19 wertvolle Tipps, wie du dich gut und günstig ernährst

19 wertvolle Tipps, wie du dich gut und günstig ernährst

Heute geht es um ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt. Einige Teilnehmer aus der Bio 360 Facebook Community sind an mich herangetreten und haben gesagt:  „Lieber Unkas, das ist ja alles gut und schön worüber du redest – über ausgewogene Ernährung und die hohe Qualität von Nahrungsmitteln. Aber ich kann mir das nicht leisten. Mein Einkommen reicht nicht, um alles im Bioladen einkaufen gehen und Steaks aus Weidehaltung sind einfach viel zu teuer.“

Das ist soweit richtig. Viele Nahrungsmittel, die besonders gesund sind haben in der Tat ihren stolzen Preis. Doch nicht alles musst du teuer einkaufen und kannst bei der Zubereitung auch so manchen stellen sparen.

Ich halte die Ansicht „gute Nahrung muss viel kosten“ für einen limitierenden Glaubenssatz. Dabei möchte ich aufzeigen, dass du dich durchaus sehr preiswert mit hochwertigen Nahrungsmitteln versorgen kannst.

Bevor ich zu den Nahrungsmitteln und den Strategien komme, die mir bekannt sind, will ich zunächst die Aussage: “Ich kann mir das nicht leisten“ in Frage stellen.

Meiner Meinung nach ist das ein falscher Glaubenssatz, der sich bei vielen gefestigt hat, die in vorgefertigten Mustern denken. Oft hört man von ihnen folgende Argumentation: „Für gesunde Nahrung muss ich in Bioladen gehen. Bioprodukte sind jedoch teuer. Da ich nicht genug verdiene, kann ich nicht in den Genuss von hochwertigen Nahrungsmitteln kommen. Und um mein eigenes Gemüse zu züchten, habe ich schlichtweg keinen Platz, keine Zeit und keinen grünen Daumen.„

Zugegeben – ein Steak aus grasgefüttertem Weiderind in Bio-Qualität kostet seine 20 Euro pro Kilo oder mehr. Im Endeffekt greifen dann viele doch auf das abgepackte Schnitzel, das ungleich günstiger ist, oder den Würstchen im Sonderangebot aus dem Supermarkt zu.

Oder sie wärmen sich aus Gründen der Zeit- und Kostenersparnis ein Fertiggericht in der Mikrowelle auf, das sie nur 2,50 € kostet. Oder sie gehen gleich in die Imbissbude um die Ecke. Die Currywurst-Pommes ist unter dem Strich nicht viel teurer, als selber kochen, wie viele schlussfolgern.

Wenn du bereit bist, dieses Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und dich auf neue Perspektiven einlässt, eröffnen sich viele Möglichkeiten, um dich gesund zu ernähren, ohne deinen Geldbeutel zu belasten.

In diesem Artikel zeige ich dir eine Reihe von Tipps, Tricks, Methoden, Strategien, Ideen und Anregungen, wie du dich mit wenig Geld oder völlig umsonst gesund und ausgewogen ernährst. Ein paar von diesen Tipps sind zugegebenermaßen reichlich ungewöhnlich.

Sehe sie als eine Zusammenstellung von möglichen Inspirationen, um dein Bewusstsein zu diesem Thema zu schärfen. Davon wählst du aus, was deinen Möglichkeiten und deinen Wertvorstellungen passt.

Und nein, damit meine ich nicht die Suche nach Schnäppchenangeboten im Supermarkt, oder das Containern von entsorgten Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Wie du weißt, halte ich nicht viel von der Qualität von konventionellen Nahrungsmitteln, die bei Aldi, Edeka und Co. zu haben sind.

Auch den allseits beliebten Bio-Supermarkt sehe ich kritisch gegenüber, da hier mit dem gesunden Gewissen der Verbraucher gespielt und viele Produkte zu einem völlig überteuerten Preis angeboten werden. Und nicht alles, was mit Bio Qualität ausgezeichnet ist, ist automatisch auch gesund für uns.

Hierzulande sind es die meisten von uns gewohnt, sämtliche Nahrungsmittel im nächsten Supermarkt einzukaufen. Dabei gibt es eine Reihe von schmackhafter Nahrung, die dir deine unmittelbare, natürliche Umgebung kostenlos bereitstellt. Selbst wenn du mitten in der Stadt wohnst, musst du nicht weit fahren.

1. Obst für umsonst

In unseren Breitengraden vom Frühsommer bis weit in den Herbst wächst vielerorts schmackhaftes Obst an Bäumen und Sträuchern. Seien es Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche oder alle Formen von Waldbeeren, um nur einige zu nennen.

In der Zeit, in der die Früchte Saison haben, musst du dein Geld dafür nicht unbedingt im Supermarkt lassen. Natürlich empfehle ich nicht, die nächste Obstplantage, Streuobstwiese oder Nachbars Garten zu plündern, egal ob sie nun umzäunt sind oder nicht. Ich will hier keineswegs dazu aufmuntern, dir einfach zu nehmen, was nicht dir gehört.

Es gibt auch jede Menge wilde Obstbaumwiesen und angelegte Obstbäume am Wegesrand, von denen du dich nach Herzenslust bedienen kannst. Selbst an vielen Privatgrundstücken sind zahlreiche Exemplare zu beobachten, die nicht abgeerntet werden.

Bevor die Früchte verfaulen, kannst du dich dieser annehmen. Rede mit den Grundstücksbesitzern. Sie sind in der Regel froh, dass sich nicht die Vögel oder Insekten über das reife Obst hermachen oder auf dem Boden verrotten.

Wild wachsender Holunder, Sanddorn, Mirabellen und Brombeeren werden ebenfalls so gut wie nie abgeerntet und sind überall zu finden. Es ist erstaunlich, wie wenige eigentlich wissen, dass es sich dabei um wertvolles und schmackhaftes Obst handelt.

Selbst wenn du es nicht schaffen solltest, die abgeernteten Früchte in kurzer Zeit und in großen Mengen zu vertilgen: Daraus lässt sich lecker Kompott, Kuchen, Dörrobst und andere leckere Gerichte kreieren, die lange haltbar sind.

Eine interessante Webseite, bei deutschlandweit jeder Obstbäume und Büsche eintragen kann, die frei zugänglich sind, ist www.mundraub.org. Hier kann man auf einer interaktiven Landkarte Stellen markieren, die sich zum Pflücken und Abernten ohne schlechtes Gewissen anbieten.

Der Obstpflücker mit Teleskopstange ist ein geniales Gartengerät, mit denen du ohne Leiter an die besten Früchte gelangen kannst, die weit oben wachsen, wo andere nicht hingelangen. Nimm sie mit auf deinen nächsten Obstpflück-Spaziergang.   

2. Wildkräuter, Beeren und Co

Bei mir in der Gegend wachsen auch zahlreiche Wildkräuter. Diese sind weitaus frischer und schmackhafter als jede Gewürzmischung aus dem Supermarkt.

Zugegebenermaßen bin ich noch kein wirklicher Experte, was die ganzen Kräuterarten betrifft. Aber ich bin der Sache aufgeschlossen, lerne jeden Tag neu hinzu und bin immer wieder überrascht, was Mutter Natur uns alles kostenlos zur Verfügung stellt.

Je nach Jahreszeit werde ich auch bei Beeren schnell fündig. Blaubeeren gelten als besonders gesund und werden normalerweise zu exorbitanten Preisen im Handel verkauft. Ich zahle nichts dafür.

Wie schon gesagt, Brombeeren gedeihen bei uns in Mitteleuropa in freier Wildbahn in rauen Mengen. Da die Sträucher ziemlich stachelig sind, macht sich kaum jemand die Mühe, diese richtig abzuernten. Mit den einer stachelfesten Gartenhose kannst du dich völlig schmerzbefreit mitten in den Brombeerbusch stellen.  

3. Selbst gepflückter Salat mit gesundem Öl-Dressing

Ich esse liebend gerne Salat. Die Zutaten dafür kosten mich fast nichts. Denn ich pflücke meine Salatblätter selbst.

Jedes Mal, wenn ich einen Spaziergang durch Wald und Wiese mache, halte ich die Augen offen. Wenn ich essbares Blattgrün wie Bärlauch, Spitzwegerich Breitwegerich, Klee oder Löwenzahn entdecke, sammle ich die Blätter ein, um daraus einen schmackhaften Salat zu machen.

Was ich direkt am Wegesrand entdecke, lasse ich links liegen, um sicher zu sein, das keine Hunde drauf gepinkelt haben.

Die Ernte meines Spaziergangs hat mich keinen Cent gekostet. Und das für extrem hochwertige Zutaten für meine nächste Mahlzeit mit hohem Nährstoffgehalt.

Meine Beute ist zumindest viel besser als das teure Blattgemüse aus dem Bioladen, das zudem oftmals nicht aus saisonalen und lokalen Anbau stammt und daher meist keine gute Umweltbilanz hat. Den Salat reichere ich mit hochwertigem Öl an, damit mein Kalorienbedarf gedeckt ist, Geschmack an die Sache herankommt und ich davon auch satt werde.

Dabei muss es nicht gleich das superteure Olivenöl aus dem Bioladen sein. Ein großer 5 Liter Kanister vom Biobauern direkt an der Quelle kostet meist nur unwesentlich mehr als die 1 Liter Flasche vom richtig guten, naturtrüben Olivenöl im Einzelhandel. Gut – ich habe leicht reden, ich lebe ja auch in Südfrankreich.

In letzter Zeit halte ich auch verstärkt Ausschau nach bestimmten Blüten. Je nach Jahreszeit blüht die Akazie oder der Mohn, die ich gleich mit in den Salat verarbeite.

4. Sprossen ziehen

Meinen Salat werte ich liebend gern mit Sprossen aller Art auf. Diese lassen sich leicht aus den entsprechenden Samen selbst ziehen.

Ich züchte die Sprossen beispielsweise aus Sonnenblumenkernen. Bei mir in Frankreich bekommt man Sonnenblumenkern-Samen in den Bioläden für einen unglaublich günstigen Preis. Ich bezahle ungefähr 3-4 € für das Kilo. Dafür steuere ich gerne diese modischen Ökomärkte an, denen ich sonst nicht viel abgewinnen kann.

Aus diesem Kilogramm kann man eine enorme Menge an Sprossen ziehen und braucht nicht unbedingt ein besonderes gärtnerisches Talent dafür.

Einmal in feuchter Erde eingelegt, sind sie fast ein Selbstläufer. Nur Platz sollte man genug haben. Die Setzlinge gedeihen rasant und wollen schnell nachgezüchtet werden, da ich sie permanent verspeisen.

Sprossen wie Kresse oder Alfalfa eignen sich auch hervorragend, um zu grünen Säften und Smoothies verarbeitet zu werden. Die Nährstoffdichte in diesen Pflanzen ist mitunter sagenhaft hoch.

5. Gemüse und Kräuter selbst anbauen

Es lohnt sich immer, Selbstversorger zu sein und sich das Know-How anzueignen, wie du dein eigenes Gemüse und deine eigenen Kräuter heranzüchtest.

Natürlich wäre ein eigener, ausreichend großer Garten für diesen Zweck ideal. Aber selbst wenn du nur eine kleine Stadtwohnung hast, auf der du noch ein bisschen Platz auf dem Balkon oder auf der Fensterbank hast, kannst du einen Teil deines Bedarfs durch Eigenanbau abdecken.

Um loszulegen, brauchst du erst einmal das Saatgut. Wenn du die Sache ernsthaft angehen willst, lohnt es sich, gleich eine Großpackung zu erwerben. In diesen Dimensionen ist das Verhältnis vom Anschaffungspreis zum Ertrag sensationell günstig.

Der freundliche Mitarbeiter im nächsten Gartencenter wird dir gewiss dabei helfen auszusuchen, welche Gemüsesorten auch für Anfänger leicht heranzuzüchten sind.

Es ist spannend, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und sie letztendlich feierlich in eine Mahlzeit zu verarbeiten. Jetzt musst du nur noch ausreichend Platz schaffen, damit das Gemüse überall gedeihen kann.

6. Pilze suchen

Es gibt noch eine ganze Reihe von anderen schmackhaften Naturalien, die überall wachsen und nur darauf warten, eingesammelt zu werden.

Darunter zählt auch der kostenlose Klassiker unter den Gaben von Mutter Natur – Pilze. Diese sprießen zumeist im Herbst aus dem Boden. Vor allem, wenn es feucht ist.

Es erfordert es Fachkenntnisse und ein Gespür für die richtige Lage und das Timing, um die besten Prachtstücke von Steinpilz, Morchel, Pfifferling und co. zu entdecken.

Richtige Pilzsammel-Profis wissen an welchen Stellen sie suchen müssen. Sie ernähren sich wochenlang von Exemplaren, die auf dem Markt reichlich teuer sind oder verkaufen sie an andere Feinschmecker gewinnbringend weiter.

Pilze sammeln lässt sich optimal mit einem meditativen Spaziergang in der Natur oder mit einem heiteren Gruppenausflug verbinden. Du streifst durch Wald und Wiese, hältst Ausschau nach den Sporengewächsen und freust dich ungemein, wenn du eine schmackhafte Sorte entdeckt hast.

Natürlich brauche ich dich nicht gesondert darauf hinzuweisen, das es auch ungenießbare oder giftige Exemplare gibt. Ein sachkundiger Pilzkenner, der dir bei deinen ersten Sammelerfolgen mit Rat zur Seite stehen kann, ist Gold wert.  

7. Nüsse sammeln

Wenn du bereits durch Wald und Wiese streifst, dann halte gleich Ausschau nach Nüssen. Nüsse sind bekanntlich ein nährstoffreiches Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Nährstoffen und besonders gesunden Fetten. Sie haben ein exorbitant gutes Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis.

Da der Fettanteil hoch ist, enthalten sie auch überraschend viele Kalorien. Am besten du beschränkst dich, nur eine Handvoll pro Tag davon zu essen, wenn du auf deine Figur achten möchtest.

Nüsse eignen sich hervorragend für die Vorratshaltung. Jedes Mal, wenn ich einen Walnussbaum oder Haselnussstrauch sehe, der voller Früchte ist, bediene ich mich, bis die Taschen voll sind.

Auf diese Weise kann ich mich ein ganzes Jahr mit diesen Nüssen versorgen. Mit Hilfe eines Obstsammlers brauche ich mich nicht einmal mehr zu bücken und habe im Handumdrehen meinen Vorrat aufgefüllt.

Mit einer Ölpresse ist es ein Leichtes, aus den Walnüssen dein eigenes, schmackhaftes Öl von allerhöchster Qualität selbst herzustellen. Einfach die gesammelten Nüsse in der Presse quetschen und zuschauen, wie es unten langsam heraustropft.

Auch Esskastanien finden sich in unseren Breiten überall und lassen sich ganz leicht vom Boden auflesen, sobald sie reif sind. Aus Esskastanien lassen sich die tollsten Rezepte zubereiten, die auch noch gesund sind, wie beispielsweise zuckerfreie Desserts. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Am besten, du lässt die Nüsse in der ganzen Schale. So bleiben sie frisch und frei von Schimmel. Nüsse sind nämlich schnell anfällig für Pilzbefall.

Bei verpackten Nüssen aus dem Supermarkt kommt es sogar sehr oft vor, dass sie schimmelig sind, auch wenn man es ihnen geschmacklich nicht anmerkt.

Solange die Nüsse in der Schale sind, wirst du garantiert nicht zu viele von ihnen essen, da das Aufknacken reichlich mühselig ist.

Eicheln sind Früchte, die kaum ein Mensch beachtet und auf dem Speiseplan hat. Dabei sind sie durchaus genießbar und überall zu finden im Wald und am Wegesrand.

Kennst du schon Eichel-Kuchen oder Eichel-Pancakes? Du wirst erstaunt sein, was mit dieser harten, unscheinbaren Frucht alles möglich ist.

Mach dich einmal auf die Suche im Internet, wie man Eicheln essbar macht und welche Rezepte daraus gemacht werden können. Oder lege dir diesen nützlichen Ratgeber zu.

8. Gemüse fermentieren

Ein kleiner Happen fermentiertes Gemüse vor der großen Mahlzeit bewirkt Wunder für deine Darmgesundheit.

Die darin enthaltenen Bakterien werten dein Mikrobiom auf, reduzieren chronische Entzündungen, bekämpfen das Leaky-Gut Syndrom, sind eine wirksame Vorbeugung gegen Autoimmunerkrankungen und vieles mehr.

Der heutige Zeitgeist findet Sauerkraut irgendwie uncool. Vielleicht bekommt die einstige Standard-Beilage der deutschen Küche bald wieder sein verdientes Revival?

Hierzulande war es früher in jedem Haushalt üblich, Weißkohl mit Essig und Gewürzen zu Sauerkraut zu verarbeiten. Heute kauft man es günstig im Supermarkt. Die wirksamen Nährstoffe sind jedoch vor allem im naturbelassenen Sauerkraut enthalten.

Wenn du zur richtigen Jahreszeit Weißkohl in großen Mengen kaufst, zahlst du einen lächerlich geringen Preis dafür. Legst du ihn dann selbst zu Sauerkraut ein, ist er dann Monate lang haltbar.

Kimchi ist fermentierter und in Chili eingelegter Chinakohl aus Korea. In Gourmet- und Hipster-Keisen avanciert das scharfe Kraut zur Trendbeilage. Und das zu Recht, denn Kimchi ist äußerst gesund.

Statt es im Asia-Spezialitätenladen mühsam zu suchen und fertig portioniert teuer einzukaufen, kannst du es für einen Bruchteil des Preises auch selbst herstellen. Hier findest viel Wissenswertes über das koreanische Kultgemüse und du die passende Anleitung zum Selbermachen.

Letztendlich kannst du jedes Gemüse in Essig einlegen und nach Belieben mit weiteren Gewürzen aufpeppen. Seien es Gewürzgurken oder die selbstgemachten Mixed Pickles. Jedesmal zur Erntezeit, wenn das Gemüse im Überfluss vorhanden ist, und keiner weiß, wohin damit, nimmst du dich dem Gemüse an und beginnst mit deiner Einlege-Saison.

9. Lebensmittel einfrieren

Wenn du eine große Gefriertruhe hast, bist du im Vorteil. Damit kannst du große Mengen Lebensmittel, an die du günstig herangekommen bist, sowie größere Mengen an gekochten Mahlzeiten einfrieren und damit praktisch auf lange Zeit haltbar machen.

Auch wenn du den Anschaffungspreis und den laufenden Stromverbrauch einer Gefriertruhe berücksichtigen musst: So ein Gerät amortisiert sich in der Regel schnell. Erst, wenn du den Faktor Zeitersparnis mit einkalkulierst.

Du brauchst nur hin und wieder eine große Portion zubereiten, in Tupperdosen abfüllen und kannst die Mahlzeiten nach Belieben auftauen. So brauchst du nicht regelmäßig zu kochen oder der Versuchung zu erlegen, aus Bequemlichkeit ein Fertiggericht oder auswärts zu essen, wenn es mal schnell gehen soll.

Das Einfrieren hilft dir dabei, dich mit regionalen und saisonalen Produkten einzudecken, wenn gerade Erntezeit ist und sie besonders günstig sind.  

Auch der Umwelt zuliebe solltest du Obst und Gemüse in der Jahreszeit kaufen, wenn es in unseren Breiten von Natur aus reif wird, statt auf den aus der Ferne importierten zurückzugreifen und eine schlechte Ökobilanz hat. Zum richtigen Zeitpunkt eingekauft  holst du dir dann gleich mehrere Exemplare und frierst sie für die kommenden Monate ein.

Eingefrorene Lebensmittel bewahren im Gegensatz zu “Nahrungsmitteln” aus Konservendosen einen Großteil der Vitamine und Nährstoffe. Über das Auftauen in der Mikrowelle gibt es kontroverse Ansichten, ob es gesund sein soll.

Wenn du dieser Aufwärmprozedur nicht über den Weg traust, holst du die Portion am Vortag aus der Gefriertruhe. So kann sie langsam auftauchen und auf der Herdplatte aufgewärmt werden.

10. Gutes Fleisch zum kleinen Preis

Hochwertiges Fleisch zum kleinen Preis zu bekommen, hört sich auf den ersten Augenblick an, wie die Quadratur des Kreises. Aber es ist möglich. Man muss nur wissen wie. Ich erzähle dir, wie ich es mache.

Natürlich habe ich den Vorteil in einer ländlichen Region am Fuße der Pyrenäen zu leben, wo man viele seiner Nachbarn und lokalen Produzenten kennt und wo die Bevölkerung viel Wert auf qualitativ hochwertige Nahrung legt. Nicht ohne Grund heißt es: Essen wie Gott in Frankreich.

Inmitten einer deutschen Großstadt wird es sicherlich ungleich schwieriger sein, an gutes Fleisch zu derart günstigen Preisen zu kommen. Wie bin ich vorgegangen?

