Bulletproof Kaffee: Wie gesund ist es wirklich?

Bulletproof Kaffee: Wie gesund ist es wirklich?

Kaffee hat sich mittlerweile zu einem deutschen Nationalgetränk entwickelt. Ohne den täglichen Kaffee am Morgen geht für viele Deutsche absolut nichts! Kein Wunder also, dass Hersteller und Kaffee-Verrückte mit stetig neuen Kreationen auf den Markt kommen – so auch mit dem sogenannten Bulletproof Kaffee (Bulletproof Coffee). Was genau dahintersteckt, wie gesund dieser Kaffee ist und wie du ihn selber machen kannst, erklären wir dir hier!

Was ist ein Bulletproof Kaffee?

Bei dem Bulletproof Kaffee handelt es sich um eine neue Version des klassischen Kaffees. Dieser wird mit Weidebutter und dem sogenannten MCT Öl versetzt. Dieses Öl wird ursprünglich aus Kokosöl gewonnen. Durch den hohen Fettgehalt wird der Bulletproof Kaffee auch gerne als Keto-Kaffee oder Butterkaffee bezeichnet.

Wie entstand der Bulletproof Coffee?

Die Kaffeevariation entstand um das Jahr 800. Damals konnte sich sicherlich noch niemand vorstellen, welcher Wirbel schließlich um den Kaffee beginnt. Neben neuen Kreationen, wie Cold Brew, Dalgona Coffee und Co. ist vor einigen Jahren auch der Bulletproof Coffee entstanden. Der Entwickler dieses Power-Getränks ist der US-Amerikaner Dave Asprey. Er begab sich auf eine Reise nach Tibet und berichtet später, er habe in den Bergen täglich den sogenannten Buttertee getrunken. Wie der Name schon vermuten lässt, ist es eine Kombination aus tierischer Butter und Tee.

Schnell fiel ihm auf, dass sein Energielevel stieg und das, obwohl er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Kurz nach seiner Rückkehr in die USA beschloss er dieses Getränk, mit kleinen Änderungen, auch auf dieser Seite der Welt zu etablieren. Das Konzept stand schon früh, doch musste er mit einigen Rückschlägen kämpfen, bis er die optimale Kombination gefunden hatte – der Bulletproof Kaffee fand seinen Anfang! Er besteht aus einem Kaffee mit weniger Mykotoxine und weniger Ochratoxin A, sowie einer Kombination aus Butter und MCT Öl, das aus Kokosöl gewonnen wird.

Die Wirkung des Bulletproof Kaffees

Der Bulletproof Kaffee ist ein wahres Power-Getränk! Er steigert durch den Energieschub die Leistungsfähigkeit deines Körpers und fördert die Konzentration. Nicht nur das, denn um genau zu verstehen, wie der Bulletproof Kaffee wirkt, müssen wir uns die konkreten Inhaltsstoffe näher anschauen.

Der Kaffee beinhaltet 3 Zutaten – den Kaffee mit verminderten Toxinen, das MCT Öl und die Weidebutter (in der Regel Yak Butter). Durch den Mangel an Toxinen ist der Kaffee gesünder als regulärer Kaffee, doch versorgt er den Körper dennoch ideal mit Koffein. Auch das MCT-Öl ist eine intensivere Lösung als das klassische Kokosöl, denn es soll 18 Mal stärker wirken.

Ein wahrer Energie-Kick

Empfehlenswert ist es den Kaffee morgens zu trinken, denn so werden direkt wichtige Omega 3 Fettsäuren aufgenommen, die sich in der Weidebutter und dem Öl befinden. Zugleich bekommst du einen idealen Energieschub für deine Produktivität. Nicht nur das, denn der Bulletproof Coffee steigert die Konzentration und die allgemeine Leistungsfähigkeit. Es fällt plötzlich leichter der Arbeit nachzugehen, du bleibst fokussierter und hast generell mehr Energie.

Kalorienbombe oder Schlankmacher?

Nun könnte man meinen, durch den hohen Anteil an Fett ist dieser Kaffee alles andere als gut für deine Figur, oder? Fakt ist – der Bulletproof Coffee eignet sich tatsächlich sehr gut, um ein paar Kilos zu verlieren. Dies liegt daran, da durch das Koffein die Fettverbrennung angeregt wird und das Hungergefühl ausbleibt. Zugleich fühlen wir uns länger satt. Viele Menschen, die ein paar Kilos verlieren möchten ersetzen sogar das Frühstück mit diesem Kaffee, da er so sättigend ist wie eine richtige Mahlzeit, doch vergleichsweise weniger Kalorien besitzt.

Kein Energie-Crash im Laufe des Tages

Nicht nur das Koffein ist ein wichtiger Aspekt des Bulletproof Kaffees, denn die wahre Power kommt aus dem Fett. Das sogenannte MCT Öl bekommt den Namen durch die „mittelkettigen Triglyceride“. Diese besteht aus einer kleinen Anzahl an Kohlenstoffatomen pro Molekül, sodass diese eine geringere Größe vorweisen und schnell verstoffwechselt werden. Das hat zur Folge, dass der Körper diese mittelkettigen Triglyceride besser verwertet und das Fett sich in Ketonkörper weiterentwickelt. Die Ketonkörper bezeichnen wir auch als Ketone, diese sind Energieträger und werden zum Gehirn transportiert. Daher bekommen wir durch den Bulletproof Kaffee einen wahren Energieschub.

Im Gegensatz zum klassischen Kaffee hat er Bulletproof Coffee einen erheblichen Vorteil. Statt den Blutzucker zu erhöhen, was wiederum später zu einem Blutzucker-Crash (und einem Einbruch in der Energie führt) bietet der Bulletproof Kaffee einen stabilen Energiefluss.

Die Vorteile und Nachteile des Bulletproof Coffee

Der Bulletproof Kaffee kommt mit einigen Vorteilen und Nachteilen, die wir dir hier konkreter vorstellen. So kannst du schnell und einfach entscheiden, ob du den Bulletproof Coffee in deinen Alltag integrieren möchtest oder nicht.

Vorteile:

  • Wahrer Energie Kick
  • Konzentration wird gefördert
  • Depressionen vorbeugen
  • Produktivität wird gesteigert
  • Regt die Fettverbrennung an
  • Erhöhte Leistungsfähigkeit
  • Unterstützung für den Gewichtsverlust
  • „Gesunde“ Fette

Nachteile:

  • Zu wenig Nährstoffe, um langfristig ein Frühstück zu ersetzen
  • Hohe Anzahl an gesättigten Fettsäuren
  • Erhöht Cholesterin-Spiegel
  • Erhöhtes Risiko an Herzerkrankungen zu leiden

Für wen ist der Trend etwas?

Du bist dir noch nicht sicher, ob der Bulletproof Coffee die richtige Wahl für dich ist? Keine Sorge, wir erläutern dir hier, für wen diese Kaffeesorte ideal ist. Eine Prüfung steht an oder du hast eine wichtige Präsentation im Job? Es ist ein Tag, an dem du besonders viel Energie brauchst? Dann ist der Bulletproof Kaffee optimal für dich! Ob als Berufstätiger, Schüler oder Student, wenn du mehr Energie, Konzentrationsfähigkeit und eine höhere Leistungsfähigkeit brauchst, hast du die Möglichkeit dies durch den Bulletproof Coffee zu unterstützen.

Nicht nur für diese Gruppe ist der Bulletproof Coffee eine gute Lösung, sondern auch für Menschen, die gerne ein paar Kilos verlieren möchten. Dieser Kaffee bringt deinem Körper reichlich Energie für ein Workout im Fitnessstudio und zugleich regt er die Fettverbrennung an. Wir konsumieren weniger Kalorien, da wir länger satt sind und das Hungergefühl länger ausbleibt.

Wir empfehlen dennoch den Bulletproof Kaffee nicht langfristig zu konsumieren und als Ersatz für das Frühstück zu verwenden, da es zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen kommen kann. Wenn du planst mit dem Bulletproof Kaffee deinen Gewichtsverlust zu unterstützen, dann nutze passende Nahrungsergänzungsmittel, um eine Mangelernährung vorzubeugen.

Schritt für Schritt Zubereitung: so geht! (Zutaten, Rezept, Anleitung)

Du hast beschlossen dem Bulletproof Kaffee eine Chance zu geben? Dann haben wir hier ein passendes Rezept für dich, wie du diesen schnell und einfach Zuhause vorbereiten kannst. Wie das Rezept genau aussieht, welche Zutaten du benötigst und wie die Umsetzung funktioniert, erfährst du hier!

Beachte, das dieses Rezept ungefähr 200 Milliliter Kaffee ergibt.

Zutaten:

2.5 Esslöffel Kaffee

200 Milliliter Wasser

1 Teelöffel MCT Öl

1 Teelöffel Weidebutter

Anleitung für die Zubereitung:

Falls du Kaffeebohnen hast, ist der erste Schritt diese zu mahlen. Koche daraufhin den Kaffee mit den 200 Milliliter Wasser in einer Kaffeemaschine, in einem Espressokocher oder deiner gewünschten Variante. Nun gib das MCT Öl und die Weidebutter in eine Tasse oder noch besser einen Mixer. Fülle den Kaffee hinzu und mixe die Flüssigkeit. Schließlich solltest du ein ebenmäßiges Getränk vorfinden, welches du nun nach Wunsch noch mit Milch oder Zucker aufpeppen kannst.

Diese Fehler solltest du bei der Zubereitung vermeiden

Obwohl das Rezept des Bulletproof Kaffees sehr einfach erscheint, gibt es dennoch drei Punkte, die du berücksichtigen kannst. Vermeide diese drei typischen Fehler!

Sollte keine Fettschicht hinterlassen

Achte unbedingt darauf nicht zu viel Fett in Form von Weidebutter und Öl zu verwenden, da es sonst zu einer Fettschicht kommen kann. Beachte unsere Angaben im Rezept und nutze einen Mixer, damit sich der Kaffee optimal mit der Weidebutter und dem Öl vermischt.

Richtigen Kaffee wählen

Schon bei der Entwicklung legte Asprey sehr viel wert auf die Qualität des Kaffees, sodass auch du bei deiner Umsetzung auf einen guten Kaffee mit wenigen Toxinen setzen solltest. Kaffee mit wenigen Toxinen wird gewonnen, indem der Hersteller nur die besten und hochwertigsten Bohnen verwendet und frisch weiterverarbeitet. Der Kaffee wird gar nicht oder nur gering in der Sonne gelagert und es wirds auf Chemikalien und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Setze daher auf qualitativ hochwertigen, Bio und/oder Fairtrade Kaffee.