Als ich hierhergezogen bin, habe ich mich erst einmal umgehört, wer Rinder auf seiner Weide hält und mit gesundem Gras füttert. Und wo die passionierten Jäger in der Umgebung zu finden sind.

Ich habe sie aufgesucht, ihre Produkte getestet und mich mit der Zeit mit ihnen angefreundet. Seither versorgen sie mich regelmäßig mit Fleisch von außerordentlicher Qualität – und das zu einem Preis, der meist günstiger ist, als das ganze hormongeschwängerte, minderwertige, abgepackte Fleisch aus dem Supermarkt.

In Biohacker-Kreisen gelten Innereien wie Leber, Niere und Herz als das Nonplusultra unter den tierischen Erzeugnissen. Diese enthalten besonders viel Vitamin A, B12 und haben ein ausgewogenes Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis.

Die Innereien sollten selbstredend von bester Bio-Qualität sein. Bei uns in Mitteleuropa werden diese Organe von vielen verschmäht. Daher bekomme ich sie bei der Bezugsquelle meines Vertrauens für einen sagenhaft günstigen Preis, der um die 4 € pro Kilo liegt.

Ich habe auch lokale Hersteller kennengelernt, die mich jederzeit mit sensationell guten Pferdefleisch und Speckschwarten versorgen können, was ungefähr in der gleichen Preisklasse zu haben ist.

Ich benutze gerne Speck zum Anreichern meines Salats oder zum Anbraten, da es im Gegensatz zu vielen Pflanzenölen sehr hohen Temperaturen in der Pfanne standhält, ohne zu oxidieren.

11. Knochensuppe für lau

Noch günstiger oder gar völlig umsonst sind die Zutaten für meine mega-gesunde Knochensuppe. Über die zahlreichen Vorteile, wie der hohe Anteil an Kollagen und wertvollen Aminosäuren dieser nahrhaften Brühe habe ich ja schon einen ausführlichen Podcast veröffentlicht.

Da die Knochen außer ein paar Hundebesitzern niemand anders haben will und quasi als Abfall gelten, zahle ich für meine Knochen von grasgefütterten Weiderindern in bester Bio-Qualität lächerlich wenig.

Eine Knochensuppe sollte gut 24 Stunden köcheln, damit alle Nährstoffe herausgezogen werden. Daher habe ich mir einen Slowcooker bzw. Schongarer zugelegt, um den Stromverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.

Fischköpfe, Schweineohren und Hühnerfüße sind ebenfalls Stücke, die bei uns kaum einer auf dem Tisch haben will, weil sie oft als unappetitlich gelten. Es darf gerne nach Fleisch schmecken, aber bitte nicht nach totem Tier aussehen.

Wenn du keine Scheu davor hast, diese Stücke zu verarbeiten und deinen Metzger oder Produzenten zu fragen, ob man sie dir überlasst, kannst du für wenig Geld eine schmackhafte Suppe oder andere Speisen daraus zaubern. Du kannst dich gerne von der chinesischen Küche inspirieren lassen, welche anderen exotischen und kreativen Gerichte daraus gemacht werden können.

12. Butter selber machen

Das Butter viel gesünder ist, als die meisten pflanzlichen Öle oder gar Margarine, ist bei den meisten Lesern sicher schon bekannt. Genauso wie die Tatsache, dass es Weidebutter sein sollte, das aus der Milch von grasgefütterten Kühen hergestellt wurde.

Leider ist Butter derzeit so nachgefragt und teuer wie nie, obwohl die Grundzutat Milch noch immer recht günstig ist. Da bietet es sich an, die Butter selbst herzustellen.

Zu Großmutters Zeiten war es bei uns noch durchaus üblich, mit einem Butterfass seine eigene Butter herzustellen. Das traditionelle Herstellungsverfahren ist nicht schwierig. Du kannst dir das Wissen autodidaktisch per YouTube-Video aneignen.

13. Hühner züchten

So langsam werden meine Vorschläge bizarrer. Wenn du den Platz hast, nichts gegen das morgendliche Krähen des Hahnes hast und gerne Eier von allerbester Qualität isst, kann ich dir nur dazu raten, deine eigene kleine Hühnerfarm zu unterhalten. Ein Hühnerstall kostet nicht die Welt.

Auf diese Weise bekommst du garantiert jeden Morgen dein Frühstücksei und kannst zudem noch Freunde und Verwandte beglücken. Der Arbeitsaufwand, um den Hühnerstall in Schuss zu halten ist weniger, als du denken magst.

Wenn dir das dann doch zu viel sein sollte, wende die schon zuvor erwähnte Strategie an und mache den lokalen Hühnerzüchter in deiner Umgebung ausfindig, der die besten Eier in Bio-Qualität hat.

Er kann dich auch mit frisch geschlachtetem Hähnchenfleisch versorgen, das garantiert weniger mit all den Hormonen vollgepumpt ist, wie die Hühnerbrust aus dem Supermarkt.

14. Tausche Fähigkeiten gegen Lebensmittel

Jeder von uns hat eine Fähigkeit, die wir in einer Dienstleistung verwandeln könnten, die für andere Menschen eine gern angenommene Erleichterung bietet und Gegenwert hat.

Du bist ein Hobby-Handwerker und geschickt im Renovieren, Reparieren oder Tapezieren? Dann biete deine Fähigkeiten bei jemanden an, der einen großen Gemüsegarten hat und dich im Gegenzug dafür mit Honig, Eier und Gemüse versorgt.

Oder du schwimmst in Obst und Gemüse, seitdem du mit deinem Selbstversorgergarten losgelegt hast und würdest liebend gerne deinen Ernteüberschuss in ein saftiges Steak verwandeln?

Vielleicht findest du ja einen passenden Tauschpartner? Das Tauschgeschäft gibt es länger als das Geld und funktioniert heute noch immer. Das Tolle dabei ist, dass du darauf keine Steuern bezahlst und bei der Transaktion viele, nette Leute kennenlernst.

Ich war neulich bei einer Bekannten, die in Rente gegangen ist. Jetzt verdient sie sich mit ihrem Hobby ein wenig dazu. Sie findet Bienen faszinierend, hat sich einen Bienenstock zugelegt und sich einen Ruf als Imkerin mit dem besten Honig in der Nachbarschaft erworben. Die Qualität ihres Honigs ist hervorragend und der Preis ist sensationell günstig, wenn man ihn mit gleichwertigen Produkten aus dem Biomarkt vergleicht.

Auch wenn du keine Ware zum Tausch anzubieten hast, lohnt es sich Gedanken zu sammeln, welche Leistungen du an deine Mitmenschen anbieten könntest und dir dabei Freude bereitet, wenn du andere damit beglücken kannst.

Du kochst beispielsweise für jemanden, der die Lebensmittel bereitstellt, gibst ihm oder ihr eine Massage, ein Coaching, oder worin auch immer du gut drin bist und was dir Spaß macht. Sei es auch nur, um einem einsamen Senior Gesellschaft zu leisten, seinen Gemüsegarten zu pflegen.

Wer wenig Geld hat, hat nicht selten auch viel Zeit. Auf diese Weise kommst du mit kleinem Budget gut durch und hältst Kontakt mit zahlreichen Mitmenschen, von denen du dazulernen kannst, wie sie die ihre eigene Nahrung heranzüchten oder verarbeiten.

In Zeiten des Share-Community-Gedanken tauchen immer mehr Online-Nachbarschaftsportale auf, wie z. B. www.nebenan.de . Dort findest du mögliche Tauschpartner oder andere Menschen in deiner näheren Umgebung, die bereit sind dir einen Gefallen zu tun.

15. Lebe dort, wo es gesund und günstig ist

Was gibt es noch für Möglichkeiten? Die Vorschläge werden immer skurriler.

Wie wäre es denn damit umzuziehen und den Lebensmittelpunkt an einen Ort zu verlagern, wo das Leben gesund und günstig ist. Klar, jeder hat unterschiedliche Werte und eine andere Lebenssituation.

Wenn dich aus familiären oder beruflichen Gründen nichts an dem Ort hält, an dem du gerade wohnst, kannst du in Erwägung ziehen, in einen Vorort, eine andere Stadt, auf das Land oder gar ins Ausland zu ziehen, wo die Lebenshaltungskosten deutlich günstiger sind.

Vielleicht sagt dir das Landleben zu? In der Regel ist das Leben in der Großstadt teurer. Nicht zuletzt, weil man hier vielen kostspieligen Versuchungen unmittelbar ausgesetzt ist. Auch die Mietpreise in den Städten sind generell höher als auf dem Land.

Unbestreitbar ist die Tatsache, dass du auf dem Land viel schneller Kontakt mit lokalen Anbieter von gesunden Nahrungsmitteln aufbauen kannst. Sie verkaufen dir die Nahrung meist zu einem günstigeren Preis, als jeder Biomarkt.

Zweifellos ist das Landleben gesünder für Körper und Geist. Hier herrscht meist mehr Ruhe, du bist schnell in der Natur, es gibt weniger Abgase und Elektrosmog und die Leute sind meist entspannter.

Du kannst jeden Morgen bei Sonnenaufgang Frühsport in Wald und auf der Wiese machen und dich beim Barfußlaufen mit Mutter Natur erden. Zum Thema Earthing gibt es auch einen ausführlichen Podcast von mir.

Zugegebenermaßen – dort zu leben, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist nicht jedermanns Sache. Ich jedenfalls habe den Schritt auf das Land zu ziehen nicht bereut.

Auch innerhalb der Stadt kann sich ein Umzug lohnen, wenn es um gute und günstige Verpflegung geht. Ich habe einmal in unmittelbarer Nähe eines täglich stattfindenden Straßenmarkts gelebt. Dort waren Obst und Gemüse weitaus frischer und um gut die Hälfte billiger, als in jedem Supermarkt.

16. Auf einem Biohof arbeiten

Es geht weiter im Kuriositätenkabinett der merkwürdigen Vorschläge.

Wie wär’s, wenn du auf einem Biohof arbeitest? Entweder hauptberuflich, als Nebenjob oder du hilfst eine Zeit lang als Freiwilligenarbeiter dort aus, um Erfahrungen zu sammeln. Zum einen bekommst du so leicht Zugang zu den leckersten und gesündesten Nahrungsmitteln.

Zum anderen bekommst du jede Menge Eindrücke, wie ein biodynamischer Bauernhof oder ein Permakulturgarten funktioniert und wie du die Prozesse im kleinen Maßstab später in deinem eigenen Garten oder Projekt anwenden kannst.

Selbst wenn keine offenen Stellen ausgeschrieben sind: Du kannst proaktiv auf die Betreiber zugehen und deine Arbeitsleistung im Tausch gegen Nahrungsmittel oder sogar Kost, Logis und eine kleine Vergütung anbieten.

Wer den Mut hat, auf sie zuzugehen, ortsgebunden ist, und hart mit anpacken kann, wird mit Sicherheit bald fündig.

Ich denke, dass man auf viel positives Feedback trifft, wenn man die Biohof-Betreiber mit Offenheit darauf anspricht, warum man motiviert ist, unbedingt bei ihnen aushelfen zu wollen.

17. Ein Bio-Restaurant eröffnen

Jetzt wird’s richtig abgefahren. Warum nicht ein Bio-Restaurant eröffnen? Natürlich ist dieser Vorschlag ein revolutionärer Einschnitt in die Lebensplanung und erfordert ein gewisses Investitionskapital. Aber so manch einer hat in einem solchen Vorhaben seine Erfüllung gefunden und einen Lebenstraum verwirklicht.

Ich habe mich während meiner Zeit in Brasilien inspirieren lassen, wo ich regelmäßig in einem veganen Restaurant zu Gast gewesen bin. Es hatte ein sehr preisgünstiges, aber zugleich hochwertiges Buffet. Mit der Zeit habe ich mich mit dem Besitzer angefreundet.

Dabei habe ich bemerkt, was er doch für ein cleverer Typ ist. Er war von der Idee angetrieben, die Menschen mit gesunden Mahlzeiten glücklich und satt zu machen. Mittags war sein Lokal stets proppenvoll. Er hat gutes Geld verdient. Da seine Angestellten sich um das meiste gekümmert haben, hat er selbst gar nicht mehr so viel gearbeitet.

Er war jeden Tag umgeben von seiner Familie, Freunden und gesunder Nahrung. Er hat sich quasi umsonst ernährt, musste nicht selber kochen, keinen Abwasch machen und hat seine Köche damit beauftragt, Speisen zu kreieren, auf die er gerade selbst besonders Lust hat. Das nenne ich mal ein smartes Geschäftsmodell.

18. Fasten – nichts essen kostet nichts

Wenn du gar nichts isst, hast du auch keinerlei Ausgaben. Klingt logisch.

Natürlich sollte das Nichts essen kein Dauerzustand sein, denn wir Menschen brauchen nun einmal Energie, die wir aus den Kalorien über die Nahrung bekommen. Dennoch lässt sich mit einem Fastenprotokoll einiges an Geld einsparen, was du sonst für Nahrungsmittel ausgeben würdest.

Nicht wenige sind übergewichtig. An deinem Bauch schleppen sie die Kalorien mit sich herum, für die sie im Grunde genommen schon früher bezahlt haben.

Sehe das Ganze wie eine Investition in ein Sparkonto. Jetzt wird es Zeit die Rendite einzuholen. Wenn du einen Teil deines Kalorienbedarfes durch den Abbau deiner überschüssigen Pfunde abdeckst, musst du in der nächsten Zeit weniger Geld für Nahrung ausgeben, bis das Gewicht wieder stimmt.

Na gut, diese Erkenntnis ist zwar banal und wir wissen, dass FDH (Friss die Hälfte) als Diätplan nicht funktioniert. Aber wer sich langfristig kalorienreduziert ernährt, lebt nachweislich gesünder.

Reden wir über die anderen positiven Effekte des Fastens. Ein großer Vorteil des regelmäßigen Fastens ist, dass es dafür sorgt, dass du Heißhungerattacken besser unter Kontrolle bekommst.

Nicht weniger geben in unkontrollierten Fressflashs Unsummen für wertlose Kalorien aus. Oder erliegen dem sofortigen Verlangen, sich beim Bäcker oder an der Imbissbude etwas zu holen, sobald sie die Verlockungen auch nur riechen oder erblicken.

Durch das Fasten erhöhst du deine metabolische Flexibilität und zugleich deine mentale Willenskraft und hältst diesen Verführungen viel leichter Stand.

Um das Thema intermittierendes Fasten scheint sich derzeit ein kleiner Hype aufzubauen. Es ist bei Mainstream angekommen, das es ungemein beim Abnehmen hilft und zahlreiche andere gesundheitliche Vorteile hat, wenn man deinen Verdauungsorganen eine Essenspause von 16 Stunden oder mehr gönnt.

Viele lassen daher ihr Frühstück ausfallen. Wer nur ein oder zwei Mahlzeiten am Tag ist, nimmt in der Regel unter dem Strich insgesamt weniger Kalorien zu sich.

Wenn die morgendliche Fahrt zum Bäcker um Brötchen zu holen entfällt, spart nicht nur Zeit, sondern auch Benzin.

19. Getränke selbst gemacht

Besonders viel Geld lässt sich sparen, wenn du es nicht mehr für Getränke ausgibst. Wenn du nur reines Wasser trinkst, liegen deine Ausgaben bei fast Null.

Auch Tee, vor allem der mit selbst gepflückten oder gezüchteten Kräutern gezogen wird, kostet nicht mehr als den Strom, um heißes Wasser aufzukochen.

Wer abends ausgeht und dabei Bier, Wein und Cocktails zugeneigt ist, reißt leicht ein tiefes Loch in seine Haushaltskasse. Auch bei Restaurantbesuchen kann ein großer Durst recht kostspielig sein. Für den Geldbeutel ist es besser, wenn man sich an das ayurvedische Prinzip hält und während der Mahlzeit nichts trinkt.

Limonaden und Colagetränke aus dem Supermarkt sind zwar nicht besonders teuer, sind jedoch aus ernährungstechnischer Perspektive völlig wertlose Kalorien aus reinem Zuckerwasser mit Farbstoff und Geschmacksverstärkern.

Selbst Obstsäfte sind nur eingeschränkt zu empfehlen, auch wenn es sich um frisch gepressten Direktsaft handeln sollte. Sie stehen Fanta oder Coca-Cola in puncto Zuckergehalt und Kalorien nichts nach.

Das gesunde Modegetränk Kombucha, dem ich eine eigene Podcastfolge gewidmet habe, hat Einzug in die Supermarktregale erhalten. Dabei lässt sich der eigene Kombucha-Tee leicht selber ziehen. Du brauchst nur einen Teepilz als Ansatz, den du leicht über das Ebay und Co. findest und dich nur wenige Euro kosten sollte.

Mit dem prickelnden, fermentierten Grüntee kannst du ein schmackhaftes Getränk zaubern, das zudem eine probiotische Wirkung hat und deine Darmflora wirkungsvoll saniert.

Hierzulande ist das Trinkwasser aus der Leitung meist von bester Qualität. Je nach Zustand der Wasserleitung auf den letzten Metern kann es trotzdem sein, dass es Blei oder andere Umweltgifte enthält, oder einfach nicht gut schmeckt.

In diesem Falle beziehst du dein  Trinkwasser aus einem Brunnen, der mineralstoffreiches Wasser enthält. Du machst eine Quelle ausfindig und begibst dich mit Kanistern dorthin, um das Wasser abzufüllen.

Noch besser wären Glascontainer, da durch Plastikbehälter östrogenhaltige Weichmacher gelöst werden, die dein Körper nicht haben will. Es sei denn, du stehst auf Männerbusen und Hormonschwankungen. Aber das ist ein anderes Thema.

Die Einsparung gegenüber abgepackten Mineralwasser von Marken wie Vittel, Volvic und Co ist auf lange Sicht gerechnet immens. Zudem schonst du auf diese Weise die Umwelt.

Wenn die nächste Quelle nicht in der Nähe ist, lohnt es sich, sich mit anderen zusammen zu tun und eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Ihr macht einmal im Monat einen geselligen Ausflug in die Natur und verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen.

Mit dem passenden Fahrzeug könnt ihr pro Fahrt locker hundert Liter oder mehr abzapfen. Das sollte für ein paar Wochen reichen.

Wenn du Wasser mit ein wenig Pfefferminz oder einen Spritzer Zitronensaft anreicherst, schaffst du dir eine fast kostenlose und kalorienfreie Alternative zu den klebrigen, ungesunden Erfrischungsgetränken aus dem Supermarktregal.

Fazit

Du siehst: Ausgewogene und qualitativ hochwertige Nahrung muss nicht zwangsläufig teuer sein.

Du musst nur über den Tellerrand schauen, außergewöhnliche Bezugsquellen ausfindig machen, nicht jedem Modetrend folgen und den Geschmack von essbaren Produkten lieben zu lernen, die von einem Großteil der deiner Mitmenschen verschmäht werden bzw. bei ihnen völlig unbekannt sind.

Wenn du die Vorteile der einzelnen hier aufgeführten Punkte aufaddierst, wirst du unter dem Strich feststellen, dass du im Jahr locker einen vierstelligen Betrag einsparen kannst.

Im Gegenzug erhältst du dafür sogar Lebensmittel von allerhöchster Qualität. Dies sollte genügend Motivation für dich sein, noch heute einige der hier vorgestellten Tipps und Strategien in die Tat umzusetzen.

P.S.

Ich habe dir mit diesem Artikel schon eine Reihe von neuen Ideen und Inspirationen geliefert. Sicherlich fällt dir selbst auch noch das ein oder andere ein, was in diesem Zusammenhang erwähnt oder ergänzt werden sollte.

Ich freue mich, wenn ihr Leser mir weitere Vorschläge machen wollt, wie man sich auf günstige Weise mit hochwertiger Nahrung versorgt.

Wenn genügend Anregungen zusammenkommen, kann ich gerne noch einmal eine weitere Podcast-Episode oder einen Blog Artikel zu diesem Thema veröffentlichen.

Übergewicht – Warum weniger essen nichts hilft: Gastartikel von Alina Moritz

Übergewicht – Warum weniger essen nichts hilft: Gastartikel von Alina Moritz

Ein Gastartikel von Alina Mortiz von nahrungsdschungel.com

Zu viel Körperfett mit sich herum zu schleppen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern vor allem eine große Gefahr für unsere Gesundheit. Folgende Erkrankungen treten bei Adipösen (BMI über 30) ca. dreimal häufiger auf:

  • Diabetes Typ 2
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • koronare Herzkrankheiten (Herzrythmusstörungen, Herzinfarkt…)
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Atembeschwerden, Schlafapnoe,
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose, Gicht…)
  • bestimmte Krebserkrankungen (Gebärmutter-, Brust-, Gebärmutterhals-, Prostata- und Gallenblasenkarzinom)
  • Unfruchtbarkeit

Zudem verkürzen die überschüssigen Pfunde das Lebensalter: Das Risiko zu sterben ist bereits bei mäßig erhöhtem BMI (ab ca. 27) 1,3-fach höher als bei Normalgewichtigen. Bei stark Fettleibigen (ab BMI 35) erhöht es sich sogar auf das 2,5-fache.