Zu viel Zucker verwenden

Wenn es dein Ziel ist mithilfe des Bulletproof Kaffees Gewicht zu verlieren, dann halte die Verwendung von Zucker in Grenzen. Nutze lieber alternative Süßungsmittel wie Stevia oder verzichte ganz auf Zucker. Der hohe Zuckergehalt hat zwei erhebliche Nachteile, zum einen treibt er deinen Blutzucker hoch, der dann im Laufe des Tages einbricht und dir Energie raubt und zum anderen konsumierst du mehr Kalorien.

Gibt es eine vegane Alternative?

Da der klassische Bulletproof Kaffee mit Weidebutter hergestellt wird, ist dieser nicht vegan. Glücklicherweise gibt es allerdings auch Optionen. Ein passendes Rezept für eine vegane Version des Bulletproof Kaffee findest du hier.

Beachte, dass dieses Rezept circa 200 Milliliter veganen Bulletproof Kaffee ergibt.

Zutaten:

2.5 Esslöffel Kaffee

200 Milliliter Wasser

1 Teelöffel MCT Öl

1 Teelöffel Mandelmus (oder optional vegane Butter)

Anleitung für die Zubereitung:

Der erste Schritt ist die Kaffeebohnen zu mahlen. Brühe deinen Kaffee nach deiner gewünschten Art und Weise auf, beispielsweise mit einer klassischen Kaffeemaschine oder einem Espressokocher. Gib nun den Teelöffel MCT Öl und den Teelöffel Mandelmus oder die vegane Butter hinzu. Am einfachsten geht es, wenn du den Kaffee mit den Zutaten in einem Mixer vermischst. Wichtig ist, dass es zu keiner Fettschicht und festen Stücken im Kaffee kommt. Vielmehr sollte der vegane Bulletproof Kaffee eine cremige Konsistenz haben.

Ist der Bulletproof Coffee empfehlenswert?

Der Bulletproof Coffee ist absolut empfehlenswert, vor allem wenn du auf der Suche nach einem Getränk bist, welches nicht nur größtenteils gesund ist, sondern dir auch langfristig den Tag über Energie schenkt. Durch die Kombination von Koffein und ausreichend Fett kommt es nicht zu einem Einbruch an Energie, wie wir es von den klassischen Kaffeesorten kennen.

Es ist ebenfalls für Menschen empfehlenswert, die gerne ein paar Kilos verlieren möchten. Hierbei ist der Bulletproof Kaffee eine gute Unterstützung in der Diät. Dieser kurbelt nicht nur die Fettverbrennung an und stellt das Hungergefühl ein, sondern hält durch den hohen Anteil an Fett aus der Butter und dem Erzeugnis aus Kokosöl, länger satt.

Zugleich kannst du den Bulletproof Kaffee einfach Zuhause in nur wenigen Minuten selbst zubereiten, siehe unser Bulletproof Coffee Rezept. Auch Veganer müssen auf diese neue Kaffeevariation nicht verzichten. Wie wir mit unserem Rezept für den veganen Bulletproof Kaffee zeigen, können wir das tierische Fett, schnell und leicht mit einer pflanzlichen Option ersetzen.

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Schnelle Kohlenhydrate – Fluch oder Segen?

Schnelle Kohlenhydrate – Fluch oder Segen?

Kohlenhydrate liefern deinem Körper Energie. Allerdings macht es einen großen Unterschied, welche Kohlenhydrate du zu dir nimmst. Manche Kohlenhydrate erhöhen rasend schnell den Blutzuckerspiegel – andere liefern die Energie langsamer, dafür aber länger. Was genau es mit schnellen und langsamen Kohlenhydraten auf sich hat, welche Lebensmittel für dich geeignet sind und wie sich das alles auf deinen Körper auswirkt, erfährst du in diesem Artikel.

Wie wirken sich schnelle Kohlenhydrate auf den Körper aus?

Kohlenhydrate liefern deinem Körper Energie. Diese Energie kann der Körper auch aus Eiweiß und Fett gewinnen. Das passiert, wenn du dich ketogen ernährst, also komplett auf Kohlenhydrate verzichtest. Dann stellt dein Körper vom Zucker- auf den Fettstoffwechsel um. Da diese Ernährungsform aber nicht jedermanns Sache ist und vor allem Kinder auch Kohlenhydrate für eine gesunde Entwicklung brauchen, ist die Auswahl der richtigen Kohlenhydrate besonders wichtig.

Schnelle Kohlenhydrate unterscheiden sich von langsamen Kohlenhydraten in ihrem Aufbau. Weil sie Einfachzucker enthalten, kann dein Körper diese Zuckermoleküle ganz direkt verwerten. Langsame Kohlenhydrate müssen erst verdaut werden, der Zucker wird langsamer, dafür aber konstant über einen längeren Zeitraum ins Blut abgegeben. Der Zucker aus schnellen Kohlenhydraten wandert aber ohne Umwege direkt ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. In der Folge wird Insulin ausgeschüttet, damit die Energie an den richtigen Stellen im Körper verwendet werden kann. Der Blutzuckerspiegel sinkt. Wenn nun aber sehr schnell mehr Glukose zur Verfügung steht, als benötigt wird, dann speichert der Körper das Glykogen in der Leber oder in den Muskeln. Und in letzter Instanz, wenn das regelmäßig passiert, in den Fettzellen.

Sofern du also nicht regelmäßig ausdauernd Sport treibst, werden schnelle Kohlenhydrate vor allem eines in deinem Körper bewirken: Sie lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen. Insulin wird ausgeschüttet, der Blutzuckerspiegel sinkt ebenso rasch, wie er angestiegen ist. Das bedeutet, dass du auch schnell wieder Energie benötigst. Denn dein Gehirn sagt dir, dass der Blutzuckerspiegel schon wieder zu niedrig ist. Ein Kreislauf beginnt: Zwar hast du schnell Energie, wenn du schnelle Kohlenhydrate zu dir nimmst. Aber genauso schnell hast du wieder Hunger. Im Extremfall können Heißhunger und Fressattacken die Folge sein. Wie es genau dazu kommt, erkläre ich dir auf „7 effektive Wege, Fressattacken zu vermeiden“. Wenn du dich langfristig mit schnellen Kohlenhydraten ernährst, kann das dramatische Folgen für deine Gesundheit haben. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, dann kannst du das nachlesen unter „Insulinresistenz – was ist das eigentlich?“, oder im Podcast „Diabetes Typ II – eine vermeidbare Krankheit“ nachhören.

Wann brauchen wir schnelle Kohlenhydrate?

Eigentlich gibt es nur einen Grund, aus dem du schnelle Kohlenhydrate benötigst: Wenn die Muskeln ordentlich gefordert sind, brauchen sie im Anschluss schnell verfügbare Energie zur Regeneration. So ist der Mensch von Grund auf angelegt: Unsere Vorfahren beispielsweise waren im Alltag ständig körperlich sehr gefordert. Als Jäger und Sammler oder später als Bauern auf dem Feld mussten sie Tag für Tag hart arbeiten. Ihr Körper war stets in Bewegung, sie brauchten für diese Anstrengungen viel Energie. Fettleibigkeit war kein Thema, denn die verfügbaren Kohlenhydrate wurden stets verbraucht. Außerdem standen nicht unbegrenzt Snacks oder süße Getränke zur Verfügung. Weil nach großer körperlicher Anstrengung die Glykogenspeicher in den Muskeln leer sind, brauchte es sogar rasch Nachschub, damit der Muskelaufbau gut funktionieren konnte. Für den Muskelaufbau sind schnelle Kohlenhydrate nämlich in der Tat ideal geeignet. Aber: nur in Kombination mit einem kräftezehrenden Training.

In unserer heutigen Gesellschaft sind schnelle Kohlenhydrate im Alltag nicht mehr überlebensnotwendig, sondern eher schädlich. Unser Körper ist zwar immer noch in der Lage körperlich harte Arbeit auszuführen und möchte auch gefordert werden, nur ist unser Alltag eher selten davon betroffen. Wird er nicht in der für ihn vorgesehenen Weise genutzt, setzt er durch zu viele schnelle Kohlenhydrate Fett an und baut darüber hinaus auch keine Muskelmasse auf.

Schnelle Kohlenhydrate nach dem Training

Logischerweise sind also schnelle Kohlenhydrate also nur in einer Situation sinnvoll: wenn du dich körperlich ordentlich ausgepowert hast. Denn ad hoc kannst du die leeren Glykogenspeicher am besten mit schnellen Kohlenhydraten auffüllen. So können deine Muskeln sich rasch regenerieren und auch Muskelmasse aufbauen. Deshalb ist auch der viel besungene Proteinshake nach dem Training nicht die optimale Lösung für Sportler. Denn Proteine liefern das benötigte Glykogen für den Muskel des Sportlers nicht schnell genug. Nach 90 Minuten Ausdauertraining sinkt der Vorrat im Glykogenspeicher der Muskelzellen um bis zu 75 Prozent. Weil die Rezeptoren an der Membran der Muskelzellen nach dem Sport sehr sensibel auf Insulin reagieren, wird auch rasch Glukose aufgenommen und in die Zellen eingelagert. So ist der Speicher direkt wieder voll und kann die Muskeln für die Regeneration versorgen. Wenn du aber schnelle Kohlenhydrate ohne ausreichend Sport zu dir nimmst, dann wandert die Glukose in der Folge nicht in die Muskeln, sondern macht dich langfristig nur dick. Denn dein Körper deponiert den überschüssigen Zucker als Fett. Wenn du nicht regelmäßig ausdauernd trainierst, dann solltest du schnelle Kohlenhydrate meiden. 

Was sind gute und schlechte Carbs?

Sicher hast du schon von Low-Carb-Ernährung gehört. Diese Ernährungsform stellt Lebensmittel mit wenigen Kohlenhydraten in den Vordergrund. Grundsätzlich ist das nicht verkehrt. Denn wenn du weniger Kohlenhydrate zu dir nimmst, dann minimierst du die Gefahr, übergewichtig zu werden und in der Folge möglicherweise an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Ganz ohne Kohlenhydrate kommt der Körper aber nicht aus. Deshalb solltest du gelegentlich Kohlenhydrate zu dir nehmen – aber die richtigen. High-Carb bedeutet im Gegensatz zu Low-Carb, dass ein Nahrungsmittel reich an Kohlenhydraten ist. Das sagt aber nichts darüber aus, ob die enthaltenen Kohlenhydrate schnell oder langsam als Zucker ins Blut gelangen. Wichtig für deine Ernährung ist also nicht die Unterscheidung in High- oder Low-Carb, sondern in schnelle oder langsame Kohlenhydrate. Denn langfristig wirkt sich das spürbar auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit aus.

Schlechte Carbs

Schnelle Kohlenhydrate sind meist relativ einfach auszumachen in Lebensmitteln wie Haushalts- oder Traubenzucker. Aber sie stecken auch in Weißbrot, weißem Reis, Fruchtsäften, süßen Softdrinks oder Cornflakes. Oft werden diese Carbs auch als „leere“ Kohlenhydrate“ bezeichnet. Denn sie enthalten weder Ballaststoffe noch Vitamine, Mineralien oder sonstige gesundheitsfördernde Stoffe. Solche leeren Kohlenhydrate lauern sie in verarbeiteten Lebensmitteln als versteckter Zucker. Das kann in Wurstwaren sein, in Fertigpizza oder auch in Fruchtjoghurt. Durch den hohen Haushalts- oder Traubenzuckergehalt sind sie reich an schnellen Kohlenhydraten und Kalorien. Der resultierende Heißhunger, den du unter Umständen entwickelst, zwingt dich immer wieder zum Essen. Bestimmt hast du es schon ab und an bereut, wenn du abends auf dem Sofa eine halbe Tüte Chips oder eine ganze Tafel Schokolade verspeist hast. Diese Lust auf schnellen Zucker hängt eng mit deinem grundsätzlichen Essverhalten zusammen. Du kannst diesen Kreislauf unterbrechen, indem du bewusst im Alltag auf schnelle Kohlenhydrate und gezuckerte Lebensmittel verzichtest.

Gute Carbs

Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind, können aber auch langsam abgebaut werden und zusätzlich wertvolle Mineralien, Ballaststoffe und Vitamine liefern. Gute Kohlenhydrate sind also die langsamen. Sie gelangen als Mehrfachzucker nicht auf direktem Weg als Zucker ins Blut, denn die Zuckermoleküle müssen erst ganz oder teilweise durch die Verdauung verfügbar gemacht werden. Das hat den positiven Effekt, dass der Blutzuckerspiegel zwar steigt, eben durch den Mehrfachzucker, aber eher langsam und moderat. Der Blutzuckerspiegel bleibt ausgeglichen. Es muss kein überschüssiger Zucker aus dem Blut als Fettpolster eingelagert werden. Zudem steht die Energie aus den langsamen Kohlenhydraten für längere Zeit zur Verfügung. Deshalb hast du nicht so schnell wieder Hunger und bist länger satt. Das wirkt sich übrigens auch auf deine Psyche aus. Denn wenn du immer wieder Hunger hast, dann bist du auch gestresster.

Die 7 besten Kohlenhydrat-Quellen

Zu den 7 besten Kohlenhydratquellen, die du gut in deinen Speiseplan integrieren kannst, zählen

  • Vollkornprodukte (Reis, Mehl, Nudeln, Brot)
  • Salat
  • Nüsse
  • Grünes Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Kartoffeln
  • Regionales saisonales Obst

Tipp: 

Zwar steckt in Obst auch Fructose – also ebenfalls Zucker. Aber Fructose muss auch teilweise verdaut werden. Zudem liefert Obst jede Menge Vitamine und Ballaststoffe.
Wenn du Kartoffeln isst, solltest du festkochende Kartoffeln wählen und sie als Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln genießen. Wenn du gekochte Kartoffeln oder Kartoffelbrei isst, dann beschleunigst du damit den Blutzuckeranstieg. Denn dann werden schon durch die Art der Zubereitung die Zuckermoleküle schneller ins Blut gelangen.

Ausgewogene Ernährung macht den Unterschied

Wie du siehst, solltest du deiner Ernährung genügend Aufmerksamkeit schenken. Denn wenn du regelmäßig viele schnelle Kohlenhydrate zu dir nimmst, leidet auf Dauer deine Gesundheit. Es lohnt sich also, über die Lebensmittel Bescheid zu wissen. Du wirst dich ausgeglichener und gesünder fühlen, wenn du statt Fertigprodukten und zuckerhaltigen Lebensmitteln auf langsame Kohlenhydrate setzt. Denn durch sie bekommst du ausreichend Energie und bleibst länger satt. Übergewicht ist nicht nur für die Psyche problematisch, es begünstigt auch Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Verzichtest du aber auf Süßigkeiten und Weißmehl, wirst du weniger Heißhunger haben und Übergewicht wird gar nicht erst zum Thema. Mit ausreichend Bewegung beugst du zusätzlich vor – denn deine Muskeln werden dann die verfügbare Glukose für sich nutzen. So wird kein überschüssiger Zucker als Fett eingelagert. Möchtest du mehr über ausgewogene Ernährung erfahren, kannst du das unter „Ausgewogene Ernährung – So isst du gesund“ nachlesen.  

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7 effektive Wege Fressattacken zu vermeiden

7 effektive Wege Fressattacken zu vermeiden

Fressattacken: Woher sie kommen und was du dagegen tun kannst

Das unbändige Verlangen nach Süßem, nach Salzigem, nach allem, was du im Kühlschrank findest – wenn du eine Fressattacke hast, dann schaltet dein Verstand ab. Die Körper schreit förmlich nach Nahrung und du stopfst dich voll. Mit Schokolade, mit Gummibärchen, Chips, Würstchen oder zur Not auch trocken Brot. Danach fühlst du dich in der Regel schlecht und fragst dich: Musste das jetzt wirklich sein? Weshalb passiert dir so etwas? Und wie kannst du das vermeiden? Lass mich dir erklären, was hinter solchen Fressattacken steckt und was du dagegen tun kannst.

Gibt es einen Grund für Fressattacken?

Zunächst einmal ist Hunger ein natürliches Gefühl. Es entsteht, wenn der Körper Nachschub in Sachen Energie oder Nährstoffe braucht. Sehr vereinfacht gesagt ist Hunger also das Signal deines Gehirns an den Körper, demnächst etwas zu essen. Aber einfacher Hunger ist noch keine Fressattacke. Es gibt diesen überfallartigen Heißhunger, der dich zum sofortigen Essen nötigt. Und der hat Gründe. Denn wenn dein Körper dich gewissermaßen dazu zwingt, nicht demnächst, sondern sofort und auf der Stelle hemmungslos alles in dich hineinzustopfen, dann hat dein Gehirn ein echtes Alarm-Signal gesendet. Die Auslöser für dieses Signal sind meist körperliche Fehlfunktionen oder psychische Dysbalance. Manchmal auch schlicht falsche Essgewohnheiten. Im Folgenden will ich dir die häufigsten Gründe für Fressattacken genauer aufzeigen.

Was passiert bei einer Fressattacke im Körper?

Es ist erwiesen, dass bestimmte Krankheiten zu Fressattacken führen. Dabei spielen Hormone eine Rolle. Wenn der empfindliche Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät oder an falscher Stelle getriggert wird, werden für den Moment falsche Signale an dein Gehirn übermittelt. Dadurch können die Hormone in der Folge Prozesse in deinem Körper in Gang setzen, die den Stoffwechsel komplett durcheinanderbringen. Denn die Ausschüttung von Hormonen löst stets eine Kettenreaktion aus, damit im Idealfall alles so funktioniert, wie es soll. Du kannst dir sicher vorstellen, wie schnell da etwas durcheinandergerät, wenn mit einem Zuviel oder Zuwenig der Hormone alles nach und nach immer mehr aus dem Ruder läuft. Diese hormonelle Dysbalance entsteht meist durch bestimmte Grunderkrankungen. Dabei spielt der Blutzucker eine Rolle. Ist er zu niedrig, schlägt dein Körper Alarm und möchte essen. 

Fressattacken durch Krankheiten

Die wichtigsten Krankheiten, die Heißhunger auslösen können, sind:

Diabetes mellitus

Wenn du Diabetiker bist, dann können Fressattacken durch Hypoglykämie, also Unterzucker entstehen. Durch eine Fehlfunktion im Insulinhaushalt entgleist der Blutzuckerspiegel bei Diabetikern, was in der Folge eine Kettenreaktion im Körper auslöst. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es sorgt dafür, dass der Zuckergehalt in deinem Blut nicht zu hoch wird. Bei Diabetikern ist nicht genug oder gar kein Insulin vorhanden. Deshalb gerät der Blutzucker außer Kontrolle. Dann muss Insulin von außen zugeführt werden. Je nachdem, unter welchem Typ des Diabetes du leidest und ob du bereits vom Arzt entsprechend eingestellt bist, kann ein Unterzucker ausgelöst werden entweder durch eine zu hohe Dosis Insulin oder auch durch einen zu langen Zeitraum ohne Nahrung. Denn Diabetiker reagieren schneller auf Unterzuckerung als Gesunde. Der Körper reagiert in beiden Fällen gleich: Er zwingt dich förmlich dazu, etwas zu essen. Nähere Hintergründe zum Insulinhaushalt und Diabetes findest du auch im Artikel „Insulinresistenz – was ist das überhaupt?“ und im Podcast „Typ 2-Diabetes – Heilung ist möglich“.

Schilddrüsenüberfunktion 

Wenn deine Schilddrüse zu viele Hormone ausschüttet, dann wirkt sich das auf den Stoffwechsel von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett aus. Die Folge ist ständiger Hunger, dem du mit bloßer Willenskraft nicht beikommen kannst. Zwar nimmst du bei einer Schilddrüsenüberfunktion durch die Fressattacken in der Regel nicht zu, denn der Stoffwechsel arbeitet permanent auf Hochtouren. Aber das bedeutet auch, dass du ununterbrochen körperlich im Überlebensmodus bist. Wenn du eine Schilddrüsenüberfunktion hast, dann klopft dein Herz schneller und du bist permanent nervös. 

Leberschäden

In deiner Leber wird Zucker zwischengespeichert, damit der Blutzuckerspiegel nicht permanent entgleist. Das passiert durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, auch Insulin spielt dabei eine Rolle. Wenn nun deine Leber geschädigt ist, kann der Blutzuckerspiegel nicht auf dem vorgesehenen Niveau gehalten werden. Wieder signalisiert dein Gehirn: Du musst essen – sonst werden wir nicht genug Energie haben!