In Deutschland sind etwa ein Drittel der Frauen und zwei Drittel der Männer übergewichtig. Und viele von ihnen haben zig Diäten hinter sich. Doch keine führte zum Erfolg; im Gegenteil – oft sorgt der sogenannte Jojo-Effekt dafür, dass nach der Restriktion noch mehr Pfunde drauf kommen wie davor. Warum sich Übergewichtige so schwer beim Abnehmen tun, kann viele hormonelle Gründe haben. So kann man feststellen, dass viele Hormone bei diesen Menschen im Ungleichgewicht vorhanden sind. Wieder eine hormonelle Balance herzustellen; das kann der Schlüssel zum dauerhaften Idealgewicht sein:

Langsamer Stoffwechsel durch Mangel an Schilddrüsenhormonen

Viele Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion leiden an Übergewicht. Grund dafür ist, dass die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die normalerweise den Energieverbrauch erhöhen, im Mangel vorliegen und sich dadurch der Grundumsatz (=Kalorienverbrauch im Ruhezustand) verringert.

Die Betroffenen können zwar abnehmen wenn sie weniger essen als sie verbrauchen, es ist allerdings schwerer für sie, weil ihr Bedarf geringer ist. Vorrübergehend kann man sich vom Arzt einen Hormonersatz (L-Thyroxin) verschreiben lassen. Langfristig gesehen, sowie zur Vorbeugung einer Schilddrüsenunterfunktion, solltest du auf eine ausreichende Zufuhr von Jod (Algen oder Fisch), Selen (Linsen, Paranüsse, Sonnenblumenkerne, Garnelen), Zink (Kerne und Samen, Käse, Fleisch, Eier), Kalzium (grünes Blattgemüse, Milchprodukte) und Vitamin D (Sonne oder Supplemente) achten.

Zusätzlich solltest du wenn möglich auf die Einnahme der Antibabypille, Cortison und Säureblocker verzichten, da diese die Konzentration der Schilddrüsenhormone verringern können.

Fetteinlagerung durch Stresshormone

In der Nebenniere werden besonders sogenannte Stresshormone gebildet. Vor allem wenn dauerhaft zu viel Cortisol ausgeschüttet wird, kann das negative Auswirkungen auf das Gewicht haben: Denn Cortisol setzt vermehrt Fettsäuren frei und lagert sie im Fettgewebe, besonders in der Bauchregion, ein. Dadurch dass es auch den Blutzuckerspiegel erhöht, was eine Ausschüttung von Insulin verursacht, welches ebenfalls eine Fetteinlagerung begünstigt, wird abnehmen immer schwerer. Gleichzeitig fördert Cortisol einen Proteinabbau und dadurch den Verlust an Muskelmasse. Körpermuskulatur würde allerdings selbst in Ruhe mehr Kalorien verbrennen, worauf man bei einem ständigen Cortisolüberschuss ebenfalls verzichten muss.

Zudem ist bekannt, dass wir bei Stress gerne zu zucker- und fetthaltigen Speisen greifen.

Ein großes Problem sehe ich dahingehend, dass „künstliches“ Cortisol oft als entzündungshemmendes, immunsupressives Medikament verwendet wird und über einen längeren Zeitraum zu einer Gewichtszunahme führt.

Um einen ausgeglichenen Cortisolhaushalt herzustellen, solltest du folgende Dinge beherzigen:

Stressreduktion

Ich weiß, das ist ein Punkt der leichter gesagt als getan ist. So kannst du dir deine familiären-, Beziehungs- oder finanziellen Probleme schließlich nicht aussuchen. Aber du kannst einen Ausgleich durch Meditation, Yoga oder gezielte Erholungspausen schaffen und dadurch innerlich stark gegen schwierige Situationen zu sein. Manchmal kann es auch helfen den Job zu wechseln oder eine anstrengende Beziehung zu beenden.

Ausreichend Schlaf zur richtigen Zeit

Am besten ist es spätestens um 22:00 Uhr ins Bett zu gehen, da ab diesem Zeitpunkt der Cortisolspiegel am niedrigsten ist. Ab ca. 2 Uhr steigt er langsam wieder, bis er um etwa 8 Uhr den Höchststand erreicht. Zu diesem Zeitpunkt (+/- 1 Stunde) sollte man in etwa Aufstehen, wenn es die Arbeit erlaubt. Auf Dauer ist es sehr ungesund immer vom Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden.

Bewegung nach Maß

Leichte körperliche Betätigung ist hilfreich, um Stress abzubauen und die Hormon- Spiegel (z.B. Insulin, Cortisol…) zu normalisieren. Höchstleistungen, wie stundenlanges Cardio, sollten allerdings unbedingt vermieden werden.

Ausgeglichene Ernährung

Insgesamt sollte der Schwerpunkt der Ernährung auf Proteine, Fette und frischer Gemüse-Rohkost liegen. Diese Kombination sorgt für einen konstanten Blutzuckerspiegel, welcher eine entscheidende Voraussetzung für ein funktionierendes Hormonsystem ist. Kohlenhydratreiche, ballaststoffarme Nahrungsmittel sollten stattdessen vermieden werden.

Beim Obst sollte man fruchtzuckerarme Sorten bevorzugen (z.B. Beeren, Aprikosen, Pfirsiche, Zitrusfrüchte), aber diese niemals für sich alleine (als Monomahlzeit) essen. Gute Kohlenhydratquellen sind neben Gemüse und in Maßen Obst, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen. Getreideprodukte (auch Vollkorn und Pseudogetreide) sollten aufgrund der hohen glykämischen Last nur in geringen Mengen verzehrt werden.

Gute Proteinquellen sind neben Gemüse und Hülsenfrüchten, Nüsse, Nussmehle (z.B. Mandelmehl), Kerne und Ölsaaten (z.B. Hanfsamen, Kürbiskerne), die gleichzeitig hervorragende Fettlieferanten darstellen. Wenn man nicht auf Tierisches verzichten möchte kann man auch Eier, ungesüßte Milchprodukte, Fisch und Fleisch aus „artgerechter“ Tierhaltung in die Ernährung integrieren.

Koffein, Alkohol, Zucker und Fast Food vermeiden

Kaffee, Tee und Energydrinks sollte man stark einschränken, denn das enthaltene Koffein zwingt die Nebennieren dazu, Stresshormone (Cortisol und Adrenalin) auszuschütten um wach zu werden.

Unbedingt vermeiden sollte man Softdrinks, Fruchtsäfte, Süßigkeiten, Fast Food, Weißmehlprodukte und Alkohol.

Fetteinlagerung durch zu viele weibliche Hormone

Viele Frauen (und auch Männer) mit Übergewicht leiden an einem Östrogenüberschuss. Dieses Hormon fördert allerdings den Appetit und eine Einlagerung von Fett und Wasser. Durch pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, die

den Gegenspieler von Östrogen, das Progesteron erhöhen, kann man wieder eine Balance herstellen. Dazu zählen z.B. Schafgarbe, Frauenmantel, Yamswurzel und Bockshornklee. Die Anti-Baby-Pille, welche synthetische Östrogene enthält, sollte gleichzeitig abgesetzt werden.

Männer sollten vor allem auf Kraftsport setzen, um ihren Testosteronspiegel zu erhöhen und gleichzeitig den Östrogenspiegel zu senken. Zudem sollten sie exogene Östrogenquellen; z.B. aus Plastikflaschen, Hopfen (BIER!) und Sojaprodukten verringern.

Hunger und Appetit durch ein Ungleichgewicht von Insulin, Ghrelin, Adiponektin und Leptin

Das Hormon Insulin senkt nicht nur den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit, sondern fördert gleichzeitig den Fettaufbau. Ob du zunimmst oder abnimmst entscheidet am Ende des Tages allerdings immer noch die Kalorienbilanz. Denn auch wenn der Insulinspiegel niedrig ist, kann der Körper Fett herstellen und speichern.

Insulin kann uns sogar bei der Gewichtsabnahme helfen, da es den Appetit unterdrückt. Starke Blutzuckerschwankungen durch isolierte Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Softdrinks, Säfte, Weißmehl) sollten allerdings trotzdem vermieden werden, da diese Heißhungerattacken fördern

Wenn man versucht abzunehmen, stehen einem die Hormone Ghrelin und Adiponektin im Weg. Denn essen wir weniger als wir benötigen, erhöht sich deren Blutspiegel und signalisiert uns „HUNGER“.

Auch ein zu viel an Körperfett senkt die Ghrelin- und Adiponektinspiegel, was eigentlich für Sättigung sorgen würde. Allerdings konnte gezeigt werden, dass bei Adipösen eine Resistenz gegen die Wirkung von Ghrelin und Adiponektin auftritt. Dadurch haben sie einen gesteigerten Appetit.

Das Hormon Leptin wirkt genau gegensätzlich zu den beiden anderen: Je mehr wir in uns haben, umso weniger der Hunger und umso mehr Körperfett tragen wir mit

uns herum. Doch auch bei Leptin entwickeln Übergewichtige eine Resistenz; wodurch die Wirkung von Leptin ausbleibt und kein Sättigungsgefühl mehr vermittelt wird.

Doch diese Resistenzen lassen sich wieder rückgängig machen und dadurch ein normales Sättigungs- und Hungergefühl herstellen:

Am wichtigsten ist dabei eine Gewichtsabnahme. Da diese aber durch das hormonelle Ungleichgewicht erschwert ist, sollte man auf die Art der Nahrungsmittel und Nährstoffe achten, da diese ebenfalls Auswirkungen auf die Hormonspiegel haben:

Ernährung zur Regulierung des Ghrelinspiegels:

Kohlenhydratreiche Mahlzeiten senken den Ghrelinspiegel äußerst schnell, allerdings hält dieser Effekt nicht lange an. Das bedeutet, dass die Sättigung nur kurzfristig bleibt. Wird mehr Fett gegessen sinkt der Ghrelinspiegel kaum und der Hunger kann bleiben.

Proteinreiche Kost führt zwar nicht zu einer derart raschen und rapiden Senkung, wie diese bei Kohlenhydraten erreicht wird, jedoch bleibt der niedrige Ghrelinspiegel und damit die Sättigung länger erhalten.

Sinnvoll scheint demnach eine proteinreiche, kohlenhydratmoderate und fettarme Kost.

Andererseits sorgt Fett auf anderen metabolischen Ebenen eigentlich für ein besseres Sättigungsgefühl, als die beiden anderen Makronährstoffe. So wird durch mehr Fett in der Nahrung die Magenentleerung verzögert und die Aromastoffe in den Lebensmitteln verstärkt. Durch die intensivere Wahrnehmung des Geschmacks, ist man von einer Mahlzeit schneller befriedigt. Daher empfehle ich immer etwas fetthaltiges (Nüsse, Ölsamen, hochwertige Öle) zu einer Mahlzeit zu essen.

Ernährung zur Regulierung des Adiponektinspiegels:

Einfachzucker (Süßigkeiten, Säfte, Gebäck etc.) und langkettige gesättigte Fettsäure (Butter, Sahne, Käse, Speck, Wurst etc.) haben negative Effekte auf den

Adiponektinspiegel, während sich (mehrfach)ungesättigte Fettsäuren (Nüsse, Ölsamen, Fisch etc.) und Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen und einer geringeren glykämischen Last (Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst) positiv auswirken.

Ernährung zur Regulierung des Leptinspiegels:

Um den Leptinspiegel wieder ins Lot zu bringen, sollte man auf entzündungshemmende Kost setzen:

Weniger Omega-6 Fettsäuren

Diese stecken vor allem in allen tierischen Produkten (Butter, Käse, Eigelb, fettes Fleisch) als Arachidonsäure, sowie als Linolsäure in vielen pflanzlichen Fettquellen wie Nüsse, Kerne, Distelöl, Maiskeimöl usw. Gerade bei letzteren sind die vollwertigen Varianten; d.h. ganze Nüsse und Kerne weniger problematisch, bzw. sogar empfehlenswert, da sie gleichzeitig viele wichtige entzündungshemmende Nährstoffe wie Vitamin E, Magnesium, Zink, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Die Öle daraus sind dagegen frei von diesen Begleitstoffen und sollten daher vermieden werden. Wenn du Zugang zu tierischen Produkten hast, die mit Gras statt mit dem üblichen Kraftfutter ernährt werden, kannst du auch hier zugreifen, da diese weniger Arachidonsäure und mehr EPA und DHA enthalten.

Mehr Omega-3-Fettsäuren

Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren stecken als α-Linolensäure unter anderem in Rapsöl, Lein(dotter)öl, Walnüssen, Hanfsamen und Chiasamen. Als tierisches EPA und DHA finden sich diese Fette vor allem in fettem Seefisch, wie z. B. Lachs.

Viel Gemüse und Obst

Der Großteil der Ernährung sollte aus Obst und Gemüse bestehen. Denn diese beinhalten besonders viele entzündungshemmende Substanzen, wie sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C und K, Kalzium und Magnesium. Besonders empfehlenswert sind Paprika, Orangen, Karotten, Kohl (Broccoli, Rotkohl etc.) und grünes Blattgemüse (Salat, Spinat etc.).

Entzündungshemmende Kräuter und Gewürze

Unterstützend wirken zudem zahlreiche Kräuter und Gewürze; insbesondere Kurkuma, Ingwer und Muskat und Knoblauch, welche großzügig verwendet werden sollten.

Keine raffinierten Kohlenhydrate und Transfettsäuren

Neben allen süßen Leckereien wie Gummibärchen, Kekse, Vollmilchschokolade, Gebäck und Eis, sollten auch weißer Reis, Nudeln, Brötchen, Toast und Säfte die Ausnahme bleiben.

Besonders schlimm sind auch Transfettsäuren, welche bei der Härtung von Fetten (z.B. in Margarine, Gebäck), bei der Raffination oder einer starken Erhitzung von Pflanzenölen (z.B. in Pommes, Chips, Gebäck) entstehen.

Weitere Lebensstiländerungen, um die Hunger-Hormone bei Übergewicht wieder in Balance zu bringen:

 „Schlank im Schlaf“

Hast du schon mal von dem Prinzip gehört: „Schlank im Schlaf“? Eigentlich ist das ein „normales“ Diät-Konzept, bei dem man einfach weniger Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht. Allerdings kann man sich auch ohne strenge Restriktion schlank schlafen: Denn bei Schlafmangel wird vermehrt Ghrelin ausgeschüttet und man hat mehr Hunger und isst womöglich mehr.

Medikamente

Metformin, ein Medikament das bei Diabetikern eingesetzt wird, um die Insulinsensivität wieder zu erhöhen, kurbelt ebenfalls die Adiponektinproduktion an.

Bewegung und Sonne

Durch ausreichend Bewegung und Sonnetanken (Ankurbeln der Vitamin D- Produktion) kann ebenfalls die Wirkung von Insulin, Ghrelin, Adiponektin und Leptin wieder verbessern können.

 

Zur Autorin:

Alina Moritz ist Ökotrophologin, Ernährungsberaterin und Autorin. Mit den Artikeln auf ihrem Blog http://www.nahrungsdschungel.com/, ihren Büchern und individuellen Coachings möchte sie Menschen dabei helfen, sich im „Nahrungsdschungel“ besser zurecht zu finden und gesünder und fitter zu werden.

Die Ernährungswissenschaftlerin Alina Moritz zeigt in ihrem neuen Buch, das ca. im September 2018 erscheint, welche Hormone bei Übergewicht, Hashimoto, chronische Müdigkeit, Menstruationsbeschwerden oder Depressionen aus dem Gleichgewicht geraten sind und wie eine hormonwirksame Ernährung und Lebensstiländerungen wieder zu wahrhafter Gesundheit führen können.. Darüber hinaus erfährst Du, welche Einflüsse Hormone aus der Umwelt auf unseren eigenen Hormonhaushalt haben und wie Du dich vor ihnen schützen kannst.

 

Quellen:

    • Bernhard, Kleine & Winfried Rossmanith (2010): Hormone und Hormonsystem. Lehrbuch der Endokrinologie. Springer.
    • Hans Konrad Biesalski & Peter Grimm (2011): Taschenatlas der Ernährung. Thieme.
    • Richard Thompson (2010):   Das Gehirn. Von der Nervenzelle zur Verhaltenssteuerung. Spektrum akademischer Verlag.
    • Marischler Clemens (2014): Basics Endokrinologie. Urban &
    • Dr. Ludwig Schaaf (2017): Welche Rolle spielen die Hormone bei Übergewicht: http://www.hypophyse-

muenchen.de/pdf/Hypophysentag2017_Schaaf_Uebergewicht-Welche-Rolle-spielen-die-Hormone.pdf

3_Polyunsaturated_Fatty_Acids_Increase_Plasma_Adiponectin_to_Leptin_Rat io_in_Stable_Coronary_Artery_Disease

 

Weiterführende Links:

Artikel von Alina Moritz (www.nahrungsdschungel.com)

Buch von Alina Moritz: Kampf der Ernährungsformen: Mythen, Fakten und andere (Halb-)Wahrheiten

Ketogene Ernährung: Warum Du weniger Kohlenhydrate und mehr gesundes Fett essen solltest

Ketogene Ernährung: Warum Du weniger Kohlenhydrate und mehr gesundes Fett essen solltest

 

Ketose ist für den Menschen ein normaler Zustand

Ketose ist keineswegs ein Ausnahmezustand für den Körper. Der ketogene Zustand ist eine ganz natürliche, biologische Funktion, um die Energieversorgung des zentralen Nervensystems und des Gehirns aufrecht zu erhalten, sobald der schnell verwertbare Zucker aufgebraucht ist. (1) Deutlich wird das anhand unserer Vorfahren aus der Steinzeit: Sie waren sehr oft in der Ketose, hatten also in den Fettstoffwechsel umgeschaltet. Denn sie mussten ihre Nahrung erst sammeln oder erlegen, bevor sie sich satt essen konnten. Sie hatten nicht permanent Kohlenhydrate zur Verfügung – wie das heutzutage bei uns der Fall ist.

Auch der moderne Mensch ist genetisch immer noch auf diese Phasen eingerichtet. Wenn der Körper ein paar Tage keine feste Nahrung oder keine Kohlenhydrate bekommt, dann läuft der Organismus ohne Leistungseinbußen im Fettstoffwechsel weiter. Anders wäre unsere Spezies nicht überlebensfähig. Stelle dir vor, dein Gehirn müsste komplett abschalten, weil du zwei Tage hintereinander nicht an Nahrung gelangt wärst. Als Spezies hätte es der Mensch in so einem Fall bestimmt nicht sehr weit gebracht. Das bedeutet: Ketose ist kein künstlich herbeigeführter Zustand, der dem Organismus nicht vertraut ist. Es ist ein biologisch-entwicklungsgeschichtlich ganz natürlicher Vorgang, der das Überleben unserer Spezies seit Jahrtausenden sichert.

Warum sind wir fast durchgehend im Zuckerstoffwechsel?

Erst, als die Menschen vor etwa zehntausend Jahren sesshaft wurden und anfingen, Landwirtschaft zu betreiben, wurde Nahrung permanent verfügbar. Seit nun ein paar Generationen gibt es Kühlschränke. Und erst seit wenigen Jahren können wir Menschen Lebensmittel praktisch rund um die Uhr im Supermarkt einkaufen. Hinzu kommt, dass uns in der Schule, in der Werbung und von “Ernährungsexperten” weißgemacht wird, dass es gut für uns sei, mehrere Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Uns wurde beigebracht, dass Fett per se ungesund ist und wir uns vorzugsweise von Brot, Kartoffeln und Obst ernähren sollten. Diese Lebensmittel enthalten jedoch reichlich Kohlenhydrate.

So ist es kein Wunder, das sich die meisten im permanenten Glukosestoffwechsel befinden. Wir haben es verlernt, dass sich unser Körper wie ein Hybridmotor auf den Fettstoffwechsel umschalten kann. Mit einer ketogenen Ernährung kannst du dir diese Fähigkeit gezielt wieder antrainieren.

Welche Lebensmittel eignen sich für ketogene Ernährung?

Der Kalorienbedarf wird bei ketogener Ernährung vor allem über reichlich gesunde Fette und ein gewisses Maß an Proteinen abgedeckt. Der Anteil an Kohlenhydraten, der bei einer westlichen Ernährung normalerweise bei um die 50 Prozent oder mehr der zugeführten Kalorien ausmachen, wird dabei auf unter 10 Prozent reduziert, um den ketogenen Zustand aufrecht zu erhalten.

Um dir die Auswahl deiner Lebensmittel für die ketogene Ernährung zu erleichtern, hier als erster Anhaltspunkt einige Lebensmittel, die sehr gut geeignet sind:

  • Sardellen, Sardinen, Wildlachs
  • Gemüse, das oberhalb der Erde wächst. Setze dabei den Fokus auf grünes Gemüse.
  • Fleisch von weidegefütterten Tieren
  • Fettreicher Fisch, vor allem Sardinen und Sardellen oder Wildlachs
  • Weidebutter oder Ghee
  • Weitere gute Fette wie Kokosöl, MCT-Öl
  • Avocado
  • Eier
  • eine Handvoll Nüsse pro Tag
  • ungesüßte Getränke
  • Bulletproof-Coffee

Ungeeignete Lebensmittel für ketogene Ernährung

Kohlenhydrate und zuckerhaltige Lebensmittel sind für die ketogene Ernährung gänzlich ungeeignet. Verzichte deshalb auf

  • Süßigkeiten
  • Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Pizza
  • Fertigmahlzeiten
  • Kartoffeln
  • Limonade
  • Marmelade
  • Fruchtsäfte
  • Gemüse, mit hohem Zuckeranteil (Wurzelgemüse, Paprika, Butterkürbis)
  • Obst (max. eine Handvoll Waldfrüchte)
  • Proteinreiche Nahrung in großen Mengen
  • Milchprodukte (v.a. zu Beginn einer ketogenen Ernährung)
  • Alkohol

Mehr darüber, wie du dich gesund ernährst, erfährst du auch im Artikel „Ausgewogene Ernährung: So isst du gesund“.

Diät oder Nahrungsumstellung?

Es gibt verschiedene Varianten der ketogenen Ernährung, zum Beispiel die Atkins- oder Low-Carb-Diät, grundsätzlich die mediterrane Kost und die LCHF-Ernährung (Low-Carb High-Fat). Auch die Paleo-Ernährung hat viele Überschneidungen mit der ketogenen Ernährung.
Alle ketogenen Ernährungsformen haben gemeinsam, dass die Nettozufuhr von Kohlenhydraten nach Abzug von Ballaststoffen bei einem Wert von unter 50 Gramm pro Tag liegen sollte, damit der Körper in den Fettstoffwechsel schaltet. Bei welchem Schwellenwert genau der ketogene Zustand eintritt, variiert von Person zu Person individuell.

Die ketogene Ernährungsform, die ich dir ans Herz legen möchte, besteht im Volumen hauptsächlich aus Gemüse, am besten zu zwei Dritteln. Die Kalorien stammen dabei überwiegend aus hochwertigen Fetten, mit denen das Gemüse angereichert wird. Der Proteinanteil ist dabei moderat. Außerdem empfehle ich, die ketogene Ernährung zyklisch anzulegen. Hin und wieder solltest Du bewusst den Zuckerstoffwechsel aktivieren und mehr Kohlenhydrate zu dir nehmen. Warum das sinnvoll ist, wirst du verstehen, nachdem du dich im Folgenden näher mit den Abläufen in deinem Organismus während der Ketose befasst hast.

Auswirkung ketogener Ernährung auf den Blutzucker

Durch die konstante Energiezufuhr kommt es nicht mehr zu den extremen Blutzuckerschwankungen, die bei einer kohlenhydratreichen Ernährung oftmals aufgetreten. Viele sind sich dessen gar nicht bewusst, weil sie sich permanent eine Zwischenmahlzeit oder ein zuckerhaltiges Getränk gönnen, um den starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels entgegenzuwirken. Nach einem überschießenden Blutzuckerspiegel kommt die Insulin-Antwort postwendend: Der Blutzuckerspiegel sackt daraufhin genauso schnell wieder ab, wie er angestiegen ist. Das wird als körperlicher Leistungsabfall oder als plötzliche Konzentrationsschwäche wahrgenommen. Der Körper schreit dann wieder nach Zucker. Ein Teufelskreis entsteht. Das kann bis hin zur Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 führen.

Ketogene Ernährung schützt vor Insulinresistenz

Die Funktion des Hormons Insulin ist unter anderem, den Zellen zu signalisieren, dass sie Glukose aufnehmen sollen. Übermäßiger und dauerhafter Konsum von Zucker und anderen Kohlenhydraten führt zu einem Abstumpfen der Zellen gegenüber dem Signal, das Insulin aussendet. Wenn die Zelle die angebotene Glukose nicht aufnimmt, wird die Glukose als Fett in den Fettzellen gespeichert – unabhängig davon, ob mehr Energie benötigt wird oder nicht. Mit ketogener Ernährung beugst du diesem Mechanismus wirkungsvoll vor, denn du bietest deinem Stoffwechsel nicht permanent Glucose an. Das ist langfristig sehr gut für deine Gesundheit, denn die Insulinresistenz stellt neben der auf ähnlichen Mechanismen beruhenden Leptinresistenz einen bedeutenden Teil der sogenannten metabolischen Störungen dar, die zu Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Autoimmunkrankheiten und Fruchtbarkeitsstörungen führen können.

Mehr zum Thema Insulinresistenz findest du übrigens im Artikel „Insulinresistenz – was ist das eigentlich?„.

Je ausgeprägter die Insulinresistenz, desto heftiger werden die Blutzucker-Löcher. Zum Beispiel nach dem Mittagessen. In der Fachsprache wird das berüchtigte Mittagstief “postprandiale Somnolenz”, im Volksmund auch gerne Suppen- oder Schnitzelkoma genannt. Ich habe selbst lange unter diesem Phänomen gelitten, ohne dass mir dieser Mechanismus bekannt war. Mit einer Ernährungsumstellung, die längere ketogene Phasen umfasste, konnte ich diese Crashs vermeiden und meine Insulinsensitivität wiederherstellen.

Mittlerweile bin ich auch wieder gewappnet, mich einem kohlenhydratreichen Mahl zu stellen, wenn mir danach sein sollte. Die ketogene Ernährung ist somit auch therapeutischer Natur und hilft, den natürlichen Hormonspiegel wiederherzustellen.

Ketose ist für den Menschen ein normaler Zustand

Ketose ist keineswegs ein Ausnahmezustand für den Körper. Der ketogene Zustand ist eine ganz natürliche, biologische Funktion, um die Energieversorgung des zentralen Nervensystems und des Gehirns aufrecht zu erhalten, sobald der schnell verwertbare Zucker aufgebraucht ist. (1) Deutlich wird das anhand unserer Vorfahren aus der Steinzeit: Sie waren sehr oft in der Ketose, hatten also in den Fettstoffwechsel umgeschaltet. Denn sie mussten ihre Nahrung erst sammeln oder erlegen, bevor sie sich satt essen konnten. Sie hatten nicht permanent Kohlenhydrate zur Verfügung – wie das heutzutage bei uns der Fall ist.

Auch der moderne Mensch ist genetisch immer noch auf diese Phasen eingerichtet. Wenn der Körper ein paar Tage keine feste Nahrung oder keine Kohlenhydrate bekommt, dann läuft der Organismus ohne Leistungseinbußen im Fettstoffwechsel weiter. Anders wäre unsere Spezies nicht überlebensfähig. Stelle dir vor, dein Gehirn müsste komplett abschalten, weil du zwei Tage hintereinander nicht an Nahrung gelangt wärst. Als Spezies hätte es der Mensch in so einem Fall bestimmt nicht sehr weit gebracht. Das bedeutet: Ketose ist kein künstlich herbeigeführter Zustand, der dem Organismus nicht vertraut ist. Es ist ein biologisch-entwicklungsgeschichtlich ganz natürlicher Vorgang, der das Überleben unserer Spezies seit Jahrtausenden sichert.

Warum sind wir fast durchgehend im Zuckerstoffwechsel?

Erst, als die Menschen vor etwa zehntausend Jahren sesshaft wurden und anfingen, Landwirtschaft zu betreiben, wurde Nahrung permanent verfügbar. Seit nun ein paar Generationen gibt es Kühlschränke. Und erst seit wenigen Jahren können wir Menschen Lebensmittel praktisch rund um die Uhr im Supermarkt einkaufen. Hinzu kommt, dass uns in der Schule, in der Werbung und von “Ernährungsexperten” weißgemacht wird, dass es gut für uns sei, mehrere Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Uns wurde beigebracht, dass Fett per se ungesund ist und wir uns vorzugsweise von Brot, Kartoffeln und Obst ernähren sollten. Diese Lebensmittel enthalten jedoch reichlich Kohlenhydrate.

So ist es kein Wunder, das sich die meisten im permanenten Glukosestoffwechsel befinden. Wir haben es verlernt, dass sich unser Körper wie ein Hybridmotor auf den Fettstoffwechsel umschalten kann. Mit einer ketogenen Ernährung kannst du dir diese Fähigkeit gezielt wieder antrainieren.

Welche Lebensmittel eignen sich für ketogene Ernährung?

Der Kalorienbedarf wird bei ketogener Ernährung vor allem über reichlich gesunde Fette und ein gewisses Maß an Proteinen abgedeckt. Der Anteil an Kohlenhydraten, der bei einer westlichen Ernährung normalerweise bei um die 50 Prozent oder mehr der zugeführten Kalorien ausmachen, wird dabei auf unter 10 Prozent reduziert, um den ketogenen Zustand aufrecht zu erhalten.

Um dir die Auswahl deiner Lebensmittel für die ketogene Ernährung zu erleichtern, hier als erster Anhaltspunkt einige Lebensmittel, die sehr gut geeignet sind:

  • Sardellen, Sardinen, Wildlachs
  • Gemüse, das oberhalb der Erde wächst. Setze dabei den Fokus auf grünes Gemüse.
  • Fleisch von weidegefütterten Tieren
  • Fettreicher Fisch, vor allem Sardinen und Sardellen oder Wildlachs
  • Weidebutter oder Ghee
  • Weitere gute Fette wie Kokosöl, MCT-Öl
  • Avocado
  • Eier
  • eine Handvoll Nüsse pro Tag
  • ungesüßte Getränke
  • Bulletproof-Coffee

Ungeeignete Lebensmittel für ketogene Ernährung

Kohlenhydrate und zuckerhaltige Lebensmittel sind für die ketogene Ernährung gänzlich ungeeignet. Verzichte deshalb auf

  • Süßigkeiten
  • Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Pizza
  • Fertigmahlzeiten
  • Kartoffeln
  • Limonade
  • Marmelade
  • Fruchtsäfte
  • Gemüse, mit hohem Zuckeranteil (Wurzelgemüse, Paprika, Butterkürbis)
  • Obst (max. eine Handvoll Waldfrüchte)
  • Proteinreiche Nahrung in großen Mengen
  • Milchprodukte (v.a. zu Beginn einer ketogenen Ernährung)
  • Alkohol

Mehr darüber, wie du dich gesund ernährst, erfährst du auch im Artikel „Ausgewogene Ernährung: So isst du gesund“.

Diät oder Nahrungsumstellung?

Es gibt verschiedene Varianten der ketogenen Ernährung, zum Beispiel die Atkins- oder Low-Carb-Diät, grundsätzlich die mediterrane Kost und die LCHF-Ernährung (Low-Carb High-Fat). Auch die Paleo-Ernährung hat viele Überschneidungen mit der ketogenen Ernährung.
Alle ketogenen Ernährungsformen haben gemeinsam, dass die Nettozufuhr von Kohlenhydraten nach Abzug von Ballaststoffen bei einem Wert von unter 50 Gramm pro Tag liegen sollte, damit der Körper in den Fettstoffwechsel schaltet. Bei welchem Schwellenwert genau der ketogene Zustand eintritt, variiert von Person zu Person individuell.

Die ketogene Ernährungsform, die ich dir ans Herz legen möchte, besteht im Volumen hauptsächlich aus Gemüse, am besten zu zwei Dritteln. Die Kalorien stammen dabei überwiegend aus hochwertigen Fetten, mit denen das Gemüse angereichert wird. Der Proteinanteil ist dabei moderat. Außerdem empfehle ich, die ketogene Ernährung zyklisch anzulegen. Hin und wieder solltest Du bewusst den Zuckerstoffwechsel aktivieren und mehr Kohlenhydrate zu dir nehmen. Warum das sinnvoll ist, wirst du verstehen, nachdem du dich im Folgenden näher mit den Abläufen in deinem Organismus während der Ketose befasst hast.

Auswirkung ketogener Ernährung auf den Blutzucker

Durch die konstante Energiezufuhr kommt es nicht mehr zu den extremen Blutzuckerschwankungen, die bei einer kohlenhydratreichen Ernährung oftmals aufgetreten. Viele sind sich dessen gar nicht bewusst, weil sie sich permanent eine Zwischenmahlzeit oder ein zuckerhaltiges Getränk gönnen, um den starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels entgegenzuwirken. Nach einem überschießenden Blutzuckerspiegel kommt die Insulin-Antwort postwendend: Der Blutzuckerspiegel sackt daraufhin genauso schnell wieder ab, wie er angestiegen ist. Das wird als körperlicher Leistungsabfall oder als plötzliche Konzentrationsschwäche wahrgenommen. Der Körper schreit dann wieder nach Zucker. Ein Teufelskreis entsteht. Das kann bis hin zur Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 führen.

Ketogene Ernährung schützt vor Insulinresistenz

Die Funktion des Hormons Insulin ist unter anderem, den Zellen zu signalisieren, dass sie Glukose aufnehmen sollen. Übermäßiger und dauerhafter Konsum von Zucker und anderen Kohlenhydraten führt zu einem Abstumpfen der Zellen gegenüber dem Signal, das Insulin aussendet. Wenn die Zelle die angebotene Glukose nicht aufnimmt, wird die Glukose als Fett in den Fettzellen gespeichert – unabhängig davon, ob mehr Energie benötigt wird oder nicht. Mit ketogener Ernährung beugst du diesem Mechanismus wirkungsvoll vor, denn du bietest deinem Stoffwechsel nicht permanent Glucose an. Das ist langfristig sehr gut für deine Gesundheit, denn die Insulinresistenz stellt neben der auf ähnlichen Mechanismen beruhenden Leptinresistenz einen bedeutenden Teil der sogenannten metabolischen Störungen dar, die zu Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Autoimmunkrankheiten und Fruchtbarkeitsstörungen führen können.

Mehr zum Thema Insulinresistenz findest du übrigens im Artikel „Insulinresistenz – was ist das eigentlich?„.

Je ausgeprägter die Insulinresistenz, desto heftiger werden die Blutzucker-Löcher. Zum Beispiel nach dem Mittagessen. In der Fachsprache wird das berüchtigte Mittagstief “postprandiale Somnolenz”, im Volksmund auch gerne Suppen- oder Schnitzelkoma genannt. Ich habe selbst lange unter diesem Phänomen gelitten, ohne dass mir dieser Mechanismus bekannt war. Mit einer Ernährungsumstellung, die längere ketogene Phasen umfasste, konnte ich diese Crashs vermeiden und meine Insulinsensitivität wiederherstellen.

Mittlerweile bin ich auch wieder gewappnet, mich einem kohlenhydratreichen Mahl zu stellen, wenn mir danach sein sollte. Die ketogene Ernährung ist somit auch therapeutischer Natur und hilft, den natürlichen Hormonspiegel wiederherzustellen.

Ketogene Ernährung bei anderen Erkrankungen

Vor etwa hundert Jahren haben Mediziner festgestellt, dass die ketogene Diät ein wirksames Mittel bei Epilepsie ist. (2) Obwohl sie im Laufe des 20. Jahrhunderts als Therapieform von pharmazeutischen Produkten verdrängt wurde, ist sie aufgrund ihrer stabilisierenden Wirkung im Gehirn nach wie vor eine der effektivsten Interventionen bei dieser Krankheit.

Erst im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte haben Ernährungswissenschaftler erkannt, dass die ketogene Ernährung neben den positiven Auswirkungen auf Epilepsie noch eine Reihe von weiteren gesundheitlichen Vorteilen mit sich bringt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien untermauern die Annahme, dass ketogene Ernährung manchen chronischen Krankheiten und Syndromen vorbeugen und entgegenwirken könnte. Dazu gehören unter anderem:

  • Übergewicht
  • Chronische Müdigkeit und Erschöpfung
  • Typ-2 Diabetes
  • Erhöhter Cholesterinspiegel
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Hautveränderungen
  • Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson
  • Wachstums von Tumorzellen

Ketogene Ernährung als Vorsorge und begleitende Therapie bei Krebs

Einige Studien haben erfreuliche Ergebnisse der ketogenen Ernährung bei der begleitenden Krebstherapie gezeigt. Gesunde Körperzellen besitzen die metabolische Flexibilität, sich entweder von Glukose oder von Ketonkörpern zu ernähren. Krebszellen hingegen haben diese Flexibilität nicht und können sich ausschließlich von Glukose ernähren. Entzieht man Ihnen die zuckerhaltige Nahrungsgrundlage, können sie sich nicht mehr ausbreiten.

In Laboruntersuchungen wurde festgestellt, dass die Überlebensrate von Mäusen in der Ketose bei einem stark metastatischen Krebs höher war als die der Kontrollgruppe, welche mit einer Chemotherapie behandelt wurde.

Erste Studien und Praxisberichte von Experten wie Dom D´Agostino deuten dabei auch auf Erfolge bei krebskranken Menschen hin (3). Auch wenn gesicherte Erkenntnisse noch ausstehen: Es gibt vielversprechende Ansätze, dass die Ketose als begleitende Therapie bei Tumorerkrankungen wirksam eingesetzt werden kann. (4) Die ketogene Ernährung kann auch zur Prävention vor Krebserkrankungen dienen. Die Mitochondrien werden besser versorgt. Der verminderte oxidative Stress hält seine schädlichen Auswirkungen klein.
Durch die reduzierte Proteinaufnahme wird der Signalweg mTOR reduziert, der für Muskel- und Zellwachstum wichtig ist. Im Übermaß produziert, fördert auch dies das Krebswachstum.

Als wirksame Gegenmaßnahme ist sowohl die ketogene Ernährung als auch intermittierendes Fasten von großer Bedeutung. Beim intermittierenden Fasten wird für ein begrenztes Zeitfenster von üblicherweise 16 bis 36 Stunden auf Nahrung verzichtet, wobei der Körper in einen leichten, ketogenen Zustand eintritt.

Ketogene Ernährung hilft beim Abnehmen

Viele ernähren sich ketogen, da sie vorrangig an Gewicht verlieren möchten. Eine der zahlreichen Vorteile der ketogenen Ernährung ist, dass sie dabei helfen kann, dauerhaft dem Übergewicht entgegenzuwirken und den berüchtigten Jojo-Effekt zu vermeiden. (5) Die konstante Energiezufuhr und der ausbalancierte Hormonspiegel haben zur Folge, dass man seltener von Heißhungerattacken überfallen wird.

Einmal in der Ketose, fällt es dir zudem wesentlich leichter, die Kalorienzufuhr zu reduzieren, um eine Gewichtsabnahme zu beschleunigen. Der Grund ist, dass der Körper automatisch auf das Körperfett zurückgreift, wenn man an den Fettstoffwechsel adaptiert ist und keine Glukose zur Verfügung hat. Du solltest dies allerdings maßvoll und zyklisch anwenden, da es sonst auch hier zu einem Jojo-Effekt kommen kann.  Woran das liegt, erkläre ich dir jetzt:

Zeitlich begrenzte Diäten sind kontraproduktiv

Herkömmliche Diäten setzen auf eine zeitlich begrenzte Kalorienrestriktion. Dabei geht der Körper davon aus, dass die Nahrung knapp werden könnte. Aus diesem Grund schaltet er bei einer solchen Diät auf einen Überlebensmodus, um einer vermeintlichen Hungersnot vorzubeugen. Jetzt kommt der das große ABER: Nach einer zeitlich begrenzten Diät freuen sich viele, wieder „normal“ essen zu können. Leider setzt nun jede Kalorie erst recht überschüssiges Gewicht an. Der Körper weiß nicht, dass die Diät freiwillig war und schützt sich so vor der nächsten Phase, in der Nahrung knapp werden könnte.

Achtung: Wenn du stark übergewichtig bist, solltest du beachten, dass es in deinem Fall vergleichsweise länger dauern kann, bis dein Körper in die Ketose wechselt. (7)

Daher sind solche Diäten, bei denen für eine Zeit lang an Kalorien gespart wird, zum Scheitern verurteilt. Sie führen zwangsläufig zum Jojo-Effekt. Denn wie bereits beschrieben kann ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel zu Insulinresistenz, und diese wiederum zu vermehrter Einlagerung von Körperfett führen. Das wird bei ketogener Ernährung nicht passieren. Hinzu kommt, dass aus biochemischer Sicht noch andere Hormone etwa für das Hungergefühl eine Rolle spielen – zum Beispiel das Leptin. Der Versuch, durch eine konventionelle Diät zur Gewichtsabnahme zu gelangen, führt zu einer geringeren Leptin-Produktion und damit zu einem gesteigerten Hungergefühl.

Ketogene Ernährung bremst Hungergefühl

Unser körperliches Hungergefühl, genauer gesagt die mentale Wahrnehmung des Appetits wird von den Hormonen Insulin, Leptin und Ghrelin gesteuert. Leptin wird in den Fettzellen produziert, um dem Hypothalamus mitzuteilen, ob der Körper noch weitere Energie benötigt oder ob bereits genug davon gespeichert wurde. Das Hormon steuert zudem unsere Fruchtbarkeit oder bestimmt, wenn der Körper in einen Reparaturmodus eintritt oder nicht.