Tumore

Mit dem Wort „Tumore“ ist nicht automatisch bösartiger Krebs gemeint. Tumore können auch gutartig sein. Im Falle von regelmäßigem Heißhunger kommt beispielsweise ein Tumor der Bauchspeicheldrüse in Betracht, der permanent Insulin herstellt. Dabei passiert dasselbe wie bei einer Unterzuckerung: Das Gehirn nimmt einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel wahr und reagiert mit dem Befehl, zu essen. Auch Hirntumore können das Sättigungsgefühl beeinträchtigen.

Migräne

Kopfschmerz kann mit Heißhunger einhergehen. Eine Fressattacke beispielsweise kann durch Unterzuckerung des Gehirns getriggert werden, die durch die Migräne entsteht. Eine These von Migräne-Experten ist, dass Durchblutungsstörungen bei Migränepatienten zu den Attacken beitragen. So gelangen weniger Nährstoffe dorthin, wo sie benötigt werden. Es entsteht also kurzfristig ein erhöhter Energiebedarf im Gehirn, es schlägt Alarm und will Nachschub. 

Fressattacken durch psychische Erkrankungen und Belastungssituationen

Psychische Ursachen für hemmungsloses Essen sind weit verbreitet. Dabei greifen Depressionen und Essstörungen ineinander. Auch für latenten Stress und Langeweile gilt ein ähnliches Prinzip, nämlich: Essen macht dich glücklich.  In diesem Fall spielen auch Hormone eine Rolle – allerdings nicht das Insulin, sondern das sogenannte Glückshormon Dopamin.

 Macht Essen glücklich? Die Rolle von Dopamin

Bei schlechter Stimmung und innerer Leere – ganz egal, ob durch eine Depression oder eine nicht krankhafte depressive Episode, kann es sein, dass du durch Essen für kurze Zeit deinen Kummer vergisst. Leckere Schokolade oder auch herzhafte Mahlzeiten im Übermaß füllen für einen Augenblick die sonst vorherrschende innere Leere. Das liegt am Dopamin. Es wird ausgeschüttet, wenn du dich auf etwas freust, und wenn diese Erwartung auch erfüllt wird. Experten gehen davon aus, dass du im Laufe deines Lebens positive Erfahrungen mit Essen verknüpfst. Diese positiven Erfahrungen werden im Gehirn unterbewusst abgerufen, sobald du zum entsprechenden Lebensmittel greifst. Daraufhin schüttet dein Gehirn Dopamin aus. Das entspannt dich und die Welt wirkt für einen Augenblick etwas rosiger.  Doch das ist fatal. Denn nach dem ungezügelten Essen stürzt du erst recht in ein tiefes Loch: Sobald der Dopaminspiegel nach kurzer Zeit wieder sinkt, dann wird dir klar: Das hätte jetzt nicht sein müssen. So kannst du im schlimmsten Fall in einen regelrechten Teufelskreis geraten. Extrem ist beispielsweise die Ess-Brech-Sucht. Wer über Fressattacken kurzzeitig Glücksgefühle hat und merkt, dass das Essen außer Kontrolle gerät, kann in eine schlimme Spirale geraten. Durch das Erbrechen gewinnt ein Mensch mit Ess-Brech-Störung vermeintlich die Kontrolle über sein Tun. Aber das ist ein gefährlicher Trugschluss. Denn Mangelernährung und eine dadurch nur noch verstärkte Neigung zu Heißhunger können im schlimmsten Fall tödlich enden. In solchen Fällen bedarf es dringend einer fachlichen und zugewandten Hilfestellung durch einen guten Arzt und intensive und liebevolle seelische Begleitung. Übrigens: Auch der Botenstoff Serotonin gilt als Glückshormon. Bisweilen ist in unterschiedlichen Veröffentlichungen zu lesen, dass es „glücklich machende Nahrungsmittel“ mit hohem Serotonin-Gehalt gebe. Wissenschaftler geben aber zu bedenken, dass Serotonin nur im Gehirn wirken kann, wenn es dort auch produziert wurde. Serotonin aus der Nahrung prallt an der Blut-Hirn-Schranke ab. Lediglich über die Aufnahme von Tryptophan, einem Baustein des Serotonins, das in manchen Lebensmitteln enthalten ist, könnte die körpereigene Produktion von Serotonin angeschubst werden. Allerdings ist nach wissenschaftlicher Meinung der Zeitraum für die Umwandlung von Tryptophan aus der Nahrung zu Serotonin im Gehirn zu lang, als dass dieser Prozess es auf Glücksgefühle während des Essens haben könnte. 

Fressattacken durch falsche Ess- und Lebensgewohnheiten

Abgesehen von Erkrankungen und schwerwiegenden seelischen Problemen können Fressattacken dich auch aus anderen Gründen heimsuchen. Speziell, wann du wie viele Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir nimmst, ist hierbei relevant. Auch die Qualität der Mahlzeit spielt eine Rolle. Sei also aufmerksam, denn Auslöser für Heißhunger können auch sein:

Diäten

Es gibt Diäten, die vor allem Verzicht von Kalorien predigen. Dadurch kann es passieren, dass bestimmte Nährstoffe nicht mehr in ausreichende Menge zur Verfügung stehen. In der Folge verspürst du Hunger. Wenn du nicht auf deinen Körper hörst und dem durch die Diät entstandenen Mangel nicht mit gesunder Ernährung vorbeugst, kann Heißhunger entstehen und in einer Fressattacke münden.

Langeweile und Snacks zwischendurch

Auch Langeweile kann dich dazu verleiten, ständig irgendetwas zu essen. Dabei kann diese permanente Nahrungszufuhr mit vor allem ungesunden Dingen ohne echten Nährwert dazu führen, dass dein Blutzuckerspiegel in kurzen Abständen nach oben schnellt. Durch das Insulin, das infolgedessen ausgeschüttet wird, rauscht der Blutzucker aber auch rasant wieder nach unten. Ein dauerhaftes Sättigungsgefühl stellt sich nicht ein. Ein Kreislauf beginnt, der dich ununterbrochen weiter essen lässt. 

Gewohnheit

Wenn du dich ans Essen vor dem Fernseher gewöhnt hast, dann fehlt dir ohne Essen etwas. Das macht dich unruhig und unglücklich. Hier greift wieder die Bedürfnisbefriedigung über Dopamin. Unbewusst erwartest du etwas zu essen während des Fernsehens, bekommst es aber nicht. Deine Erwartung wird nicht erfüllt, die Stimmung kippt. Wenn du etwas isst, wird Dopamin ausgeschüttet, du entspannst dich und es geht dir vermeintlich besser. Aber wie du bereits gelesen hast: Der Dopaminspiegel bleibt nicht lange erhalten, sobald er unter einen bestimmten Wert sinkt, geht es dir genauso wie vorher. Mehr zum Thema Gewohnheiten und Essen erfährst du in meinem Podcast: „Heißhunger stoppen: Wie du emotionale Muster auflösen kannst“. 

Wie du Heißhunger vorbeugst und Fressattacken vermeidest: 8 Tipps

Auch, wenn der Heißhunger lauert: Du kannst es schaffen, und eine sich anbahnende Fressattacke vermeiden oder wenigstens abmildern. Befasse dich bewusst mit dem Ablauf deiner Fressattacken, dann kannst du ganz gezielt vorbeugen und den akuten Hunger etwas entschärfen.

  • Bunkere keine Süßigkeiten: Wenn du keine Süßigkeiten griffbereit hast,dann kannst du sie auch nicht essen. Wenn es unbedingt süß sein soll, dann halte für alle Fälle lieber etwas Obst bereit.
  • Gemüse immer in Reichweite: Speziell vor dem Fernseher gilt – Ehe du panisch aufspringen und nach Schokolade suchen musst, greife lieber zum vorbereiteten Rohkostgemüse. Speziell, wenn du an das Essen vor dem Fernseher gewöhnt bist, brauchst du eine Beschäftigung für deine Hände und deinen Mund. Wenn du schon vorab für ein Schüsselchen sorgst, hast du wieder etwas Zeit gewonnen, um noch einmal nachzudenken, bevor du dich an Süßigkeiten oder Chips vergreifst.
  • Frage dich: Wann habe ich Langeweile? Wenn du erkennst, wann du aus Langeweile isst, dann kannst du bewusst solche Phasen vermeiden beziehungsweise mit Beschäftigung füllen. Überlege dir Alternativen zum Essen für Phasen der Langeweile. Nimm dir etwas vor, das du schon lange machen wolltest – sei es Aufräumen, etwas lesen oder jemanden anrufen. Wichtig ist, dass du nicht aus lauter Langeweile permanent um den Kühlschrank schleichst und alle fünf Minuten etwas anderes herausholst.
  • Trinke ausreichend Wasser: Wenn dein Magen mit Wasser gefüllt ist, ist der Hunger nicht so groß. Davon abgesehen ist Wasser sehr wichtig für einen funktionierenden Stoffwechsel. Trinke keinesfalls zuckerhaltige Getränke, denn diese treiben deinen Blutzuckerspiegel in die Höhe, dein Körper beginnt mit der Insulinausschüttung, das Spiel geht von vorne los. Ungesüßter Tee kann eine Alternative sein.
  • Bewege dich viel. An der frischen Luft tankst du zum einen Sauerstoff und Vitamin D, zum anderen entsteht weniger Frust und Langeweile. Denn Bewegung an der frischen Luft wirkt sich nachweislich positiv auf deine seelische Verfassung aus.
  • Iss ausreichend Proteine. Denn Proteine halten lange satt, der Hunger kommt langsamer. Zudem baust du mit einer ausreichenden Proteinzufuhr weniger Muskelmasse ab und verbrauchst mehr Kalorien. Das ist besonders wichtig, wenn du Gewicht reduzieren möchtest.
  • Unser Körper braucht nicht viele Kohlenhydrate – aber ein wenig braucht unser Gehirn doch, um seinen Energiebedarf zu decken. Iss lieber Vollkorn statt Weißmehl, wenn du schon Getreide essen möchtest. Grundsätzlich rate ich bei Kohlenhydraten dazu: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Hintergründe dazu findest du auch in meinem Artikel „Ketogene Ernährung“.
  • Iss Spinat: Spinat Thylakoide. Dieser Stoff vermeidet Heißhungerattacken, denn er verzögert die Fettverdauung und aktiviert die Ausschüttung von GLP-1, einem Hormon, das den Appetit zügelt. 
  • Ernähre dich grundsätzlich gesund und ausgewogen. Das bedeutet: Iss keine Fertigprodukte, bevorzuge unverarbeitete Lebensmittel und beziehe Obst und Gemüse aus regionalem biologischem Anbau. Wie du dich ausgewogen ernährst, erfährst du im Artikel „Ausgewogene Ernährung – So isst du gesund“.  

Beobachte dich und mache es dir leicht

Solche Attacken können unterschiedliche Ursachen haben. Sind sie krankheitsbedingt, so sollte die Behandlung der Grunderkrankung im Fokus stehen. Wenn du weißt, dass du selbst durch deine Gewohnheiten und unbewusste Erfahrungen Fressattacke bekommst, kannst du gegensteuern. Beschäftige dich mit deinem Essverhalten und deiner Tagesstruktur, bevorrate keine ungesunden Snacks und trinke viel Wasser. So kannst du einen großen Schritt weiterkommen. Mache es dir leicht, auf Süßes und Ungesundes zu verzichten, indem du dir vorsorglich Alternativen überlegst. Und vor allem: Schäme dich nicht, wenn du trotzdem noch ab und an wie im Rausch alles isst, was du in die Finger bekommst. Denn Scham kann dich erst recht in eine Spirale treiben, aus der du aber gerade ausbrechen möchtest. Sei offen und ehrlich dir selbst und anderen gegenüber, nimm dich an und freue dich darauf, Schritt für Schritt den Fressattacken etwas entgegenzusetzen. Du kannst es schaffen und am Ende einen ausgeglichenen und gesünderen Lebensstil genießen. Mehr zum Thema Fressattacken erfährst du auch in meinem Podcast: „Wie du deinen Heißhunger austrickst“. 

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10 Gründe, warum du nicht ständig Diät halten solltest

10 Gründe, warum du nicht ständig Diät halten solltest

Es gibt Menschen, die einfach ständig auf Diät sind. Die immer Kalorien zählen, immer nur auf ihr Gewicht und die Waage fixiert sind und, was sie essen. Das ist auf Dauer weder zielführend noch gesund. Erfahre heute, warum du nicht ständig Diät halten solltest.

Anzeichen dafür, dass du ständig auf Diät bist

Jeder von uns kennt Menschen, die ständig Diät halten. Die immer abnehmen wollen, immer etwas Neues ausprobieren oder mit derselben festgefahrenen Methodik einfach nicht weiterkommen.

Vielleicht trifft das auch auf dich zu. Oder du kennst jemanden, den du gerade im Verdacht hast.

An diesen Anzeichen erkennst du, dass es zu viel der Diäten geworden ist

  1. Du gönnst dir nichts mehr
  2. Du zählst jede Kalorie
  3. 24 Stunden am Tag hast du Hunger oder deine Gedanken kreisen ums Essen
  4. Du hast das Gefühl, dein Stoffwechsel schläft ein
  5. Du frierst häufiger
  6. Beim Sport hast du weniger Kraft
  7. Das einzige Ziel ist, dass die Waage weniger anzeigt
  8. Du hast Kreislaufprobleme
  9. Du wirst immer müder

Es ist in Ordnung, wenn du abnehmen und damit ein gesundheitliches oder ästhetisches Ziel erreichen möchtest. Aber zu viel von etwas ist immer schlecht, auch Abnehmen kann dir auf Dauer mehr schaden als nutzen.

Nicht nur sind es häufig die falschen Ansätze, sondern auch zu häufige Interventionen.

Gesundes und nachhaltiges Abnehmen sollte spielerisch und ganz automatisch erfolgen. Je mehr du bewusst auf Diät bist und dich einschränkt, desto mehr fixierst und verbeißt du dich auch darin.

Erfahre daher im Folgenden, warum es auch gesundheitlich und sozial keine gute Idee ist, ständig Diät halten zu wollen: 

Warum du nicht ständig Diät halten solltest

Immer auf Diät sein, immer abnehmen wollen, immer noch ein Kilo mehr runterreißen. Oder einfach nicht vom Fleck kommen und immer verbissener werden… Viele haben es schon einmal erlebt, viele verzweifeln daran oder werden frustriert, weil es nicht vorangeht.

Mit diesem Beitrag möchte ich dich daran erinnern, dass es wichtig ist, zwischendurch aufzuatmen, aufzublicken und wieder einen Gang herunter zu schalten. Dein Körper ist keine Hochleistungsmaschine, er kommt auch mal an seine Grenzen.

Diese Gründe sprechen dafür, nicht dauerhaft auf Diät zu sein:

1. Macht das Abnehmen nicht besser

Wirklich gesunder, nachhaltiger Gewichtsverlust geht fast automatisch und ohne Diät. Mit den richtigen, täglichen Gewohnheiten verlierst du spielerisch Gewicht und hältst das auch.

Diäten sind meist einschränkend und einseitig. Sie haben zum Ziel, in kurzer Zeit einen hohen Gewichtsverlust zu ermöglichen, und viele schaffen das auch.

Jedoch sollten Diäten immer nur kurz und knackig sein, nicht dauerhaft. Denn eine Diät ist in gewisser Weise Stress für deinen Körper, da er wichtige Nährstoffe und auch gespeicherte Energie verlieren soll.

Da ein gewisser Fettpolster immer ein Überlebensvorteil in der Evolution des Menschen war, macht dein Körper das nur ungern. Auch die hormonellen Änderungen, die eine Diät zur Folge haben, können Stress bewirken. Für eine kurze Phase von wenigen Tagen bis Wochen ist das in Ordnung, aber keine Diät sollte dauerhaft sein. Denn dann beginnt der Körper, Gegenden zu regulieren und den Gewichtsverlust auf ein Minimum zu beschränken.

Denn, wie du weißt: Dein Körper klammert sich an den Fettpolstern fest, da es ihm einen Überlebensvorteil beschert.

PS: Dein Körper weiß natürlich nicht, dass wir im 21. Jahrhundert leben und mittlerweile 70 % aller Menschen übergewichtig sind. Er denkt, wir leben immer noch in der Steinzeit und müssen täglich um‘s Überleben kämpfen.

2. Psyche und Selbstwahrnehmung

Wer dauerhaft auf Diät ist, verschiebt seine Selbstwahrnehmung und kann psychische Probleme begünstigen. Denn je länger wir auf Diät sind und je mehr der Gewichtsverlust stagniert, desto verbissener werden wir teilweise, steigern uns zu sehr rein und wissen nicht mehr, was gut für uns ist … alles dreht sich nur noch um dieses eine Ziel: Abnehmen.

Alles, was nicht zielgerichtet ist, wird ausgeblendet oder ignoriert. Psychische Probleme, uneingeschränktes Selbstbewusstsein und andere Hirn kann dies dauerhaft begünstigen. 

3. Lebensfreude und Genuss

Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt viele Möglichkeiten, die uns das Leben versüßen, leckerer und schöner machen.

Gelegentlich sind ungesunde Lebensmittel, Süßigkeiten, die wir uns manchmal gönnen, schön und nützlich. Natürlich sollten Sie nicht täglich und in zu hohen Mengen konsumiert werden, aber gelegentlich können sie das gewisse Etwas in unserem manchmal tristen Alltag bedeuten.

Wer das Abnehmen jedoch zu ernst nimmt und nur noch Diät macht, und sich auch diesen Genüssen entzieht, nimmt auch eine gewisse Einschränkung in Sachen Lebensfreude und Genuss in Kauf. Und das möchte nicht jeder.

4. Soziale Abgrenzungen

Wer nur noch auf Diät ist, strukturiert seinen kompletten Alltag danach. Viel Sport, viele Aktivitäten, die den Kalorienverbrauch erhöhen, nur bestimmtes Essen zu bestimmten Zeiten.

Das kann unter Freunden und Arbeitskollegen eine gewisse soziale Abgrenzung bedeuten, wenn man sich selbst ins Abseits schießt. Das muss es nicht, und man muss es auch nicht übertreiben, aber möglich ist es, wenn die Diät nicht ein paar Wochen, sondern viele Monate dauert und man scheinbar nicht weiterkommt und nur noch verbissener wird.

Jedes lieb gemeinte Stück Kuchen von der Mutter oder vom Geburtstag des Arbeitskollegen sieht dann aus wie ein Fallstrick, eine bewusste Sabotage – aber oft sind sie auch einfach nur lieb gemeint und Teil des sozialen Gefüges.

5. Schilddrüse

Die Schilddrüse ist sozusagen das Gaspedal in unserem Körper. Es ist eine kleine Hormondrüse, die unter dem Kehlkopf sitzt und aussieht wie ein Schmetterling. Durch ihre Schilddrüsenhormone beeinflusst sie den Energieverbrauch des Körpers.

Energie, das hat doch etwas mit Lebensenergie zu tun. Wer dauerhaft auf Diät ist, hat Einschränkungen in der Schilddrüsenaktivität zur Folge. Denn der Körper möchte sein sauer erspartes Körperfett schützen und reduziert irgendwann den Energieverbrauch, also die Schilddrüsenaktivität.

Eine Schilddrüsenunterfunktion und sogar Hashimoto können die Folge sein.

6. Nebenniere

Viel Diät bedeutet in gewisser Weise auch metabolischen Stress, da der Körper verstärkt Stresshormone bilden muss, um das Körperfett zu lösen und zu verbrennen.

Je nach Alltag sind die Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin die wichtigsten Ansprechpartner.

Wenn dieser hausgemachte Stress mit zusätzlichem Stress im Alltag und vielleicht noch mit Nährstoffmängeln wie Vitamin D und Vitamin C zusammenfällt, wird die Nebenniere auf Dauer zu stark belastet. Die Folge kann eine chronische Müdigkeit oder einen Nebennierenerschöpfung sein.

7. Muskeln

Es ist schwer, die Muskelaktivität und Muskelkraft beizubehalten oder gar zu steigern, wenn du ständig Diät halten möchtest.

Sport und Bewegung sind gesund und wichtig, aber Muskeln haben auch wichtige Funktionen im Alltag. Wer ständig Diät hält, der nimmt in Kauf, dass Muskelkraft und Muskelmasse nachlassen. Das wiederum wirkt sich negativ auf deinen Energieverbrauch, deine Fitness und deine Stoffwechselgesundheit aus.

8. Nährstoffmängel

Die meisten Diäten sind einseitig und schränken die Nährstoffaufnahme unnötig ein. Nährstoffmängel können bei dauerhaften Diäten die Folge sein. Dies wiederum hat eine Einschränkung in den Hormonen, den Muskeln, im Immunsystem und in unserer Stoffwechselgesundheit zur Folge.