Wenn wir genug gegessen haben, senden die Fettzellen mittels Leptin das Signal an den Hypothalamus, das Hungergefühl einzustellen. Solange dieser Mechanismus gut funktioniert, halten wir ein optimales Gewicht allein durch das natürliche Hunger- und Sättigungsgefühl. Wenn dieser Mechanismus aus der Balance gerät, spricht man von Leptinresistenz. Der Hunger ist da – ununterbrochen.

Ursachen für Leptinresistenz

Wenn über Jahre und Jahrzehnte große Mengen an Fruktose und andere zuckerhaltige Nahrung konsumiert wird, kommt es in immer kürzeren Abständen zu auftretenden Spitzen bei der Leptinproduktion. Daran gewöhnt sich das menschliche Gehirn – der zuständige Bereich, der Hypothalamus, wird zunehmend unempfindlicher dagegen. Er wird also desensibilisiert und reagiert zunehmend schwächer auf den Glukosereiz. Auch wenn genug Fettreserven angelegt sind, besteht deshalb ab einem gewissen Punkt das Hungergefühl einfach fort – obwohl rein körperlich eigentlich kein Hunger angesagt wäre.

Wenn bei einer fortgeschrittenen Leptinresistenz der Hypothalamus dauerhaft Hunger signalisiert, wird eine übermenschliche Willensstärke abverlangt, weniger zu essen. Der Übergewichtige tritt in einen Teufelskreis ein, da er trotz seiner Fettpolster dauernd Hunger verspürt. Heißhungerattacken sind vorprogrammiert.

Die einzige auf Dauer erfolgreiche Methode, um die Hormone zu regulieren und die Leptinsensibilität zurückzugewinnen, ist es weniger Kohlenhydrate zu essen, die zu solchen drastischen Ausschlägen bei der Leptinproduktion führen.

Ketogene Ernährung reguliert den Hormonhaushalt

Die Ursache für eine Insulin- und Leptinresistenz sind die sich in kurzen Abständen wiederholenden Ausschläge des Blutzuckerspiegels durch zuckerhaltige und kohlenhydratreiche Ernährung im Übermaß.

Die ketogene Ernährung sorgt durch die stark eingeschränkte Aufnahme von Kohlenhydraten für einen konstanten, relativ niedrigen Blutzuckerspiegel und somit auch für einen entsprechend niedrigen Insulinspiegel. Extreme Blutzuckerschwankungen bleiben dabei aus. (6)

Damit kann die Sensibilität der Zellen gegenüber dem Insulin wiederhergestellt werden. Das gleichbleibende Niveau der Blutzuckerwerte sorgt zudem dafür, dass der Hypothalamus empfindlicher gegenüber dem Leptin reagiert. Auf diese Weise kann Heißhungerattacken vorgebeugt werden.

Fett als bessere Energiequelle

Unser Körper braucht bestimmte Enzyme, um Fett effektiv zu Energie umzuwandeln. Wer sich bisher hauptsächlich von Zucker ernährt hat, muss die Neubildung dieser Enzyme erst wieder erlernen. Mit anderen Worten – der Wechsel auf eine verstärkt fettbasierte Ernährung braucht eine gewisse Umstellungszeit. Mit der Zeit schafft es der Körper immer besser, Fett in Energie umzuwandeln.
Glücklicherweise unterscheidet der Körper nicht zwischen im Körper eingelagertem Fett und jenem, welches wir mit der Nahrung zuführen. Da jeder gesunde Mensch zehntausende an Kalorien in seinen Fettzellen mit sich trägt, ist auch bei Normalgewichtigen eine konstante Energiezufuhr gegeben.

Gutes Fett und schlechtes Fett

Das Gehirn besteht zu 60 Prozent aus Fett. Ein großer Teil davon ist die essenzielle Omega 3 Fettsäure DHA. Fett ummantelt unsere Nervenbahnen und Neuronen. Die Nervenzellen des Gehirns und unsere Zellwände bestehen ebenfalls aus reinem Fett. Fett ist also ein überlebenswichtiger Baustein, den wir über die Nahrung zuführen müssen. Ganz im Gegensatz zu Zucker genauer gesagt zu Kohlenhydraten, ohne die der Körper problemlos auskommen und gänzlich durch die Zufuhr von Proteinen oder Fetten ersetzt werden kann. In der Fachsprache nennt sich diese Fähigkeit Glukoneogenese.

Omega-3 und Omega-6

Für das Gehirn kommt es vor allem auf das richtige Verhältnis zwischen Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren an. Dieses sollte in etwa bei 1:4 liegen. Unsere moderne Ernährungsweise, die auf Getreide, industriellen – also aus Fleischprodukten von mit Getreide gefütterten Tieren und Pflanzenölen basiert, ist hochgradig Omega 6-lastig. Omega 6 ist ebenfalls ein wichtiger Baustoff, wirkt aber im Übermaß entzündlich, sowohl auf das Gehirn wie auch auf den Rest des Körpers. Wie aus vielen anderen Studien hervorgeht, sind diese unterschwelligen, chronischen Entzündungen die Wurzel vielerlei Übels für die Gesundheit.

Es kommt also wie immer in der Biologie auf die Balance an. Hochwertige Fette und vor allem Omega 3 Fettsäuren sind das wahre Superfood für unsere grauen Zellen und ein elementarer Bestandteil des Körpers. Leider stehen Nahrungsmittel, die besonders hochwertige Fette und Omega 3 enthalten bei vielen von uns nur selten auf dem Speisezettel.

Quellen guten Fetts sind Kokosöl, Avocados, Ghee-Butter aus Weidehaltung, Weidebutter, und sonstige tierische Fette aus Weidehaltung wie Bacon, fetter Speck oder Avocados.

Omega-3-Fettsäuren finden sich bekanntermaßen in Fisch. Zu empfehlen sind in erster Linie kleine Fische wie Sardinen, Sardellen oder Wildlachs. Große Fische wie Thunfisch sind bis zu eintausend Mal mehr mit Umweltgiften wie Quecksilber belastet. Weidefleisch hat eine wesentlich bessere Omega 3 Balance als Industriefleisch.

 Nahrungsergänzungsmittel für optimale Versorgung

Omega-3 kann auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Dabei sollte auf hochwertige Qualität und einen hohen Anteil an DHA geachtet werden. Als beste Quelle gilt das Krill-Öl, da es durch das natürliche Antioxidans Astaxanthin vor der Oxidation geschützt ist.

Aber auch andere hochwertige Omega-3-Kapseln erfüllen ihren Zweck. Die Qualität ist entscheidend. Ist es bereits oxidiert, ist es nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. Wenn die Fischölkapsel beim Zerbeißen ranzig schmecken sollte, deutet dies auf eine minderwertige Qualität hin. Auf der Verpackung wird der Anteil an den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA in den Kapseln angegeben. Er sollte möglichst hoch sein.

Für Veganer bleiben nur Nahrungsergänzungsmittel aus Algen, um den Bedarf zu decken. Die Omega-3-Fettsäure ALA, die in Leinsamen und Chiasamen enthalten ist, kann nur unzureichend von Körper in DHA umgewandelt werden. So ist zumindest derzeit die Meinung der meisten Wissenschaftler. Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn sich der Erkenntnisstand ändern sollte.

Ketogene Ernährung entlastet die Psyche

Wer sich einmal zur ketogenen Ernährungsweise entschlossen hat, spart sich die permanent quälende Frage: Soll ich jetzt etwas Süßes essen oder nicht? Denn: Es steht einfach gar nicht zur Debatte.

Ich kenne selbst die Qualen der Zuckersucht: Das Ringen um jeden Verzicht auf Süßes, obwohl der metabolisch gestörte Körper, der ein Suchtverhalten entwickelt hat, danach schreit. Das ständige Verlieren des Kampfes, gefolgt von entsprechender Frustration. Speziell bei gewöhnlichen Diäten, die einem zeitlich begrenzt Verzicht abverlangen, stellt sich dieses Gefühl gerne ein. Sich selbst dabei zu ertappen, wie man etwas isst, von dem man genau weiß, dass es nicht guttut. Die Diät ist gescheitert, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten leidet.
Der Wille, die ketogene Ernährung fest in die Ernährungsumstellung einzubauen, befreit von negativen Gedankenspiralen, die bei normalen Diäten mitunter für schlaflose Nächte sorgen.

Gesünder und schlanker zu sein führt außerdem dazu, dass du dich in deinem Körper wohlfühlst und mit dir im Reinen ist. Dies wiederum motiviert, mehr Sport zu treiben, die gute Figur zu halten und gibt neues Selbstbewusstsein.

Ketogene Ernährung fördert die Konzentrationsfähigkeit

Ein weiterer Grund, der für eine ketogene Ernährung spricht, ist die gesteigerte mentale Performance. Wenn Du an Konzentrationsstörungen, mangelnder Motivation, eingeschränkter Merkfähigkeit leidest und das Gefühl hast, dass deine Gedächtnisleistung besser sein könnte: Wage das Experiment, um festzustellen, dass du im ketogenen Zustand auf mentaler Ebene mehr aus dir herausholen wirst. Denn: Unser Gehirn ist im Fettstoffwechsel leistungsfähiger. Evolutionsbiologisch ergibt das Sinn: wenn wir keine Glukose verbrennen, sind unsere Sinne geschärft, damit wir genügend Kraft, Ausdauer und Konzentration haben, um bei der Nahrungssuche erfolgreich zu sein.

Auf biochemischer Ebene spielen dabei zwei Moleküle im Gehirn eine entscheidende Rolle: GABA (Gamma-Amino-Aminobuttersäure), deren Produktion vom Botenstoff L-Glutamin angeregt wird. L-Glutamin ist ein Neurotransmitter, der stimulierend wirkt. GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der diese Stimulation reduziert.

Eine eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit, die sich durch Konzentrationsstörungen oder eingeschränkte Merkfähigkeit zeigt, kann ihren Ursprung darin haben, dass zu viel L-Glutamat und zu wenig GABA produziert wird. Das Gehirn wird auf diese Weise permanent überstimuliert. Im Zuckerstoffwechsel verwendet das Gehirn vorrangig L-Glutamin als Treibstoff. Die Vorräte an diesem Botenstoff brauchen sich schneller auf, sodass kein L-Glutamin mehr vorhanden ist, um in GABA umgewandelt zu werden.

Studien haben gezeigt, dass Ketonkörper im Gehirn die Produktion von GABA verstärkt anregen. (8) Die ketogene Ernährung hilft, die Neurotransmitter-Balance im Gehirn wiederherzustellen. Auf diese Weise kann eine kohlenhydratarme und zugleich fettlastige Kost zu gesteigertem Fokus, klarerem Denken und besserer Gedächtnisleistung führen, sowie Stresssymptome und Angststörungen reduzieren.

Ketogene Ernährung verlangsamt das Fortschreiten von Demenz

Es gibt Indizien dafür, dass die ketogene Ernährung vor Demenzerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson schützt, genauer gesagt eine „leichte kognitive Beeinträchtigung“ rückgängig machen könnte. (9)

Wie bei vielen aufkommenden Trends sind die USA schon einen Schritt weiter. Dort ist es eher verbreitet, dass Führungskräfte, Unternehmer, Spitzensportler, Hollywood-Promis und bekannte Biohacker wie Tim Ferriss, Dave Asprey oder Ben Greenfield sich überwiegend ketogen ernähren.

Ganz Experimentierfreudige fügen sogar exogene Ketonkörper hinzu, um die Vorteile des ketogenen Zustands zu maximieren. Es gibt noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Wirksamkeit diese neuartige Methode. (10)

Ketogene Ernährung im Alltag

Im Grunde genommen ist es einfach: Die Kohlenhydratzufuhr sollte am Tag unter 50 Gramm, besser noch bei unter 30 Gramm liegen. Der genaue Wert variiert jedoch individuell. Denn jeder Mensch bringt andere körperliche Voraussetzungen mit. Die ketogene Ernährung, die ich empfehle, besteht hauptsächlich aus Gemüse, am besten in Bio-Qualität. Es stellt sich immer wieder heraus, dass dies für sich allein genommen bereits einer der besten Gesundheitstipps überhaupt ist.

Zwei Drittel Gemüse

Mit gesundem Gemüse ist alles gemeint, was über der Erde wächst. Alles, was darunter wächst, besteht aus viel Stärke oder Zucker und ist somit reich an Kohlenhydraten. Daher solltest Du bei Möhren, Zwiebeln oder Rüben aber auch bei manchen Kürbissorten zurückhaltend sein. Das Gemüse sollte so vielfältig wie möglich sein und einen leichten Schwerpunkt auf grünen Blattgemüsen haben. Das Gemüse selbst hat nur sehr wenige Kalorien. Daher sollte es gerne und reichlich mit guten Fetten angereichert werden, die ihm den Geschmack verleihen. Kokosnussöl, Ghee und Weidebutter bieten sich als hochwertige Fette zum Anreichern an, aber auch andere tierische Fette, wie die Geheimwaffe Schinkenspeck oder Schmalz dürfen zur geschmacklichen Aufwertung Bestandteil jeder ketogenen Küche sein.

Achtung: Eine ketogene Ernährung ist keinesfalls eine Ernährung, die reich an Proteinen sein sollte. Die Proteinzufuhr sollte nicht höher als 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Ansonsten wandelt der Körper das Eiweiß in Glukose um (Glukoneogenese) und du fällst aus der Ketose. Ein handgroßes Stück Fleisch oder Fisch und 2 bis 3 Eier sind ein ungefährer Richtwert.

Auf ketogene Ernährung umstellen: So gehst du vor

Am Anfang solltest du die Proteinzufuhr so gering wie möglich halten. Insbesondere wenn du noch kein Gefühl dafür entwickelt hast, ob Dein Körper in der Ketose ist, oder noch mit Glukose angetrieben wird.

Auf Obst solltest du zumindest am Anfang ebenfalls verzichten. Es ist zwar gesund, aber auch reich an Kohlenhydraten. Später, wenn du mehr Erfahrung hast, kannst du hin und wieder eine Handvoll Beeren und andere Obstsorten mit einem niedrigen glykämischen Index genießen.

Auch bei Nüssen und Samen solltest du vorsichtig sein. Nüsse enthalten zwar sowohl Proteine und Fette, aber eben auch Kohlenhydrate. Außerdem sind Nüsse hochkalorisch. Wenn Abnehmen Dein Hauptziel ist, kannst du mit Nüssen deine Diätpläne sabotieren. Eine kleine Handvoll an Nüssen ist ein guter Richtwert, der nicht überschritten werden sollte.

 Woher weißt Du, ob dein Körper auf Fettstoffwechsel umgestellt hat?

Wenn Du wissen willst, ob Du in der Ketose bist, solltest Du die Zahl deiner Ketonkörper messen.
Es gibt drei klassische Methoden, diesen Wert zu bestimmen.

  • Messung der Ketonkörper über das Blut
  • Messung der Ketonkörper im Urin
  • Messung der Ketonkörper in der Atemluft

Die Messung der Ketonkörper-Konzentration im Blut ist besonders genau. Hierzu kann ich das Testkit Freestyle Optium NEO empfehlen.
Urinstreifen sind weitaus günstiger, funktionieren aber nur zu Beginn einer Ernährungsumstellung, bis der Körper fettadaptiert ist.
Die dritte Methode ist es die Ketonkörper im Atem zu messen. Das ist zwar etwas ungenauer, ist jedoch die einfachste Methode und sollte für den Alltagsgebrauch reichen. Leider ist der Anschaffungspreis etwas höher. Das einzige Modell auf dem Markt ist der Ketonix, den ich persönlich auch benutze. Wenn Du den Teststreifen halbierst, erhältst Du für den halben Preis genauso aussagekräftige Ergebnisse.

Noch preiswerter ist es, ganz ohne Messungen auszukommen. Wenn Du vollständig auf Kohlenhydrate verzichtest, sollte die volle Wirkung der Ketose nach spätestens 3 bis 4 Tagen garantiert sein. Mit zunehmender Erfahrung hast du ein Gefühl dafür, ob du dich noch im Zucker- oder schon im Fettstoffwechsel befindest.

Wer Spaß daran hat, seine Körperwerte selbst zu messen und seinen Fortschritt in Zahlen ersichtlich machen zu lassen, kann gerne eine der zahlreichen Foodtracker-Apps verwenden, die hierzulande auch als “digitale Ernährungstagebücher” bekannt sind.

Dazu zählen Apps wie MyFitnessPal oder Cronometer, in die du alles, was du an Nahrung zu dir nimmst, eintragen lassen kannst. Dort siehst du, wie viele Kalorien und wie viel Gramm Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße das Essen enthält.

Tipp: Wiege deine Lebensmittel

Mein Tipp ist es, alles zu wiegen und bereits vor dem Essen penibel einzutragen. Ich selbst habe mich am Anfang mehrfach aus der Ketose geworfen, weil ich meine Nährstoffzufuhr nur geschätzt habe.

Eine Suppe aus 400 Gramm Moschus-Kürbis (Butternut) hat stolze 48 Gramm Kohlenhydrate und mich sofort in den Zuckerstoffwechsel zurückgeholt. Selbst so unscheinbare Dinge wie Lauch oder Möhren enthalten reichlich Kohlenhydrate.

Zugegeben – nicht jedem macht die Zählerei Spaß. Das Self-Tracking am Anfang zahlt sich dennoch schnell aus. Nach einer Zeit wirst du ohne Messen ein Gefühl dafür bekommen, wann du in der Ketose bist und welche Mengen an bestimmten Nahrungsmitteln dich wieder herauswerfen.

Ketogene Ernährung sollte zyklisch sein

Die Vorteile der ketogenen Ernährung sind immens. Der Nutzen dieser Ernährungsform ist wissenschaftlich eindeutig belegt und weitläufig anerkannt. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass nach einem Zeitraum von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können.

Gibt es Nachteile einer ununterbrochenen ketogenen Ernährung?

Paradoxerweise steigt bei einer ständigen ketogenen Ernährung mit der Zeit der Blutzuckerspiegel wieder an. Der Grund dafür ist, dass die ketogene Ernährung den Insulinspiegel nach einer gewissen Zeit zu stark absenkt. Wir wollen den Insulinspiegel zwar niedrig haben, aber er sollte einen bestimmten Schwellenwert nicht unterschreiten.

Die Hauptaufgabe des Insulins ist nicht, die Glukose in die Zellen zu treiben, sondern die Produktion von Glukose in der Leber zu unterdrücken. Eine permanente ketogene Ernährung bringt dieselben Nachteile eines zu hohen Blutzuckerspiegels mit und ist daher nicht zu empfehlen.

Auch wenn sich der Steinzeitmensch mit seiner Paleo-Kost sehr ketogen ernährt hat – seine Perioden mit kohlenhydratarmer Kost waren immer zeitlich begrenzt. Wenn er einen Obstbaum oder Honig fand, hat er sich den Bauch vollgeschlagen.

Wir sind evolutionär-biologisch auf einen Wechsel von Fastenperioden, kohlenhydratarmen Phasen und Zeiten eingestellt, in denen wir besonders viel gegessen haben. Daher sollten auch wir unsere metabolische Flexibilität aufrechterhalten, indem wir mit Leichtigkeit den Wechsel von Ketonkörpern und Glukose als Energielieferanten vollbringen.

Wie funktioniert zyklische ketogene Ernährung?

Bei der zyklischen ketogenen Ernährung wird an 1 bis 2 Tagen in der Woche die Aufnahme der Kohlenhydrate auf 100 bis 150 Gramm pro Tag erhöht. Auch der Eiweißanteil darf mit 1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht etwas höher ausfallen. Zu viel Proteine wandeln sich bekanntlich in Kohlenhydrate um.

Optimalerweise machst du an diesen Tagen ein Krafttraining oder verausgabst dich auf andere Weise mit viel Bewegung. Dann kann der erhöhte Eiweißanteil gleich in Muskelmasse umgesetzt werden. Am Folgetag geht es wie gewohnt mit der üblichen ketogenen Ernährung weiter. Solche Phasen lassen sich auch durch verschiedene Methoden umsetzen.

Methoden für zyklische ketogene Ernährung

Längere Fastenperioden erhöhen die Ketonkörperwerte auf ganz natürliche Weise. Ich persönlich halte immer wieder Fastenzeiten ein, um schnell und einfach in Ketose zu kommen. Dabei baue einen zusätzlichen Fastentag ein. Das hilft mir schneller in die Ketose zurückzukommen. Ich möchte ohnehin einen Tag in der Woche komplett auf Proteine verzichten, um die Autophagie anzuregen. Der „kontrolliere Zelltod“ ist das Aufräumprogramm des Körpers, das enorm zur Gesundheit beiträgt und vor Krebs schützen kann.

Fastentage

Am Fastentag nehme ich ebenfalls keine Proteine zu mir, was meinen Gewichts- und Gesundheitszielen spürbar entgegenkommt. Um noch deutliche Effekte zu erzielen, lohnt es sich mehrmals im Jahr für einige Tage am Stück eine Heilfastenkur einzulegen.

Intermittierendes Fasten

Zusätzlich hilft es auf jeden Fall intermittierendes Fasten in den Alltag einzubauen. Das Intervallfasten ist mittlerweile populär und setzt sich auch bei der breiten Masse durch. Besonders beliebt ist die 16-8 oder Lean-Gains Methode, bei der für 16 Stunden am Stück auf Nahrung verzichtet wird.

Viele halten ein mehrtägiges Heilfasten nicht so leicht durch. Das Frühstück ausfallen zu lassen und das Mittagessen nach hinten zu verschieben, ist dagegen wesentlich leichter zu schaffen. Es kann helfen, zusätzlich MCT-Öl in den Speiseplan einzubinden. MCT-Öl ist ein Derivat aus Kokosöl, das durch seine mittelkettigen Triglyceride die Ketonwerte leicht anhebt. Es stillt den Hunger, versorgt den Körper langfristig mit Energie und erlaubt, ein wenig mehr Kohlenhydrate zu konsumieren. Der berühmte Bulletproof-Coffee basiert auf diesem Konzept. Bei MCT-Öl gibt es große Unterschiede in der Qualität. Am wirkungsvollsten sind MCT-Öle, die nur aus Caprylsäure C8 bestehen. Aber Vorsicht: Langsam damit anfangen, sonst gibt’s Durchfall.

Besonders wirkungsvoll ist es, wenn du viel Abwechslung in die Länge deiner Fastenperioden hineinbringst, um Deine metabolische Flexibilität zu trainieren. Vergiss dabei nicht, immer wieder Phasen dazwischenzuschalten, in denen du mehr Kohlenhydrate zu dir nimmst.

Mehr zum Thema Intermittierendes Fasten, erfährst du hier.

Der Low-Carb-Day oder Cheat-Day

Wie du schon weißt, verhilft eine ketogene Ernährung dabei, Pfunde zu verlieren. Für viele ist diese Diät interessant, weil du dich dabei im Gegensatz zu anderen Diäten, bei denen Kalorien gezahlt werden, ohne schlechtes Gewissen satt essen kann.

Die ketogene Diät fällt besonders leicht, wenn einmal pro Woche ein sogenannter Cheat-Day eingeplant ist, an dem mehr Kohlenhydrate gegessen und dabei der Stoffwechsel bewusst aus der Ketose gebracht wird. Die Theorie dahinter ist, dass du so dem Körper nicht vorgaukelst, es herrsche permanenter Nahrungsmangel. In diesem Fall würde er nämlich sein Notprogramm hochfahren, auf Überlebensmodus schalten, Fettreserven halten und Muskelmasse abbauen. (11)

Nicht alle Ketose-Experten sind bedingungslose Befürworter eines Cheat-Days. Denn viele Diätwillige bauen ihn sich als Vorwand ein, an diesem ersehnten Tag nach Herzenslust schlemmen zu dürfen und übertreiben es dann. Auch wenn es Sinn ergeben sollte, einmal pro Woche mehr Kohlenhydrate zu essen: Der Cheat-Day sollte nicht als Vorwand für Fressorgien dienen, in 24 Stunden zuckerhaltiges und alles andere, was ungesund ist, in großen Mengen in Dich hineinzustopfen.

Tipp: Bevor Du Deinen heiß erwarteten ersten Cheat-Day einlegst, solltest Du mindestens 2 bis 3 Wochen konsequent in der Ketose verweilt haben.

Herausforderungen bei ketogener Ernährung im Alltag

Jede Ernährungsumstellung ist schwierig. Wir sind emotional sehr verbunden mit der Nahrung, die wir gewohnt sind. Für die meisten wird es nicht leicht sein, die Ernährung von einem auf den anderen Tag umzustellen.

Der Heißhunger auf Zucker

Bei einer Umstellung auf die ketogene Ernährung wirst du von Nahrungsmitteln abschwören, die süchtig machen. Vor allem Zucker und Getreideprodukte aktiveren dieselben Regionen im Gehirn wie Opiate. (12) Das heißt, dass du ausgerechnet jene Nahrungsmittel einschränkst, die dir bislang ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit gegeben haben.

Diesen Drogenkick aus dem Supermarktregal wirst du am Anfang vermissen. Du befindest dich sozusagen für ein paar Tage auf kaltem Entzug, bei der die Wahrscheinlichkeit einen Rückfall zu erleiden gar nicht so gering ist. Dagegen hilft nur ein eiserner Wille. Zum Glück musst du bei einer ketogenen Diät nicht hungern, sondern kannst dich mit fettreicher Nahrung satt essen.

Unverständnis bei manchen Mitmenschen

Hinzu kommt, dass die Nahrungsaufnahme ein zentraler Bestandteil des sozialen Miteinanders ist. Die Tatsache, vor den Augen allen anderen sich bei gewissen Nahrungsmitteln einzuschränken und sich dafür rechtfertigen zu müssen, kann mitunter die größte Herausforderung bei der Ernährungsumstellung sein.

Mein Tipp für den Anfang ist es, das ganze Unterfangen deinem Umfeld als therapeutische Maßnahme zu verkaufen. Das ist nicht einmal eine Ausrede. Glücklicherweise leben wir in Zeiten, in denen es normal geworden ist, sich zu outen, dass man Vegetarier ist, oder an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet. Ich erzähle den Leuten, dass ich eine Insulinresistenz habe und Gefahr laufe, eine Vorstufe der Diabetes zu bekommen. Von nun an ernte ich Verständnis statt Kritik, Skepsis und Ablehnung. So fällt es leichter, dass dein Umfeld deinen neuen gesunden „Spleen“ akzeptiert. Auch die sprichwörtliche Tante Erna, bei der es den obligatorischen Sonntagskuchen gibt, wird Nachsicht zeigen. Du brauchst dir nicht anzuhören, du wärest zu radikal oder hättest dich zu einem kauzigen Eigenbrötler entwickelt.
Mit der Zeit gewöhnt sich dein Umfeld daran. Sobald du fitter aussiehst, agiler wirkst und dich besser fühlst, werden einige sogar neugierig und wollen mehr wissen, wie du das vollbracht hast.

Ausreichende Kohlenhydrate bei Kindern

Eines gleich vorweg: Wenn du Kinder hast, versuche nicht, ihnen diese Ernährungsweise aufzuzwingen. Kinder brauchen, solange sie nicht ausgewachsen sind, immer ausreichend Kohlenhydrate.
Du kannst jedoch den Anteil an gesunden Fetten für sie erhöhen und brauchst keine “minderwertigen”, stark zuckerhaltige Produkte im Haushalt für sie bereithalten. Ihnen die Limonade oder die Süßigkeiten zu verbieten bringt hingegen nichts. Das macht das klebrige Zeug erst recht interessant für sie.

Eine Ernährungsumstellung  auf freiwilliger Basis

Akzeptiere es, wenn dein Lebenspartner bei dem Wechsel auf ketogene Ernährung nicht mitmachen möchte. Wenn sich dein Gegenüber in seiner Haut wohlfühlt, wird es schwer, sie oder ihn zu überzeugen. In gewissem Maße kommst du nun nicht darum herum, doppelt zu kochen. Allerdings lässt sich vieles kombinieren. Zum Beispiel mache ich für meine Tochter Rosenkohl, Steak und Kartoffeln. Ich esse dann einen großen, grünen Salat, sehr viel Rosenkohl mit Kokosnussöl oder Ghee und ein Steak dazu. Der Mehraufwand hält sich in Grenzen. Wir essen praktisch das Gleiche und stets zusammen. Da gibt es keine Probleme. Meine Tochter liebt auch die Desserts, die ich kreiere: selbstgemachte, rohe Schokolade, Eiscreme aus Fett, rohen Mandel-Schokolade-Kuchen und vieles leckeres mehr.

Frauen fällt die Umstellung auf eine ketogene Ernährung meist schwerer, da sie einen anderen Stoffwechsel haben. Männer reagieren gar nicht so ablehnend, wenn von nun an Bacon & Eggs anstatt Müsli oder Marmeladenbrötchen auf dem Frühstückstisch stehen. Statt der obligatorischen Scheibe Brot gibt es von nun an eine halbe Avocado dazu.

Auch wenn du von deiner neuen ketogenen Ernährungsweise schwer begeistert bist und es alle wissen lassen willst, was sie für Vorteile hat: Du läufst Gefahr, deine Mitmenschen auf die Nerven zu gehen, wenn du versuchst, ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden und sie zu missionieren, sobald sie herzhaft in die Torte beißen. Sie werden auch ohne deine moralische Ansprache schon bemerken, dass du mit der Zeit immer schlanker, gesünder und fitter wirst.

Wenn du mit der Zeit andere Mitstreiter findest oder sogar dein Lebenspartner mitmacht – umso besser. Dann könnt ihr die ganze Sache mit mehr Verbindlichkeit gemeinsam angehen. Oder ihr stellt euch zusammen einer 30-tägigen Keto-Challenge, bei der ihr euch mit kohlenhydratarmen Gerichten gegenseitig bekocht, statt zum Kaffee und Kuchen zu einer gemeinsamen Radtour trifft und euch motiviert, am Ball zu bleiben, bis die ersten Ergebnisse sichtbar werden.

Ketogene Ernährung: Schnelle Rezepte für den Alltag

Vielleicht tust du dich anfangs etwas schwer damit, ohne die gewohnten kohlenhydratreichen Lebensmittel zu kochen. Möglicherweise empfindest du dann schnell denselben Frust, wie bei einer sehr einseitigen Diät – aber das ist überhaupt nicht nötig. Du kannst dich zum Beispiel anhand einiger einfacher Rezepte an das Kochen ohne Kohlenhydrate herantasten. Nach und nach wirst du merken, dass es ganz einfach geht – und dazu noch lecker schmeckt. Mit der Zeit wirst du ganz von allein viele eigene Ideen entwickeln, was du wie kombinieren kannst. Bei Diäten mit speziellen Rezepten klagen viele darüber, dass sie die Zutaten für diese Rezeptvorschläge überhaupt nicht im Haus haben – oder sie womöglich noch gar nicht kennen. Deshalb verzichte ich an dieser Stelle bewusst darauf, dir Rezepte mit vielen Zutaten und Verarbeitungsschritten zu präsentieren, bei denen du schon beim Lesen die Lust verlierst. Der Anfang sollte leichtfallen, deshalb habe ich an dieser Stelle ein paar wirklich einfache Vorschläge für die Zubereitung bestimmter Lebensmittel für dich zusammengestellt, die du als Basis immer wieder verwenden kannst, um eigene Ideen und Kombinationen zu entwickeln. So kannst du niederschwellig ausprobieren und dich nach und nach an Neues wagen.

Eier mit Speck – sehr variabel!

In der Pfanne gebraten ist das eines der einfachsten Rezepte der Welt – für das es im Grunde kaum eine Erklärung braucht. Nur einen kleinen Hinweis: Du brauchst kein zusätzliches Fett in die Pfanne geben. Brate die Speckstreifen bei mittlerer Hitze an, dadurch ist ausreichend Fett in der Pfanne, um dann das Ei dazuzugeben. Würzen kannst du nach Belieben – entweder klassisch nur mit etwas Salz oder auch gerne Pfeffer oder Paprikapulver.

Wenn du lieber Rührei magst, dann brate die Eier in etwas Butter und den Speck separat. Auch das ist eine leckere Variante, bei der du mit dem Speck dann beispielsweise auch noch etwas Gemüse anbraten kannst.

Varianten von der Kombination „Eier mit Speck“ gibt es viele. Zum Beispiel kannst du das Ganze auch im Backofen mit einer Muffin-Form aus Silikon zubereiten. Dafür legst du jeweils eine Scheibe Speck in den Rand der Form und schlägst dann das Ei hinein. Bei 180 Grad hast du so ruckzuck nach etwa einer Viertelstunde einen leckeren Snack, den du für die Mittagspause sogar problemlos mit zur Arbeit nehmen kannst.

Avocado mit Ei aus dem Backofen

Anstelle von Muffinförmchen kannst du auch einfach eine Avocado als Form verwenden. Zerteile die Avocado in zwei Hälften, hole den Kern heraus und schlage ein Ei in die Mulde. Ab in den Backofen bei etwa 180 Grad, nach Belieben würzen – fertig. Tipp: Wähle am besten die Umluft-Funktion, denn Ober- und Unterhitze täte der Avocado nicht so gut.

Herzhafte Pfannkuchen

Sehr simpel, dabei sehr lecker und variabel: Pfannkuchen aus Ei und Frischkäse. Je nachdem, wie viele Pfannkuchen du zubereiten willst, nimm einfach pro Ei etwa 30 Gramm Frischkäse. Gut vermengen und dann in der Pfanne in etwas Butter ausbacken. Das Schöne: Jetzt hast du freie Bahn, die Pfannkuchen so zu variieren, wie du das magst. Es passt einfach alles dazu: Angebratenes Gemüse, Lachs, Spinat oder eine Kombination aus allem. Probiere einfach aus. Achte aber darauf, dass der Frischkäse von Tieren aus Weidehaltung stammt. Und: Bei ketogener Ernährung ist Süßkram tabu! Also bitte keine Marmelade und keinen Puderzucker als Topping verwenden.

Huhn

Das Tolle an Huhn ist, dass es eine Vielzahl an Zubereitungsmöglichketen gibt.
Du kannst Huhn einfach mit Salz und Pfeffer würzen und in Butter anbraten und einen Salat dazu genießen.
Du kannst ein einfaches Curry zubereiten. Dafür zerkleinerst du das Huhn, brätst es zusammen mit Gemüse an, gibst etwas Kokosmilch und Gewürze nach beleben hinzu. Das kann neben Salz und Pfeffer, Kurkuma und Ingwer zum Beispiel auch Paprikapulver oder Chili und ein wenig Knoblauch sein.

Oder du füllst dein Huhn. Dafür brate ein Stück Hühnerfleisch scharf in Butter von allen Seiten an, schneide es seitlich auf und fülle es beispielsweise mit Spinat und einem sehr guten Schafskäse. Danach für eine Viertelstunde bei 160 Grad in den Backofen – fertig.

Frikadellen mit Salat

Für ketogene Frikadellen benutzt du im Gegensatz zu den klassischen Hackbällchen kein Mehl und auch keine Semmelbrösel. Es reicht völlig aus, wenn du

  • 250 Gramm Hackfleisch mit
  • zwei Eiern und
  • zwei Esslöffeln Quark vermengst.
  • Etwas Salz und Pfeffer, wenn du magst auch
  • Petersilie,
  • kleingehackte Oliven und
  • ein bisschen zerdrückten Knoblauch kannst du je nach Geschmack noch hinzufügen.

Brate die Frikadellen entweder in zerlassenem Speck oder in Butter und Olivenöl aus. Dazu machst du dir einen Salat mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und frischen Kräutern. Lecker!

Zucchininudeln mit Lachs

Zucchini zu Nudeln zu verarbeiten geht ganz einfach: Nimm einen ganz normalen Gemüseschäler, schäle die Zucchini Schritt für Schritt um die Mitte herum bis zu den Kernen. Die so entstandenen „Bandnudeln“ kannst du einfach entweder kurz in Salzwasser kochen oder direkt in Olivenöl mit etwas Salz anbraten. Dazu machst du dir ein Stück Wildlachs. Entweder brätst du es einfach an oder gibst es für eine Viertelstunde zugedeckt in den Backofen. Ein Spritzer Zitrone schmeckt gut dazu und ist gesund – wenn du unbedingt etwas Cremiges brauchst, dann wähle einen Esslöffel Frischkäse zum Verfeinern der Nudeln als Soße.

Spinat und Spiegelei

Spinat und Spiegelei in Kombination ist der Klassiker schlechthin – in unserem Fall allerdings ohne Kartoffeln. Frischer Spinat aus biologischem Anbau ist natürlich die beste Wahl. Wenn es nur Tiefkühlspinat gibt, dann achte auch hier auf Bioqualität und darauf, dass weder Gewürze noch Rahm oder Sahne bereits mit im Päckchen sind. Nach dem Waschen kannst du die Blätter einfach in einen Topf mit sehr wenig Wasser geben und köcheln lassen. Verfeinert mit etwas Salz und Butter schmeckt das zu einem Spiegelei ganz wunderbar.

Lauch- oder Brokkolisuppe mit Kokosmilch

Du brauchst für diese Suppe lediglich

  • Speckwürfel
  • wenn du magst auch zusätzlich Hackfleisch
  • eine Stange Lauch
  • Knochenbrühe
  • Salz und Pfeffer
  • Kokosmilch

Brate die Speckwürfel an, sodass das Fett austritt. Gib dann das Hackfleisch hinzu, würze mit Salz und Pfeffer und brate es durch. Dann gibst du den in Ringe geschnittenen Lauch oder den zerkleinerten Brokkoli hinzu. Gieße mit Knochenbrühe auf. Köchle das Ganze eine Viertelstunde durch, zum Schluss kommt noch Kokosmilch hinzu – fertig.

Wie gehst du mit Versuchungen bei Partys und Einladungen um?

Auch wenn du zu Hause schon viel richtig machst mit deiner ketogenen Ernährung: Geburtstagseinladungen, Weihnachtsfeiern und andere Festlichkeiten, bei denen es viele kulinarische Versuchungen gibt, sind und bleiben ganz besondere Herausforderungen.

Bei Partys, zu denen jeder etwas mitbringt, sorge einfach selbst dafür, dass eine kohlenhydratarme Option angeboten wird. Wenn es vor allem Kartoffelsalat und belegte Brote gibt, freut sich das Buffet auf eine ketogene Abwechslung. Wenn ich weiß, dass es auf dem Fest Kuchen gibt, bringe ich einen selbst gebackenen Keto-Kuchen mit und biete ihn den anderen Gästen an. Dann bin ich als abstinenter Zuckerjunkie wieder neidisch, kann meinen Entzug in Zaum halten und muss mir keine kritischen oder bemitleidenswerten Kommentare anhören. Die Partygäste sind dann eher an meiner Kreation interessiert und wollen auch einmal probieren. Danach wollen sie in der Regel wissen, was es mit der ketogenen Ernährung auf sich hat und fragen nach dem Rezept.

Wer einen Cheat-Day einlegen will, plant ihn auf genau einen solchen Festtag. Auch wenn es einen guten Grund zu feiern gibt: Bitte wirf an diesem Tag nicht gleich deine guten Ernährungsvorsätze über Bord, sondern bleibe was die Kalorienmenge und Kohlenhydratzufuhr betrifft, weiterhin maßvoll.

Im Restaurant und unterwegs

Sich in Restaurants rein ketogen zu ernähren, ist zwar schwierig, aber machbar. Die meisten Lokale zeigen sich flexibel und erlauben es, kohlenhydratreiche Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis abzuwählen und durch mehr Gemüse ersetzen zu lassen. Statt Pommes gibt es ein Spiegelei oder reichlich Gemüse als Beilage. Statt dem Dessert einen Espresso zum Nachtisch. Asia-Buffets sind keine schlechte Wahl, um sich auswärts ketogen zu ernähren. Hier kannst du dir bedenkenlos den Teller mit gedämpftem Gemüse vollschaufeln.
Mein Tipp in Buffetrestaurants: Bevor du dich in die Schlange einreihst, drehst du erst einmal eine Runde und verschaffst dir einen Überblick. Dann wählst du gezielt drei gesunde Optionen, die dir am meisten zusagen und lädst dir den ersten Teller damit voll.

Ich habe beim auswärts essen in der Regel ein Glas Kokosnussöl oder ein Fläschchen mit MCT-Öl dabei. Außerdem ein kleines Döschen mit Meersalz. Damit kann ich mein Gemüse sowohl kalorisch als auch geschmacklich aufwerten.

Als Snack für zwischendurch lohnt es sich immer, eine ganze Packung Eier hartzukochen, im Kühlschrank zu lagern und bei Bedarf mitzunehmen. Eier passen praktischerweise in jede Handtasche oder in die Jacke. Eine Eierdose erweist gute Dienste, damit sie unterwegs nicht zerbrechen.

Die fettreichen Avocados sind ebenfalls schmackhafte Begleiter. Man kann eigentlich überall eine Avocado aus dem Hut zaubern und damit die Kohlenhydrate einer Mahlzeit ersetzen. Zum Beispiel im Flugzeug. Leider können sie beim Transport schnell zerdrücken und sind dann nicht mehr so lecker. Praktische Abhilfe schafft dabei eine Avocadobox.

Ketogene Ernährung: Schwierigkeiten bei der Umstellung?

Wenn du auf ketogene Ernährung umstellst, muss dein Körper erst Verdauungsenzyme bilden um das Fett verstoffwechseln zu können. Dieser Prozess dauert mehrere Tage. In dieser Zeit nimmst du dem Körper die Glukose weg und er kann mit dem Fett noch nicht so viel anfangen. Das kann zu

  • Energiemangel
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Verstimmungen
  • und Übelkeit

führen. Keine Sorge, der Spuk ist nur von kurzer Dauer, wenn du überhaupt etwas zu spüren bekommst. Wenn du weißt, was die Ursache dafür ist, nimmst du die Sache gelassener.