Eine gesunde und nachhaltige Diät kann den Körper dennoch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Solche Diäten sind jedoch selten und verkaufen sich in der Regel nicht gut, da der Gewichtsverlust nachhaltig und nur langsam vonstattengeht.

Wenn Nährstoffmängel bei dir vorliegen, ist nicht nur eine Umstellung der Ernährung, sondern eventuell auch eine Ergänzung mit einem guten Nährstoffpräparat sinnvoll. Ich habe das Multipräparat 360 Vital mit entwickelt, um deinen Körper mit einer möglichst breiten Palette an Nährstoffen zu versorgen. Mehr Informationen über das 360 Vital erhältst du hier.

9. Müdigkeit

Immer müde und erschöpft? Das beginnt schon früh nach dem Aufstehen, dauert den ganzen Tag, du hältst dich irgendwie mit Kaffee oder Nikotin wach, und abends gelegentlich mit Alkohol.

Oder du legst dich abends einfach vor den Fernseher und lässt den Abend seinen Lauf nehmen.

Wer nur noch müde ist, sollte überlegen, ob dies mit der Diät zusammenhängt. Eine ungünstig durchgeführte Diät, die dich zu sehr einschränkt und Nährstoffmängel, Heißhunger oder anderes zur Folge hat, wirkt sich auf Dauer auf deine Energielevel aus und kann chronische Müdigkeit begünstigen.

Wenn du für tägliche Aktivitäten keine Kraft mehr hast, hat das Ursachen.

10. Immunsystem

Denn Immunsystem ist eines der flexibelsten Organe im Körper. Es reagiert fast minütlich auf alle Reize, die auf es einwirken. Dazu zählen besonders Stress, Bewegung, Ernährung und Nährstoffe sowie unsere inneren psychischen Gedanken schleifen. Fehlt es dem Immunsystem an Energie unter Nährstoffen, kann es nur eingeschränkt arbeiten. Die Folge können eine Neigung zu Immun-Erkrankungen sein, wie Allergien, chronischen Entzündungen, Immunschwäche, chronische Infekte und sogar Autoimmunerkrankungen.

Wie sollte eine Diät wirklich ablaufen?

Keine Diät sollte fortlaufend sein. Wenn du übergewichtig bist, ist ein nachhaltiger moderater Gewichtsverlust eine sinnvolle und gesunde Sache.

Wenn du jedoch Gefahr läufst, zu viel Gewicht zu verlieren und gar untergewichtig zu werden, oder dauerhaft auf Diät bist und nicht wirklich weiterkommst, und sich alle Gedanken nur noch darum kreisen, läuft was falsch. Da eine Diät einen Stressreiz für den Körper bedeutet, sollte sie nie dauerhaft sein.

Die Diätintervalle sollten also immer mal von ein- bis zweiwöchigen Intervallen unterbrochen werden, in denen du dich halbwegs gesund und normal ernährst, ohne Kaloriendefizit. Die Hormonachsen können sich damit ein wenig regenerieren, besonders Cortisol, Schilddrüsenhormone und Leptin, du kommst wieder mehr Energie und regeneriert sich nachts besser.

Diäten können in Ordnung und gut sein, aber nicht, wenn du ständig Diät halten musst, um voran zu kommen.

Im Zweifel sollte für eine gesunde Diät gelten: Je natürlicher und gesunder, je nährstoffreicher, desto besser.

Und: je nachhaltiger du Gewicht verlierst, desto besser. Der Vorteil bei nachhaltigem Gewichtsverlust ist auch, dass du dann gesunde Gewohnheiten etablierst, die dich unterstützen und nachhaltig dafür sorgen, dass das Gewicht nicht sofort wieder auf den Rippen landet.

Gewichtszunahme ohne Grund? Das könnte dahinter stecken!

Gewichtszunahme ohne Grund? Das könnte dahinter stecken!

Bemerkst du bei dir eine plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund? Passt du nicht mehr in deine Lieblingsjeans, hast aber nicht wirklich etwas an deiner Ernährung oder Bewegung geändert? Zeigt die Waage immer mehr Gewicht an und du kommst nicht dahinter, was es sein könnte? Kann dein Arzt auch nicht sagen, was dahinter steckt?

Einige der häufigsten Ursachen dafür habe ich hier für dich zusammengetragen. Findest du den Grund, kannst du etwas dagegen unternehmen.

Plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund

Wir alle haben manchmal Phasen, in denen das Gewicht schwankt. Wo wir ohne ersichtlichen Grund einige Kilogramm Gewicht mehr auf der Waage haben und nicht wissen, warum.

Doch es gibt einen Unterschied zwischen Tagesschwankungen von 2 Kilogramm und einer wirklichen Gewichtszunahme ohne Grund von 5-10 Kilogramm oder mehr. Besonders haarig wird es, wenn du das bemerkst und verkniffen jeden Tag aufs Neue auf die Waage steigst, um dein Körpergewicht zu messen.

Teilweise hast du schon Angst vor der Waage und traust dich nicht mal mehr, Wasser zu trinken – wegen möglichen Wassereinlagerungen. Das kann doch gar nicht stimmen. Hat sich mein Körper gegen mich verschworen oder was ist da los?

Ich muss dich an dieser Stelle beruhigen! Dein Körper verschwört sich nicht gegen dich – dein Körper ist dein bester Freund und immer für dich da. Wenn etwas Unerklärliches geschieht, wie etwas eine grundlose Gewichtszunahme, dann hat das meist seine Gründe.

Dann will dir dein Körper etwas sagen. Wenn du die Sprache und Symptome deines Körpers verstehst, dann weißt du auch, was nun zu tun ist.

Doch lass mich dir zunächst einige Ursachen nennen, was für die plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund verantwortlich sein könnte:

Vorab: Zyklusstörungen bei Frauen

Bei Frauen kommt es jeden Monat zyklusbedingt zu einer Gewichtszu- und -abnahme mit einigen Wassereinlagerungen. Bei der einen Frau fällt dieser kleiner aus, bei einer anderen größer. Bis zu 4 Kilogramm Unterschied innerhalb von 2 Wochen sind möglich.

Besonders stark ist er, wenn du die Pille einnimmst oder anderweitig einen Überschuss an Hormonen wie Östrogenen aufweist, etwa durch Kosmetika oder östrogen-artige Lebensmittel wie Soja.

Ich kann dich beruhigen: Es handelt sich dabei nicht um Fett, sondern hauptsächlich um Wassereinlagerungen. Dein Körper speichert gegen Ende des Zyklus‘ mehr Wasser ein und scheidet es dann am Anfang des neuen Zyklus‘ wieder aus. Das ist der größte Unterschied im Körpergewicht – viel Wasser, kaum Fett.

Wenn du um deine Tage herum stressbedingt mehr isst (besonders Süßes mit kurzen Kohlenhydraten), wird dieser Effekt noch verstärkt. Denn der Zucker wird zuerst in Leber und Muskeln gespeichert und bindet dort viel Wasser. Oft werden die Kalorien dahinter auch unterschätzt.

Wenn es jeden Monat vorkommt, dass du während des Zyklus‘ mehrere Kilogramm zu- und abnimmst, suche deinen Frauenarzt auf. Lass die Sexualhormone Östrogen, Progesteron, Testosteron und Cortisol nachmessen und überlege, auf eine Alternative zur Pille zu wechseln.

Weitere wichtige Ursachen für Gewichtszunahme ohne Grund:

Gewichtszunahme ohne Grund Sport

Eine kleine Gewichtsschwankung ist normal – ist es zu viel, frage gerne beim Arzt nach.

Gewichtszunahme ohne Grund? 7 häufige Ursachen

Diese Ursachen sind aus den verschiedensten Lebensbereichen und müssen nicht immer an Erkrankungen oder Problemen im Körper liegen. Gegen einige kannst du etwas tun, gegen andere nur teilweise.

Du wirst im Laufe der Aufzählungen vielleicht merken, wo du etwas tun kannst und eingreifen kannst und wo weniger:

#1 Alter

Im Laufe der Jahre wachsen deine Fettpolster, obwohl du alles machst, wie immer, und nicht mehr Kalorien isst, als sonst? Das ist normal und dem altersbedingten Abbau geschuldet, der ganz natürlich ist:

Mit dem Alter läuft der Stoffwechsel immer langsamer. Das ist ein Fakt, den du nur teilweise beeinflussen kannst. Weniger Stoffwechsel- und Sexualhormone werden gebildet, Muskelmasse wird abgebaut, das Herz-Kreislauf-System lässt nach.

Indem du dich gesund und eiweißreich ernährst, Stress meidest, auf komplexe Kohlenhydrate achtest, gut schläfst und Sport betreibst, kannst du dem altersbedingten Abbau und einem Anstieg des Körpergewichts entgegenwirken.

#2 Muskeln

Treibst du aktuell bzw. in den letzten Monaten weniger Sport und hast weniger Bewegung als normal? Könnte es altersbedingter Muskelabbau sein, dem du durch gutes Krafttraining entgegenwirken könntest?

Deine Muskeln verbrauchen mit am meisten Energie und Fett im Körper. Indem du sie fit hältst, kontrollierst du damit auch deinen Energieverbrauch und deine Figur.

#3 Medikamente

Einige Medikamente wirken sich negativ auf den Stoffwechsel aus. Dann ist die Gewichtszunahme ohne Grund so etwas wie eine Nebenwirkung dieser Medikamente. Oftmals sind es Stoffe, die bei Erkrankungen wie Bluthochdruck und Typ 2 Diabetes gegeben werden, oder kortisonhaltige Präparate.

Durch sie kommt es zu Umstellungen im Stoffwechsel, zur Schwächung der Muskulatur, Unterdrückung des Immunsystems, oder zur Reduktion deiner allgemeinen Aktivität. Dadurch auch die Gewichtszunahme.

#4 Schilddrüse

Einer der häufigsten Gründe, aber auch einer der am wenigsten verstandene:

Die Schilddrüse ist zwar nicht groß, beeinflusst die Stoffwechsel-Gesundheit aber wie keine andere Hormondrüse. Von den verschiedenen Hormonen, die die Schilddrüse produziert, ist das Schilddrüsenhormon Thyroxin (fT4) das wichtigste: Es wird im Körper da, wo es gebraucht wird, in aktives fT3 umgewandelt.

fT3 beeinflusst, wie viel Energie (Kalorien) verbraucht wird, wie viel Wachstum und Regeneration durchgeführt wird, wie es uns geht und wie wir uns fühlen.