Tipp für die Umstellung auf ketogene Ernährung

Du solltest in dieser Zeit viel trinken und deinen Salzkonsum auf 4 bis 5 Gramm am Tag erhöhen. Kohlenhydrate speichern Wasser, welches du in dieser Zeit dann verlierst. Mit der erhöhten Salzaufnahme bindest du das Wasser im Körper. Das mindert die Symptome der Keto-Grippe.

Achte darauf, ein gutes Meersalz, Steinsalz oder Himalaya-Salz zu nehmen. Damit versorgst du dich auch noch preisgünstig mit vielen Mineralien und es ist gesünder als normales Speisesalz.

Ketogene Ernährung lohnt sich

Die ketogene Ernährung ist vielmehr eine Ernährungsphilosophie denn eine zeitlich begrenzte Diät, bei der auf Kalorien, sondern nur auf Kohlenhydrate weitestgehend verzichtet wird. Wenn du deine Lebensweise auf ketogen umstellst, wird dein Körper es dir danken mit einer Senkung des Insulin- und Leptinspiegels durch geringere Blutzuckerschwankungen, dadurch resultieren eine schnellere Fettverbrennung und weniger Heißhungerattacken. Deine metabolische Flexibilität wird gestärkt, und außerdem verbessern sich deine Ausdauer, deine Konzentrationsfähigkeit und deine kognitive Leistung. Du bist besser gerüstet gegen chronische Erkrankungen und wirst dich auch psychisch wohler fühlen. Wenn du beherzigst, dass du dich nur in Zyklen ketogenen ernähren solltest, dann bist du mit dieser Lebensweise besser bedient als mit jeder Diät und kannst dir nach zwei Wochen den ersten „Cheat-Day” gönnen. Achte darauf, ausreichend Protein, aber auch nicht zu viel Eiweiß zu dir zu nehmen. So kannst du deinen Körper optimal versorgen und dabei zugleich deinen Hormonhaushalt wieder besser ins Gleichgewicht bringen.

Quellen:

(1) Bach, A. & Schirardin, H. & Weryha, A. & Bauer, M. (1977). Ketogenic responseto medium-chain triglyceride load in the rat. The Journal ofNutrition 107 (10): 1863–1870. 
 Amiel, S. (1995). Organ fuel selection:brain. Proceedings of the Nutrition Society 54 (1): 151–155. Review.

(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/5166216 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18456557 

(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5852782/ 

(4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3527829 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18700873 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22327146 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1819381/ 

(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3374237/ 

(6) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16318637 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15767618 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3527829 

(7) Joo, N. et al. (2010). Ketonuria after fasting may be related to the metabolicsuperiority. Journal of Korean Medicinal Science 25 (12):
1771–1776.

(8) Maalouf, M., Mattson, M. P., & Rho, J. M. (2009). “The Neuroprotective Properties of Calorie Restriction, the Ketogenic Diet, and Ketone Bodies.” Brain Research Reviews, 59(2), (293-315).

(9) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19885299?dopt=Abstract 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2769828/ 

(10) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5670148/  
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4743170/ 
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29163194

(11) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3680567/

(12) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17924782 

Intermittierendes Fasten: Ohne Diät gesund abnehmen

Intermittierendes Fasten: Ohne Diät gesund abnehmen

Mit intermittierendem Fasten kannst du auf einfachste Weise deine Gesundheit verbessern, natürlich abnehmen und dich vor Krankheiten schützen. Intermittierendes Fasten ist keine Diät, sondern ein Essrhythmus.

Was ist intermittierendes Fasten?

Mit intermittierendem Fasten kannst du auf einfachste Weise deine Gesundheit verbessern, Krankheiten vorbeugen, die mentale Ausdauer stärken und gleichzeitig auf natürliche Weise abnehmen.

Intermittierendes Fasten ist keine Diät, bei der du Kalorien reduzierst, sondern ein besonderer Essrhythmus.
Weitere Synonyme für das intermittierende Fasten sind Teilzeitfasten, Intervallfasten, Periodenfasten, Kurzzeitfasten, “ADF” (alternate day fasting) und “EOD” (every other day diet).
Bei diesem Essrhythmus verzichtest du für 12-36 Stunden auf die Kalorienzufuhr, indem du eine oder mehrere Mahlzeiten hintereinander ausfallen lässt und die Nahrung in einem abgegrenzten Zeitfenster von wenigen Stunden am Tag zu dir nimmst.
Dadurch werden biochemische Vorgänge in deinem Körper ausgelöst, die deiner Gesundheit, Figur und Leistungsfähigkeit zugutekommen.

Die Theorie der vielen kleinen Mahlzeiten ist widerlegt

Das Konzept des intermittierenden Fastens widerspricht der sich immer noch hartnäckig haltenden Ansicht, dass mehrere kleine Mahlzeiten am Tag gesund sind, wie es von der Lebensmittelindustrie, Fitnesskultur und manchen “Ernährungsgurus” propagiert wird.
Die zugrundeliegende Theorie, dass durch ständige Nahrungszufuhr der Stoffwechsel aktiviert, Heißhungerattacken vorbeugt und so das Abnehmen leichter fällt, entbehrt allerdings jeder wissenschaftlichen Grundlage. Im Gegenteil – ein Magen, der sich andauernd mit der Verdauung beschäftigen muss, ist keineswegs gesund. (1)

Schon unsere Vorfahren betrieben Intervallfasten

Bis in die jüngste Vergangenheit war es für unsere Vorfahren nicht selbstverständlich, drei Mahlzeiten am Tag oder öfter einzunehmen. Erst seit ein paar Jahrzehnten hat die breite Masse der Bevölkerung permanent Nahrung zur Verfügung.

Die Erfindung des Kühlschranks und die Ausbreitung von Fast-Food Lokalen und Einkaufsmöglichkeiten, die praktisch rund um die Uhr geöffnet sind, haben unsere Essgewohnheiten innerhalb von drei Generationen komplett verändert.
Heute sind wir ständig Gelegenheiten ausgesetzt, in unserem Alltag Snacks, Zwischenmahlzeiten, Süßigkeiten und Kaffeepausen einzubauen.

Die meiste Zeit unserer Menschheitsgeschichte mussten wir hingegen immer wieder mit Perioden auskommen, in denen es gar nichts zu essen gab. Bevor unsere Urahnen sesshaft wurden und Landwirtschaft betrieben hat, war das Prinzip der Vorratshaltung unbekannt.

Nach einem langen Tag auf Nahrungssuche wurde die erlegte Beute und die aufgelesenen Früchte in gemeinsamer Runde zur Abendstunde verspeist. An Tagen, an denen nichts gefunden wurde, fiel die Mahlzeit komplett aus.

Genetisch sind wir modernen Menschen immer noch Steinzeitwesen. Und das ist auch gut so. Unser Organismus ist darauf eingestellt, dass wir immer noch voll funktionstüchtig und leistungsfähig bleiben, selbst wenn ihm über viele Stunden oder gar Tage keine Nahrung zugeführt wird.

Entgegen der weitläufigen Meinung ist es sogar von Nachteil, wenn wir unseren Verdauungsapparat mit ständiger Nahrungszufuhr im Dauerbetrieb halten.
Wenn wir dem Magen und Darm keine Ruhepause gönnen, werden entzündliche Prozesse in Gang gesetzt, die mit der Zeit unsere Körperfunktionen und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Beim intermittierenden Fasten verzichtest du periodisch auf die Nahrungszufuhr, damit dein Verdauungsapparat für eine Weile zur Ruhe kommen kann. Dies wird mit einer Vielzahl an positiven Aspekten für deine Gesundheit belohnt. Welche Prozesse in deinem Körper dabei genau ablaufen, wirst du im Verlauf dieses Artikels im Detail erfahren.

Der Effekt auf unsere Zellen und Hormone

Wenn wir fasten, werden eine Reihe von biochemischen Prozessen in unserem Körper auf zellulärer und hormonaler Ebene in Gang gesetzt. Schon nach zwölf Stunden ohne Nahrung stellen sich die ersten positiven Effekte ein.
Die Forschung hat erst in jüngster Zeit Interesse daran gewonnen, die Auswirkungen des Intervallfastens genauer zu untersuchen. In klinischen Studien wurden dabei erfreuliche Ergebnisse beobachtet. Bei manchen Erkenntnissen stehen abschließende Resultate noch aus, die diese Schlussfolgerungen untermauern.

Hier einige der positiven Auswirkungen, die dem intermittierenden Fasten zugeschrieben werden:

  • Neubildung und Regeneration von Körperzellen: Fasten erhöht das Niveau des Wachstumshormon HGH, auch als Human Growth Hormone oder Somatropin bekannt, um bis zu 500 %. Durch das aktivierte Wachstumshormon wird die Zellproduktion und Zellregenerierung angeregt. Durch das Intervallfasten könnten Alterungsprozesse verlangsamt und die Lebenserwartung erhöht werden. (2)
  • Insulinsensitivität: Die Insulinsensitivität der Zellen erhöht sich und die Insulinwerte sinken spürbar. Niedrige Insulinwerte bringen eine ganze Kaskade weiterer gesundheitlicher Vorteile mit sich. Die gesamte Lebenserwartung kann dadurch erhöht werden. Versuche an Laborratten ergaben, dass sie durch eine kalorienreduzierte Kost deutlich länger leben. Erst später hat sich dabei herausgestellt, dass der eigentliche, lebensverlängernde Faktor der niedrigere Insulinspiegel ist.
  • Zellreparatur: Fasten aktiviert Reparaturprozesse auf der Zellebene. Die Zellen gehen in einen Wartungsmodus über und sogar unsere Gene werden auf eine andere Weise abgelesen. Die Autophagie setzt ein, bei der die Zellen alte und beschädigte Proteine verdauen und so vernichten. (3) Wenn du hingegen ständig Nahrung zu dir nimmst, gibst du deinem Körper keine Gelegenheit, dass dieser Prozess einsetzt.
  • Leptinsensitivität: Kurze Fastenperioden können dazu beitragen, dass sich das Leptinniveau reguliert. Das Hormon Leptin wird von den Fettzellen produziert, um dem Hypothalamus mitzuteilen, wann wir satt sind. Allerdings wird der Hypothalamus mit der Zeit ebenso wie beim Insulin gegenüber dem Leptin abgestumpft. Experten sprechen dabei von Leptinresistenz. Eine konventionelle Diät, bei der dauerhaft weniger Kalorien zugeführt werden, senkt die Leptinwerte. Gleichzeitig steigert sich das Hungergefühl. Das ist einer der Hauptgründe, warum die meisten Diäten nicht funktionieren und im Jo-Jo-Effekt enden. Intermittierendes Fasten hilft dabei, das Leptinniveau auf ein optimales Maß zu halten.
  • Schutz vor Tumorerkrankungen: Es gibt Hinweise, dass Fasten die Lebenserwartung verlängern und auch vor Krebs schützen kann. (4)
  • Weitere positive Effekte: Darüber hinaus wird vermutet, das Intervallfasten auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson wirksam ist, gegen Arthritis helfen könnte, blutdrucksenkend wirkt und das allgemeine Wohlbefinden erhöht. (5)

Wie fastest du richtig?

Diese Frage ist leicht beantwortet: Indem du auf mindestens 12 Stunden, besser noch 14-16 Stunden oder gar länger auf Nahrung verzichtest.

Auch die Durchführung ist nicht schwer. Du lässt einfach ein oder zwei Mahlzeiten hintereinander ausfallen bzw. verschiebst die Essenszeiten, sodass du für den größten Teil des Tages ohne Nahrung auskommst. Wasser, Tee, schwarzer Kaffee und andere kalorienfreien Getränke sind während der Fastenzeit jederzeit erlaubt.

In der verbleibenden Zeit darfst du gerne alles zu dir nehmen, was dir schmeckt. Natürlich solltest du ungesunde Nahrungsmittel vermeiden, die viel Zucker, Transfette oder Umweltgifte enthalten.

Wenn du eine oder mehrere Mahlzeiten hintereinander ausfallen lässt, nimmst du automatisch weniger Kalorien zu dir. Die wenigen Stunden außerhalb der Fastenphase, in der du genussvoll essen darfst, sollten jedoch nicht in eine Fressorgie ausarten, bei der du das angehäufte Kaloriendefizit überkompensiert. Allzu üppige Mahlzeiten belasten deinen Verdauungsapparat und machen den Abnehm-Effekt zunichte.

Es ist empfehlenswert, möglichst viel ballaststoffreiches Gemüse zu essen, da es gut sättigt und wenige Kalorien hat. Gerne kannst du das Gemüse mit hochwertigen Fetten wie Kokosöl, Weidebutter und Co. geschmacklich anreichern. Suppen sind besonders zu empfehlen, da sie noch sättigender sind, als die gleiche Menge Gemüse.

Auch Proteine in Maßen sind gut. Besonders gesund wäre ein Stück vom grasgefütterten Weiderind oder Innereien wie Rinderleber, idealerweise in Bio-Qualität.

Um die Wirkung des intermittierenden Fastens zu potenzieren, kannst du an einem der beiden Fastentage komplett auf Proteine verzichten. Das sogenannte Proteinfasten regt die Autophagie an – der Prozess bei dem der Körper seine Zellen von überflüssigen oder beschädigten Bestandteilen reinigt.

Auch das glymphatische System, dass für die Entgiftung und Reinigung des Gehirns zuständig ist, wird dadurch angeregt.
Wenn du deine Autophagie in Gang setzt, nimmst du den zusätzlichen Vorteil einer verbesserten Zellgesundheit und höheren Denkleistung mit.

 Welche Methoden des intermittierenden Fastens gibt es?

Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Fastenprotokollen, die zwischen 12 und 36 Stunden liegen.
Die ersten, positiven Effekte zeigen sich schon nach einer 12-stündigen Fastenperiode. Je länger du durchhältst, desto größer ist der Unterschied zu deinem “Normalzustand”. Wenn du mindestens 16 Stunden durchhältst, steigern sich die positiven Effekte nochmals deutlich.
Bei einem Fastenzeitraum von mehr als 36 Stunden spricht man von Heilfasten. Hier ein Überblick über die populärsten Methoden des Intervallfastens:

Die 5:2 Methode

Bei der 5:2 Methode isst du an fünf Tagen in der Woche ganz normal. An zwei Tagen jedoch reduzierst du als Frau deine Kalorienaufnahme um 500 Kalorien und als Mann um 600 Kalorien.
Welche Tage du dafür auswählst, ist eigentlich egal. Es sollte jedoch ein normaler Esstag dazwischenliegen. Ein beliebter Rhythmus wäre zum Beispiel am Montag und Donnerstag zu fasten.
Mit dieser Methode kannst du sehr effizient abnehmen. Vorausgesetzt, dass du an den anderen Tagen keine Fressorgien veranstaltest. Der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Kalorienreduktion liegt darin, dass die 5:2-Methode leichter als eine klassische Diät durchzuhalten ist.

Man verliert deutlich weniger Muskelmasse, was ein großer Nachteil bei anderen Diäten sein kann. Der Abnehmeffekt kommt dabei ausschließlich durch das sich sukzessiv anhäufende Kaloriendefizit zustande.

Eat-Stop Eat – 24 Stunden Fasten

Beim 24 Stunden Fasten wird an 1-2 Tagen in der Woche nichts gegessen. Zum Beispiel nimmst du montags gegen Mittag die letzte Mahlzeit zu dir, um dann am Dienstag mit dem Mittagessen das Fasten zu brechen.
Wie bei den anderen Fastenprotokollen nimmst du keinerlei Nahrung zu dir. Wasser, Tee und schwarzer Kaffee sind erlaubt. Vor allem Einsteiger ins Intermittierende Fasten empfinden diese Methode als schwierig durchzuhalten.

Als erfahrener Intervallfastender praktiziere ich diese Methode ständig. Ich liebe das Gefühl mit einem leeren Magen und flachem Bauch ins Bett zu gehen. Morgens habe ich dann sowieso keinen Hunger. Dafür trinke ich reichlich Grüntee, Kaffee und Wasser.

Auf diese Weise kommt bis zum Mittag kein Hungergefühl auf. Ich fühle mich um diese Uhrzeit in der Regel besonders fit und leistungsfähig. Vor dem nächsten Mittagessen mache ich dann in der Regel noch ein Sportprogramm.

Wenn auf jegliche Zufuhr von Flüssigkeit verzichtet wird, nennt man dies Trockenfasten. Das kann ich jedoch nicht empfehlen und sollte, wenn überhaupt, nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.

Every other Day – Jeder zweite Tag

Im Grunde ist diese Methode identisch zum 24-Stunden-Fasten, allerdings fortlaufend von nur einem normalen Esstag unterbrochen. Diese Herangehensweise ist eher etwas für Fortgeschrittene und eine Herausforderung für deinen Alltagsrhythmus.

Die Vorteile für die Gesundheit sind allerdings immens. Mit dieser Variante regst du deine Autophagie besonders wirkungsvoll an, was wahre Wunder auf den gesamten Organismus haben kann.

Die positiven Effekte lassen sich unmittelbar an einem verbesserten Hautbild beobachten. Die Haut ist unser einziges sichtbares Organ und somit ein guter Indikator für die körperlichen Veränderungen, die in Gang gesetzt werden.

Wenn ich ein oder zwei Fastentage pro Woche einlege, kann ich schon nach wenigen Wochen beobachten, wie meine Haut deutlich reiner wird.

Die Krieger- oder Warrior-Diät

Bei der Krieger-Diät wird den ganzen Tag über gefastet, um am Abend nach Herzenslust zu schlemmen.

Diese Form des Fastens soll die Essmuster unserer Urahnen imitieren, die den ganzen Tag gejagt und sich erst am Abend die Zeit für ein üppiges Mahl in großer Runde gegönnt haben.

Während des Tages sind kleine Mengen an Beeren, Wildkräutern und Gemüse erlaubt. Am besten Rohkost. Die Warrior-Diät ist konform mit den Grundsätzen der Paleo-Kost, die ebenfalls für seine zahlreichen, positiven Auswirkungen für die Gesundheit bekannt ist.

Mir persönlich gefällt diese Methode sehr gut. Ich würde allerdings darauf achten, das Abendmahl nicht allzu üppig ausfallen zu lassen und auch nicht zu spät zu essen. Das Abendessen sollte spätestens vier Stunden vor dem Schlafen gehen gegessen werden, da sonst eine unruhige Nacht bevorstehen könnte.

Das 16-Stunden-Fasten, 16/8, oder die Leangains Methode

Die wahrscheinlich einfachste und populärste Form des Intervallfastens ist das 16/8 Fasten. Dabei wird 16 Stunden gefastet und in einem Zeitfenster von acht Stunden gegessen. Diese Variante ist auch als Leangains-Methode bekannt.

Das heißt im Grunde, dass entweder das Frühstück oder das Abendessen ausfällt. Wenn du acht Stunden schläfst, ist die Hälfte der Zeit schon um, was ein psychologischer Vorteil ist. Wer beispielsweise am Vorabend um 20 Uhr das letzte Mal isst, darf am nächsten Tag gegen Mittag wieder zuschlagen.

Viele haben wahrscheinlich morgens sowieso keinen großen Hunger, auch wenn bei uns in Deutschland das Frühstück einen besonders hohen Stellenwert hat. In südlichen Ländern ist das morgendliche Mahl kulturell kaum verankert und fällt nicht selten komplett aus.

Mit dem 16/8 Fasten kannst du dich selbst dabei beobachten, ob du ohne Frühstück wirklich nicht bis zum Mittagessen über die Runden kommst. Viele bemerken, dass sie sich sogar noch viel besser und leistungsfähiger fühlen, wenn sie die angeblich wichtigste Mahlzeit des Tages auslassen. (6)

Diese Form des Fastens ist vergleichsweise leicht umzusetzen und kann so zu einer Gewohnheit werden, die viele nicht mehr missen wollen.
Außerdem bleibst du damit weitestgehend sozial kompatibel. In den verbleibenden acht Stunden kannst du wie gehabt deine gewohnten Mahlzeiten zu dir nehmen.
Du kannst die Fastenperioden natürlich auch auf 18, 20 oder 22 Stunden ausdehnen und dich auf nur eine Hauptmahlzeit pro Tag beschränken, wenn du mehr Erfahrung hast und du dich dabei wohlfühlst.

Wenn es dir schwerfallen sollte, gleich mit der 16-Stunden-Diät zu beginnen, kannst du dich sukzessive von der 12/12 über die 14/10 zur 16/8-Methode herantasten.

Spontanes Fasten

Die Königsdisziplin des Intervallfastens ist das spontane Fasten. Beim spontanen Fasten lässt du nach Gefühl Mahlzeiten aus, wann immer dir danach ist. Wenn du morgens keinen Hunger hast, frühstückst du nicht. Wenn du am Abend todmüde oder noch vom Mittagessen satt bist, lässt du das Abendessen ausfallen.