Zu wenig fT3 bedeutet: Schilddrüsenunterfunktion. Das kann die Konsequenz haben, dass du weniger Energie verbrauchst und dadurch an Gewicht zunimmst.

Häufig steckt auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis dahinter. Durch sie greift das Immunsystem Zellen der Schilddrüse an und zerstört sie teilweise. Dadurch bildet sie weniger Schilddrüsenhormone – auch dadurch kommt es zur Gewichtszunahme. Diese ist gewissermaßen ein Symptom der Unterfunktion.

Wichtig ist in jedem Fall eine Stressreduktion, da Stress die Schilddrüse bei der Arbeit behindert. Außerdem benötigt die Schilddrüse Nährstoffe, die meist zu kurz kommen: Jod (vorsichtig bei Hashimoto), Selen, Zink, Eisen und B-Vitamine. Über eine gesunde Ernährung und gezielte Nährstoffgabe kann dem entgegen gewirkt werden

Könnte es die Schilddrüse sein? Ein Bluttest beim Arzt (Messung der Hormone TSH, fT4 und fT3) hilft weiter.

#5 Du unterschätzt, was du isst

Viele Menschen, die ungewollt zunehmen, unterschätzen, wie viel sie eigentlich essen. Oftmals sind es die Kalorien durch die vielen Snacks, die dazu kommen und sich am Ende des Tages aufsummieren. Laut Nadja Herrmann, Autorin des Bestsellers „Fettlogik überwinden“, unterschätzen viele Übergewichtige ihre tägliche Kalorienzufuhr um satte 50-60 %!

Was hilft? Ein Ernährungstagebuch und mehr Achtsamkeit im Alltag – besonders das unüberlegte Essen zwischendurch, der Keks zum Kaffee hier, der Bonbon da, das Stück Kuchen in der Mittagspause. So summieren sich auch Fett und Kohlenhydrate auf. Notiere es dir und überprüfe am Ende der Woche, ob du nicht einfach nur unterschätzt, wie viel du wirklich isst. Da ist nichts Beschämendes dabei (wir sind alle nur Menschen).

Gewichtszunahme ohne Grund Nudeln

Bist du ein Stress-Esser? Bist du dir bewusst darüber, wie viel du unbewusst isst?

#6 Du überschätzt, was du verbrauchst

Analog zum Unterschätzen, was du isst, gibt es auch das: Du überschätzt die Energie, die du verbrauchst. Erfahrungsgemäß schätzen Menschen ihren Energieverbrauch 30 % höher ein, als er tatsächlich ist.

Das gilt besonders für Menschen, die Sport treiben und viel Bewegung im Alltag haben. Der sofortige Energieverbrauch für Sport wird überschätzt und dann gerne nach dem Sport zu einem Stück Kuchen gegriffen („den habe ich mir jetzt verdient“). Da kommt dann wieder hinzu, dass das Stück Kuchen unterschätzt wird.

#7 Stress

Stress ist eines der wichtigsten Gründe, warum unser Körper Sachen macht, die wir nicht verstehen und nicht von ihm gewohnt sind. Die Schilddrüse, die Nebenniere, die Muskeln, unser Gehirn – alles scheint verrückt zu spielen, wenn wir chronisch gestresst sind. Die folgenden Erkrankungen sind auch als Symptome für die Stress-Problematik zu verstehen.

Stress ist eigentlich etwas Wichtiges, was wir zum Überleben brauchen. Von der Natur war Stress jedoch immer nur kurz und knapp gedacht, niemals dauerhaft, wie es heute der Fall ist.

Es fällt mir leicht, das so zu schreiben, doch es ist die Wahrheit: Wenn auch du dauerhaft gestresst bist, bringt das deine Hormonachsen und auch deine Gesundheit durcheinander. Mehr Wasser und Energie werden gespeichert als verbrannt. Denn im Stress ist dein Körper im Überlebens-Modus und speichert die Kalorien für schlechte Zeiten (die ja jetzt angehen, wie dein Körper glaubt).

Es ist nicht leicht, Stress im Alltag ausfindig zu machen und ihn zu reduzieren – doch glaub mir: Dieser Aufwand lohnt sich und wird dein Leben verändern!

Fazit – Gewichtszunahme ohne Grund? Etwas steckt dahinter!

Es hat immer Gründe – dein Körper will dir auch durch unerklärbare Gewichtszunahme etwas sagen. Höre auf ihn und überlege, was die Gründe sein könnten.

Was fehlt es deinem Körper, oder was ist zu viel? Warum speichert er mehr, als er verbrennt?

Es gibt immer Gründe – die herauszufinden, ist nun deine Aufgabe. Sie zu beseitigen, dabei helfe ich dir gerne in meinen weiteren Beiträgen und meinem Podcast.

Es ist soweit!!!

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Abnehmen: 3 Gründe, warum 80% aller Diäten scheitern – und wie du zu den anderen 20% gehörst

Abnehmen: 3 Gründe, warum 80% aller Diäten scheitern – und wie du zu den anderen 20% gehörst

Ein Gastartikel von Johanna Picker von nebenbeischlank.de

Abnehmen ist leicht.
Jeder kann es.
Du kannst es.

Wir alle wissen, wie es geht. Mehr frisches Gemüse, weniger Junk Food. Mehr Bewegung, weniger Süßigkeiten. Trotzdem scheitern 80% aller Diäten.

Die Frage ist: Was machen schlanke Menschen anders?
Was machen Schlanke, das Dicke nicht tun? Was haben diejenigen gemeinsam, die 10kg abnehmen und ihr Gewicht halten? Warum befällt sie nicht der gefürchtete Jojo-Effekt? Haben Dünne mehr Disziplin? Schränken sie sich ständig ein, um nicht zu viel oder das Falsche zu essen?

Die gute Nachricht ist: Du brauchst keine übermäßige Disziplin, um schlank und fit zu werden!

Vergiss Disziplin. Disziplin ist Kopfsache. Und über deinen Kopf steuerst du etwa 5% – 10% deiner täglichen Handlungen. Die restlichen 90% – 95% lenkt dein Unterbewusstsein. Und das sagt dir nun mal nicht „Hände weg vom Süßkram“.

Das ist auf den ersten Blick verwirrend. Schließlich haben diejenigen, die dauerhaft abgenommen haben, bewusst ihr Verhalten geändert. Rückblickend sieht es so aus, als hätten diese Menschen aus reiner Willenskraft von heute auf Morgen ihren Lebensstil umgekrempelt. Wir übersehen dabei gerne, dass wir auf das Ergebnis schauen. Der Prozess, der zu diesem Ergebnis geführt hat, entgeht uns.

Was also hält Tausende von Menschen davon ab, dauerhaft schlank zu sein?

Der Prozess!

Sie machen einen oder alle der folgenden drei Kardinalfehler:

Abnehmkiller #1: Fokus auf schnelle Ergebnisse

Das Wort, das bei Google am häufigsten zusammen mit „abnehmen“ eingetippt wird, ist… „schnell“.

Die meisten wollen das, was sie sich in den letzten 5 Jahren angefuttert haben, in 1 Woche wieder loswerden. Leider kannst du nicht mit dem Finger schnippen und bist 5 Kilo leichter.

Besonders offensichtlich wird das jedes Jahr im Januar: die Fitnessstudios platzen aus allen Nähten. Doch schon ab März sitzen die Deutschen wieder auf der Couch.

Warum beginnen jedes Jahr Tausende mit der richtigen Handlung und hören nach kurzer Zeit wieder auf?

Weil es ihnen nicht schnell genug geht!

Sie gehen mit einer falschen Erwartungshaltung ins Studio.

Einer der Gründe, warum Menschen aufhören, die richtigen Dinge zu tun, ist, sie erwarten Erfolg und sehen ihn nicht. Es fehlt die positive Rückmeldung. Die Hose zwackt nach 2 Monaten Fitnessstudio immer noch. Warum also sich weiter abstrampeln? Es fehlt das Ergebnis. Eines, das du sofort im Spiegel sehen kannst. Motivation ade! Das Problem ist: nach 2 Monaten Sport hast du nunmal noch kein Sixpack. 5 Jahre täglich zu viel Zucker & Co. lassen sich nicht innerhalb von 2 Monaten mit 3x wöchentlich 1 Stunde Sport abtrainieren.

Dennoch ist die Boulevardpresse voll von Diäten, die den schnellen Erfolg versprechen: 7-Kilo-in-7 Tagen, in einer Woche zur Bikini-Figur, Sommer-Blitzdiät usw. Das spiegelt die Erwartungshaltung unserer Gesellschaft wider: ein schnelles Ergebnis soll her.

Wenn du folgendes verstanden hast, bist du schon weiter als gefühlte 80% aller Deutschen:

Erfolg ist ein Prozess. An dem Punkt, an dem du die Ergebnisse siehst, ist ein Großteil der Arbeit schon getan. 

Abnehmkiller #2: Die kleinen Dinge des Tages

Die Trennlinie zwischen erfolgreich schlank und dauerhaft dick wirkt vollkommen unspektakulär.

Denn es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Sie kumulieren sich auf. Nicht unbedingt auf einen Tag gesehen, aber über die 5 Jahre hinweg, in denen du dir jedes Jahr ein wenig mehr auf die Rippen schaufelst.

Ganz oft sieht es so aus, als ob es auf die kleinen Dinge nicht ankommt. Du lässt einen Trainingstag ausfallen. Was macht das schon? Es ist nur ein Tag. Du isst einen Hamburger. Von einem stirbst du schon nicht.

Die Wahrheit ist:

alles was du tust, zählt.

Unglaublich viele Menschen handeln nach dem Motto: „das bringt mich schon nicht um“.

Und das ist richtig. Wenn du dir heute ansiehst. Oder Morgen. Es gibt keinen Fliegenpilz-Effekt beim Hamburger. Was wäre, wenn du nach jedem Burger eine Herzattacke bekommst. Würdest du ihn wieder essen? Unsere Ernährung ist wahrscheinlich eine der Haupttodesursachen für Erkrankungen wie Diabetes oder Herzversagen. Den Effekt von ungesunder Ernährung bekommst du aber erst nach Jahren oder Jahrzehnten zu spüren, nicht heute und nicht morgen.

Mit dem Abnehmen ist es genauso. Was macht schon ein Schokoriegel? Wegen ihm ist morgen auch kein Unterschied auf der Waage. Unser Alltag ist voll von kleinen, völlig unscheinbaren Handlungen, die dem Abnehmen entgegenlaufen. Sie summieren sich auf.

Langfristig schlank sind diejenigen, die verstehen, dass ihre alltäglichen Handlungen zählen.

Abnehmkiller #3: der Weg des geringsten Widerstandes

An sich ist Abnehmen ganz einfach. Es ist keine schwierige Handlung, im Supermarkt einen Kohlrabi in den Einkaufskorb zu legen und am Abend zu essen. Jeder kann das. Auch ein Spaziergang ist keine schwere Aufgabe.

Kommen wir zu der Frage zurück: „was machen Dünne anders als Dicke?“

Die Antwort lautet: es ist nicht so sehr das, was sie tun sondern vielmehr das, was sie nicht tun.

Die Sache ist die: es ist oft leichter, Dinge nicht zu tun, als sie zu tun. Es ist leichter, den Schokoriegel zu essen, als es zu lassen. Es ist leichter, auf der Couch zu liegen, als aufzustehen und spazieren zu gehen.

Wir sind in unserer Gesellschaft an einem historisch einmaligen Punkt. Wir wissen schon gar nicht mehr, wie gesunde Ernährung geht. Vergessen wir aber an dieser Stelle den Streit um die richtige Ernährungsform, mineralstoffarme Böden, gespritztes Gemüse, Gluten, Milchprodukte & Co. Fakt ist: Wir kommen in den westlichen Industrienationen so einfach wie noch nie an Nahrungsmittel. Auch an die guten. Frisches Obst und Gemüse stehen uns selbst in Bio rund ums Jahr zur Verfügung. Von Mangel keine Spur. Krankheiten wie Skorbut kennen wir nur aus den Geschichtsbüchern.

Es ist leicht, gesund zu essen. Der nächste Bioladen ist gleich um die Ecke. Und genauso leicht, es zu lassen. An der übernächsten Ecke wartet ein Mc Donalds. Im Supermarkt dasselbe: Es ist genauso easy, die Chipstüte in den Einkaufswagen zu legen, wie den Kohlrabi.

Der Haken an der Sache: der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Je öfter du zu Mc Donalds gehst, umso größer die Chance, dass du es wieder tust. Die Schwierigkeit daran: ist ein Verhalten erstmal gefestigt, dann ist einfacher, das Verhalten beizubehalten, als es zu ändern. Wir gehen den Weg des geringsten Widerstands.

Unsere Vorfahren kamen gar nicht erst zu der Wahl zwischen gesunder und ungesunder Ernährung. Damals wuchsen keine Chipstüten auf Bäumen. Heutzutage ist es leichter, ein paar Kilo zu viel auf die Waage zu bringen, als umgekehrt. Genau deshalb bringt die Mehrheit der Deutschen auch ein paar Kilo zu viel auf die Waage.

Die gute Nachricht ist: dünnen Menschen fällt es leicht, die falschen Handlungen zu unterlassen. Sie haben sich positive Gewohnheiten zugelegt. So bleiben sie schlank, ohne das Gefühl zu haben, auf irgendetwas zu verzichten.

Erfolgreich abnehmen: so einfach geht‘s

Hast du in der Vergangenheit schon mal eine Diät gemacht?

Vergiss Diäten.

Eine Diät ist ein Projekt. Sie hat einen Anfangs- und einen Endpunkt.

Diät = Abnehmen auf Zeit

Wenn du abnehmen willst, gibt es nur einen Weg. Du musst etwas ändern. Und zwar dauerhaft.

Die gute Nachricht: es ist einfach. Es gibt einen Verbündeten, der dir hilft, ohne großes Tamtam an deine Ziele zu kommen. Ohne viel Disziplin. Dieser Verbündete ist

*Trommelwirbel*

Kontinuität.

Um dauerhaft schlank zu werden, brauchst du nur Kleinigkeiten zu tun. Dinge, die fast schon lächerlich einfach sind. Das Geheimnis ist, du musst sie dauerhaft tun.

Der Anfang zum Abnehmen ist denn auch vollkommen unspektakulär. Und genau darin liegt die Herausforderung. Täglich die richtigen kleinen Entscheidungen zu treffen, ist ziemlich unscheinbar.

Natürlich gibt es auch einen anderen Weg. Dieser ist offensichtlicher: Ab Morgen nie wieder Schokolade, kein Mc Donalds, keine Pizza. Du kennst diesen Weg schon. Vielleicht hast du ihn sogar ausprobiert. Natürlich gibt es Leute, die von heute auf morgen ihre komplette Ernährung umstellen und dabei bleiben. Für die meisten von uns funktioniert das nur nicht.

Warum ist das so? Weil dieser Weg über Disziplin läuft.

Willst du abnehmen, steuerst du neue Handlungen über deinen Kopf. Und wenn du zu viel zu schnell auf einmal willst, ist es schwer, diese solange durchzuhalten, bis sie zur Gewohnheit werden. Und schwupps, bist du nach zwei Monaten zurück auf der Couch.

Mit deinen täglichen Handlungen ist es nicht anders, wie mit deinen Pfunden. Es funktioniert nicht von eben auf gleich, sie loszuwerden. Du hast sie über Jahre jeden Tag wiederholt. Dein Körper rebelliert, wenn du sie schlagartig umkrempelst.

Willst du abnehmen, musst du dein Verhalten ändern. Langfristig. Und das bedeutet, dir langsam, Schritt für Schritt, neue Gewohnheiten aufzubauen. Du kannst es Salami-Taktik nennen oder die Philosophie der kleinen Schritte.

Jeff Olson drückt es in „Der kleine Vorsprung“ so aus:

Regelmäßige Handlungen + Zeit = unvermeidbares Ergebnis.

Das ist eine wunderbare Gleichung. Sie funktioniert in allen möglichen Lebensbereichen. In verschiedene Richtungen. Machst du regelmäßig Sport, wird sich dein Körper verändern. Bleibst du regelmäßig mit der Chipstüte in der Hand auf dem Sofa, verändert er sich auch.

Mal ehrlich: Ziele sind wunderbar. Sie können deinem Geist bei der Verwirklichung des nötigen Prozesses helfen. Deinem Körper sind sie herzlich egal. Denk z.B. an Sport. Wenn du ab morgen täglich Sport machst, wird sich dein Körper verändern, völlig egal ob du dir ein Ziel gesetzt hast oder nicht. Anders ausgedrückt: wenn dein Prozess stimmt, werden die Ergebnisse kommen.

Der Trick besteht darin, Handlungen zu wählen, die dir langfristig zur Traumfigur verhelfen und diese zur Gewohnheit werden zu lassen. Nach und nach. Stück für Stück. Du wirst so nicht schlank in 7 Tagen. Und hast auch keine Bikinifigur bis zum nächsten Sommer. Aber du wirst langfristig Erfolg haben.

Nehmen wir an, du trinkst heute pro Tag eine Tasse Kaffee. Gesüßt mit 3 Teelöffeln Zucker. So sah das zumindest bei mir früher aus. 1 gestrichener Teelöffel entspricht etwa 4g. Also insgesamt 12g Zucker. Tust du dir morgen statt 12g Zucker nur noch 11g in deinen Kaffee, fühlt sich das nicht grade heroisch an. Du wirst auf der Waage keinen Unterschied feststellen. Was aber passiert, wenn du jede Woche nur 1 Gramm weniger in deinen Kaffee tust? Nach 3 Monaten ist dein Zuckerkonsum auf 0 gesunken. Die restlichen 9 Monate des Jahres sparst du über 13.000 kcal.

Damit hast du noch keine 5 Kilo abgenommen. Aber du hast ein Verhalten, dass dich dick (und im Zweifel auch krank) werden lässt, umgekehrt in ein Verhalten, das dich schlanker macht. Das großartige ist: dein Körper ist so fantastisch, dass er sich mit der Zeit an dein Verhalten anpasst. Es fällt dir auf einmal leicht, den Kaffee schwarz zu trinken. Irgendwann weißt du gar nicht mehr, wie du ihn mal so süß runterbekommen hast. Das ist der Punkt, an dem du deine nächste Verhaltensweise änderst.

Es ist der Weg für die „Disziplinlosen“. Er ist für diejenigen, die verstanden haben, das Abnehmen ein Prozess ist. Er ist so einfach und unscheinbar, dass die meisten nicht glauben, dass es etwas bringt, wenn sie noch ganz am Anfang stehen. Denn du bekommst keine sofortige Rückmeldung von deinem Körper „hey super, ich bin jetzt 2kg leichter“. Und die meisten wollen eben nicht erst in 5 Jahren schlank sein, sondern sofort. Oder spätestens nächste Woche. Was für ein unglaubliches Ergebnis wäre es jedoch, wenn du in 5 Jahren schlank wärst – und dabei das Gefühl hast, auf nichts zu verzichten?

Das allerbeste dabei ist: Ausnahmen sind kein Problem. Wenn dich deine alltäglichen Handlungen zu einem schlanken, gesunden Körper führen, ist das Stück Sahnetorte mit drin. Ausnahmen machen dich nicht dick, solange dein Alltag aus gesunden Handlungen besteht.

Die Kunst, niemals aufzugeben

Wenn du heute nicht anfängst, dich gesünder zu verhalten, wird es dich nicht umbringen.

Es wird nicht wehtun. Es wird keinen Unterschied ausmachen. Du wirst nicht leichter oder schwerer sein als gestern auch, nicht gesünder oder ungesünder. Es wird keinerlei Unterschied ausmachen… Zumindest nicht heute. Und morgen auch nicht. Aber im Laufe der Zeit?

Wenn du dranbleibst, ist Abnehmen nur eine Frage der Zeit. Dafür brauchst du keine große Disziplin. Kleine Handlungen akkumulieren sich mit der Zeit und bringen fast nebenbei einen fantastischen Erfolg.

Du willst große Ergebnisse? Dann tu die kleinen Dinge. Tu sie täglich. Bewege dich langsam aber unaufhaltsam in die richtige Richtung.

Erfolg entsteht nicht aus dem Nichts. Abnehmen tust du nur, wenn du etwas änderst. Einfache kleine Dinge, die du dir angewöhnst. Leichte Dinge. Aber Dinge, die du tun musst. Niemand anderes. Konstant.

Dann ist Abnehmen ganz leicht. 

Große Erfolge beginnen mit einem winzigen Anfang. Leg los!

 

Zur Autorin:

Johanna hat einen Blog zum Abnehmen. Mit ihrem kostenlosen Abnehmkurs hilft sie anderen, Ernährungsfallen zu erkennen und zeigt dir effektive Strategien zum Abnehmen.