Kannst du auf einer Flugreise auf das lieblose Essen am Bord oder die überteuerten Gerichte im Flughafen-Restaurant verzichten? Dann fastest du während du unterwegs bist.

Das spontane Fasten erfordert allerdings eine gewisse Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit, in sich hineinspüren zu können. Zu oft essen wir aus Gewohnheit, weil unsere Kollegen zu Tisch gehen oder einfach denken, wir schaden uns, wenn wir eine Mahlzeit ausfallen lassen.

Was mir am spontanen Fasten besonders gefällt ist, dass uns diese Form des Fastens in Wachsamkeit schult, sowie unkonventionelles Denken fördert.

Wir trainieren auf diese Weise unsere Willenskraft, Flexibilität, Resilienz und Antifragilität. Wer zur verlockenden Mahlzeit nein sagen kann, kann meist auch mit Leichtigkeit anderen Versuchungen widerstehen.

Unter Biohackern ist es weitverbreitet, den Körper und Geist einer Vielzahl unterschiedlicher Impulse auszusetzen. Dazu gehört auch, nicht stets an festen Essenszeiten festhalten zu müssen.

Meine Form des intermittierenden Fastens

Um meine metabolische Flexibilität zu trainieren, kombiniere ich die oben genannten Strategien. Wenn ich abnehmen will, ist eine 24-stündige Fastenkur meine erste Wahl.
Ich esse dann nur zu Mittag und limitierte meine Kalorienaufnahme auf 1000-1200 Kalorien. Einmal pro Woche faste ich für 48 Stunden am Stück.

Das heißt, ich esse montags gegen Mittag ein letztes Mal, lege zwei Fastentage ein und nehme erst am Mittwoch zum Mittagessen meine nächste Mahlzeit zu mir.

Dadurch fällt es mir sehr leicht, die ganze Woche in leichter Ketose zu verbringen. Das erlaubt es mir, während der Rest der Woche jeden Tag mehr als eine Handvoll Beeren und Nüsse zu essen, worauf ich mich dann besonders freuen kann.

Diese Herangehensweise ist aber definitiv etwas für Fortgeschrittene und Einsteigern nicht zu empfehlen. Sie sollten sich besser mit einer 16-Stunden-Diät an das intermittierende Fasten heranwagen.

Durch das 48-Stunden-Fasten habe ich bereits einen proteinfreien Tag in meine Woche integriert. An den Tagen, an denen ich Krafttraining mache, esse ich dann mehr Proteine, als an den anderen Tagen.

Am Wochenende bestehen meine Mahlzeiten aus moderaten 50 bis 100 Gramm Kohlenhydraten pro Tag.

Wenn ich nicht abnehmen will, greife ich auf die 16/8-Variante zurück. Hin und wieder baue ich eine spontane Fastenkur ein.

Ganz selten, wenn mir danach ist, genieße ich auch einmal ein Frühstück. Wenn ich mit anderen Leuten treffe, die gerne genussvoll frühstücken, bin ich dann gerne mit dabei.
Wenn ich abends keinen Hunger habe, lasse ich die letzte Mahlzeit einfach ausfallen.

Es kann vorkommen, dass ich eine 24-stündige Fastenkur mache, aber mein ganzer Körper abends nach einer Mahlzeit schreit. Dann gebe ich ohne schlechtes Gewissen meinem Appetit nach und lange zu. Ich kann ja problemlos am nächsten Tag wieder mit einem anderen Intervallfasten wieder einsteigen.

Abnehmen durch intermittierendes Fasten

Für viele ist das Abnehmen das Hauptmotiv, warum sie sich für das Intervallfasten interessieren.

Das Intervallfasten ist keine klassische Diät, bei der Kalorien gezählt oder auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet werden. Es wird einfach gar nichts gegessen, allerdings nur für einen sehr überschaubaren Zeitraum.

Diese einfache Regel und die Tatsache, dass du im Zeitfenster der Nahrungsaufnahme ganz normal essen kannst, was dir schmeckt, macht es zu einer besonders beliebten Methode, um abzunehmen.

Während andere Diäten langweilig oder aufwendig sind, Heißhungerattacken verursachen, zum Jojo-Effekt führen und eine hohe Abbrecherquote haben, ist das Intervallfasten leicht durchzuführen und kommt zu besseren Resultaten.

Wer seltener isst, hat am Ende des Tages meist insgesamt weniger Kalorien zu sich genommen. Natürlich stellt sich der Abnehmeffekt nicht ein und erweist auch deiner restlichen Gesundheit keinen Gefallen, wenn du dein Fasten mit einer 4000-Kalorien-Fressorgie brichst. (7)

Durch das Intervallfasten werden mehr Kalorien verbraucht. Bei einer 36-Stunden-Fastenkur erhöht sich der Kalorien-Grundumsatz leicht. Erst nach 3 Fastentagen geht er langsam wieder herunter. (8)

Ein weiterer großer Vorteil dieser Fastenmethode ist, dass sich sämtliche Hormone in ein optimales Gleichgewicht austarieren. Die Blutzuckerwerte sinken, die Insulinsensitivität erhöht sich. (9)

Das Wachstumshormon Somatropin wird ausgeschüttet, was den Stoffwechsel anregt. Der Körper produziert mehr Noradrenalin was zu einer höheren Fettverbrennung führt.

Ein weiterer positiver Effekt des intermittierenden Fastens gegenüber einer herkömmlichen Diät ist, dass du weniger Muskelmasse verlierst. Das Gegenteil ist der Fall – Intervallfasten und weiterer Muskelaufbau können durchaus sinnvoll verbunden werden. Die Muskeln wachsen besonders gut, wenn das Krafttraining im ketogenen Zustand vor dem Ende der Fastenzeit durchgeführt wird.

Die gesundheitlichen Vorteile

In dieser Übersicht sind die wesentlichen Vorteile des intermittierenden Fastens für deine Gesundheit zusammengefasst.

  • Gewichtsabnahme: Intervallfasten kann dir dabei helfen leichter und dauerhaft Gewicht zu verlieren.
  • Insulin: Fasten senkt deine Blutzuckerwerte um 3-6 % und deine Insulinwerte um 20-31 %. Langfristig erhöhst du mit intermittierenden Fasten deine Insulinsensitivität und baust deine Insulinresistenz ab. Damit schützt du dich vor Diabetes II und Fettleibigkeit im Allgemeinen.
  • Entzündungen: Studien zeigen, dass Intervallfasten Entzündung im Körper reduziert. Entzündungen stehen am Anfang einer Unzahl von chronischen Krankheiten. (10)
  • Herzgesundheit: Intermittierendes Fasten senkt das schädliche LDL Cholesterin, die Blutfettwerte und den Blutzuckerspiegel. Außerdem reduziert sich die Insulinresistenz. Alles zusammen sind wichtige Risikofaktoren für koronare Erkrankungen – nach wie vor die Todesursache Nummer Eins in der westlichen Welt. (11)
  • Krebs: Tierversuche haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten und Heilfasten eine effektive, unterstützende Maßnahme zur Krebsprävention sein kann. (12)
  • Gehirn: Das Intervallfasten hebt das Niveau des Wachstumsfaktors BDNF. Der Brain-derived neurotrophic factor regt das Nervenwachstum im Gehirn an. Diese Neubildung kann vor Demenzerkrankungen wie Alzheimer schützen und unterstützt die kognitive Leistungsfähigkeit. (13)
  • Schlaf: Das intermittierende Fasten balanciert den “suprachiasmatischen Nucleus” aus. Neben dem Tageslicht ist es ein bedeutender Faktor mit regulatorischem Einfluss auf den natürlichen, circadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus). Wer intermittierend fastet, schläft somit oft besser. (14)

Die Lifestyle-Komponente

Sich gesund und ausgewogen zu ernähren ist nicht immer leicht. Dafür musst du schon genau studieren, welche Nahrungsmittel besonders gesund sind, wo sie erhältlich sind und das nötige Kleingeld für hochwertige Produkte übrig haben.
In der Regel sind Lebensmittel mit Qualität deutlich teurer, als “schlechte Nahrungsmittel”, die bestenfalls sättigen. Hinzu kommt, dass die Zubereitung einer jeden Mahlzeit eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.

Ein wesentlicher Vorteil des Intervallfastens ist es, dass die Methode simpel und zeitsparend ist. Wer jeden Tag eine Mahlzeit ausfallen lässt, gibt weniger Geld aus und muss keine Entscheidung treffen, was auf den Tisch kommt.

Nicht nur durch die gesündere Lebensweise gewinnen wir am Lebenszeit hinzu, sondern auch durch die nunmehr frei zur Verfügung stehende Zeit, die bislang für den morgendlichen Spaziergang zur Bäckerei, die Zubereitung, den Verzehr und den Abwasch aufgewendet wurden.

Wenn du weniger Mahlzeiten zu dir nimmst und auf Snacks verzichtet, wirst du das Essen wieder genussvoller wahrnehmen. Die Vorfreude auf das “große Festmahl”, für das du echten Hunger aufgebaut hast, steigt. Selbst die Zubereitung deiner Mahlzeiten nimmst du bewusster wahr.

Wer seltener ist, steigert gleichzeitig die Qualität des Ess-Erlebnisses. Bewusster essen bedeutet auch langsamer essen. Sich bei den Mahlzeiten Zeit zu nehmen, jeden Bissen genussvoll und ausgiebig durchzukauen, führt dazu, dass du schon bei kleineren Portionen schnell satt wirst. Allein durch diese Tatsache nimmst du weniger Kalorien zu dir und wirst schlanker.

Wer besonders leckere Mahlzeiten zubereitet, oft mit anderen Menschen zusammen isst und seine Mahlzeiten zelebriert hat mehr Freude beim Essen. Dadurch werden Glückshormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphin ausgeschüttet.

Jetzt sollte dir klar sein – allein durch das Intervallfasten kannst du deine Lebensqualität und Gesundheit massiv aufwerten.

 

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Meine Form des intermittierenden Fastens

Um meine metabolische Flexibilität zu trainieren, kombiniere ich die oben genannten Strategien. Wenn ich abnehmen will, ist eine 24-stündige Fastenkur meine erste Wahl.
Ich esse dann nur zu Mittag und limitierte meine Kalorienaufnahme auf 1000-1200 Kalorien. Einmal pro Woche faste ich für 48 Stunden am Stück.

Das heißt, ich esse montags gegen Mittag ein letztes Mal, lege zwei Fastentage ein und nehme erst am Mittwoch zum Mittagessen meine nächste Mahlzeit zu mir.

Dadurch fällt es mir sehr leicht, die ganze Woche in leichter Ketose zu verbringen. Das erlaubt es mir, während der Rest der Woche jeden Tag mehr als eine Handvoll Beeren und Nüsse zu essen, worauf ich mich dann besonders freuen kann.

Diese Herangehensweise ist aber definitiv etwas für Fortgeschrittene und Einsteigern nicht zu empfehlen. Sie sollten sich besser mit einer 16-Stunden-Diät an das intermittierende Fasten heranwagen.

Durch das 48-Stunden-Fasten habe ich bereits einen proteinfreien Tag in meine Woche integriert. An den Tagen, an denen ich Krafttraining mache, esse ich dann mehr Proteine, als an den anderen Tagen.

Am Wochenende bestehen meine Mahlzeiten aus moderaten 50 bis 100 Gramm Kohlenhydraten pro Tag.

Wenn ich nicht abnehmen will, greife ich auf die 16/8-Variante zurück. Hin und wieder baue ich eine spontane Fastenkur ein.

Ganz selten, wenn mir danach ist, genieße ich auch einmal ein Frühstück. Wenn ich mit anderen Leuten treffe, die gerne genussvoll frühstücken, bin ich dann gerne mit dabei.
Wenn ich abends keinen Hunger habe, lasse ich die letzte Mahlzeit einfach ausfallen.

Es kann vorkommen, dass ich eine 24-stündige Fastenkur mache, aber mein ganzer Körper abends nach einer Mahlzeit schreit. Dann gebe ich ohne schlechtes Gewissen meinem Appetit nach und lange zu. Ich kann ja problemlos am nächsten Tag wieder mit einem anderen Intervallfasten wieder einsteigen.

Abnehmen durch intermittierendes Fasten

Für viele ist das Abnehmen das Hauptmotiv, warum sie sich für das Intervallfasten interessieren.

Das Intervallfasten ist keine klassische Diät, bei der Kalorien gezählt oder auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet werden. Es wird einfach gar nichts gegessen, allerdings nur für einen sehr überschaubaren Zeitraum.

Diese einfache Regel und die Tatsache, dass du im Zeitfenster der Nahrungsaufnahme ganz normal essen kannst, was dir schmeckt, macht es zu einer besonders beliebten Methode, um abzunehmen.

Während andere Diäten langweilig oder aufwendig sind, Heißhungerattacken verursachen, zum Jojo-Effekt führen und eine hohe Abbrecherquote haben, ist das Intervallfasten leicht durchzuführen und kommt zu besseren Resultaten.

Wer seltener isst, hat am Ende des Tages meist insgesamt weniger Kalorien zu sich genommen. Natürlich stellt sich der Abnehmeffekt nicht ein und erweist auch deiner restlichen Gesundheit keinen Gefallen, wenn du dein Fasten mit einer 4000-Kalorien-Fressorgie brichst. (7)

Durch das Intervallfasten werden mehr Kalorien verbraucht. Bei einer 36-Stunden-Fastenkur erhöht sich der Kalorien-Grundumsatz leicht. Erst nach 3 Fastentagen geht er langsam wieder herunter. (8)

Ein weiterer großer Vorteil dieser Fastenmethode ist, dass sich sämtliche Hormone in ein optimales Gleichgewicht austarieren. Die Blutzuckerwerte sinken, die Insulinsensitivität erhöht sich. (9)

Das Wachstumshormon Somatropin wird ausgeschüttet, was den Stoffwechsel anregt. Der Körper produziert mehr Noradrenalin was zu einer höheren Fettverbrennung führt.

Ein weiterer positiver Effekt des intermittierenden Fastens gegenüber einer herkömmlichen Diät ist, dass du weniger Muskelmasse verlierst. Das Gegenteil ist der Fall – Intervallfasten und weiterer Muskelaufbau können durchaus sinnvoll verbunden werden. Die Muskeln wachsen besonders gut, wenn das Krafttraining im ketogenen Zustand vor dem Ende der Fastenzeit durchgeführt wird.

Die gesundheitlichen Vorteile

In dieser Übersicht sind die wesentlichen Vorteile des intermittierenden Fastens für deine Gesundheit zusammengefasst.

  • Gewichtsabnahme: Intervallfasten kann dir dabei helfen leichter und dauerhaft Gewicht zu verlieren.
  • Insulin: Fasten senkt deine Blutzuckerwerte um 3-6 % und deine Insulinwerte um 20-31 %. Langfristig erhöhst du mit intermittierenden Fasten deine Insulinsensitivität und baust deine Insulinresistenz ab. Damit schützt du dich vor Diabetes II und Fettleibigkeit im Allgemeinen.
  • Entzündungen: Studien zeigen, dass Intervallfasten Entzündung im Körper reduziert. Entzündungen stehen am Anfang einer Unzahl von chronischen Krankheiten. (10)
  • Herzgesundheit: Intermittierendes Fasten senkt das schädliche LDL Cholesterin, die Blutfettwerte und den Blutzuckerspiegel. Außerdem reduziert sich die Insulinresistenz. Alles zusammen sind wichtige Risikofaktoren für koronare Erkrankungen – nach wie vor die Todesursache Nummer Eins in der westlichen Welt. (11)
  • Krebs: Tierversuche haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten und Heilfasten eine effektive, unterstützende Maßnahme zur Krebsprävention sein kann. (12)
  • Gehirn: Das Intervallfasten hebt das Niveau des Wachstumsfaktors BDNF. Der Brain-derived neurotrophic factor regt das Nervenwachstum im Gehirn an. Diese Neubildung kann vor Demenzerkrankungen wie Alzheimer schützen und unterstützt die kognitive Leistungsfähigkeit. (13)
  • Schlaf: Das intermittierende Fasten balanciert den “suprachiasmatischen Nucleus” aus. Neben dem Tageslicht ist es ein bedeutender Faktor mit regulatorischem Einfluss auf den natürlichen, circadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus). Wer intermittierend fastet, schläft somit oft besser. (14)

Die Lifestyle-Komponente

Sich gesund und ausgewogen zu ernähren ist nicht immer leicht. Dafür musst du schon genau studieren, welche Nahrungsmittel besonders gesund sind, wo sie erhältlich sind und das nötige Kleingeld für hochwertige Produkte übrig haben.
In der Regel sind Lebensmittel mit Qualität deutlich teurer, als “schlechte Nahrungsmittel”, die bestenfalls sättigen. Hinzu kommt, dass die Zubereitung einer jeden Mahlzeit eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.

Ein wesentlicher Vorteil des Intervallfastens ist es, dass die Methode simpel und zeitsparend ist. Wer jeden Tag eine Mahlzeit ausfallen lässt, gibt weniger Geld aus und muss keine Entscheidung treffen, was auf den Tisch kommt.

Nicht nur durch die gesündere Lebensweise gewinnen wir am Lebenszeit hinzu, sondern auch durch die nunmehr frei zur Verfügung stehende Zeit, die bislang für den morgendlichen Spaziergang zur Bäckerei, die Zubereitung, den Verzehr und den Abwasch aufgewendet wurden.

Wenn du weniger Mahlzeiten zu dir nimmst und auf Snacks verzichtet, wirst du das Essen wieder genussvoller wahrnehmen. Die Vorfreude auf das “große Festmahl”, für das du echten Hunger aufgebaut hast, steigt. Selbst die Zubereitung deiner Mahlzeiten nimmst du bewusster wahr.

Wer seltener ist, steigert gleichzeitig die Qualität des Ess-Erlebnisses. Bewusster essen bedeutet auch langsamer essen. Sich bei den Mahlzeiten Zeit zu nehmen, jeden Bissen genussvoll und ausgiebig durchzukauen, führt dazu, dass du schon bei kleineren Portionen schnell satt wirst. Allein durch diese Tatsache nimmst du weniger Kalorien zu dir und wirst schlanker.

Wer besonders leckere Mahlzeiten zubereitet, oft mit anderen Menschen zusammen isst und seine Mahlzeiten zelebriert hat mehr Freude beim Essen. Dadurch werden Glückshormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphin ausgeschüttet.

Jetzt sollte dir klar sein – allein durch das Intervallfasten kannst du deine Lebensqualität und Gesundheit massiv aufwerten.

Intervallfasten ist nicht jedermanns Sache

Bist du stark untergewichtig oder leidest unter einer Essstörung? Dann solltest du einen Fachmann wie deinen Arzt oder Ernährungsberater hinzuziehen. Es kann sein, dass sie dir von dieser Ernährungsform abraten werden.

Aus zahlreichen anekdotischen Berichten und wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass das intermittierende Fasten für Frauen weniger geeignet ist, wie für Männer. Eine Studie hat beispielsweise belegt, dass sich durch das Intervallfasten bei Männern die Insulinsensitivität erhöht, beim weiblichen Geschlecht jedoch in das Gegenteil umgekehrt hat.

Bei weiblichen Laborratten hat es sich gezeigt, dass sie durch das intermittierende Fasten stark an Gewicht verloren haben, maskuliner und weniger fruchtbar wurden.

Bei einigen Frauen wurde beobachtet, dass dadurch die Regelblutung ausgeblieben ist. Wenn das Intervallfasten abgesetzt wird, stellt sich der normale Menstruationszyklus wieder rein. Sollte dieses Phänomen auch bei dir auftreten, ist diese Ernährungsform wahrscheinlich nichts für dich. Wenn du ein Kind bekommen möchtest, schwanger bist oder stillst, ist das Intervallfasten nicht zu empfehlen.

 Welche Nebeneffekte können auftreten?

Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung ist wahrscheinlich das Hungergefühl. Wer ist nicht gewohnt ist, das Frühstück ausfallen zu lassen, muss sich erstmal daran gewöhnen, dass der Magen morgens leer bleibt. Vielen fällt es hingegen überraschend leicht, um diese Uhrzeit nicht mehr zu essen.

Je länger die Fastenperiode angesetzt ist, desto deutlicher macht sich der Hunger bemerkbar. Ab einer Fastenzeit von 24 Stunden wird es für viele richtig schwer, durchzuhalten.

Um den Hunger in Griff zu bekommen, ist es empfehlenswert, das intermittierende Fasten mit einer ketogenen Ernährung zu kombinieren. Wenn du dich regelmäßig in einen leicht ketogenen Zustand befindest, fällt es leichter das Fasten einzuhalten, da deinem Körper im Fettverbrennungsmodus mehr Energie zur Verfügung steht.

Wer sich hingegen im Glukosestoffwechsel befindet, wird von einem starken Hungergefühl übermannt und sich plötzlich schlapp fühlen, wenn die Glykogenvorräte aufgebraucht sind.

Auch andersherum gesehen unterstützt das Internet ihren das Fasten eine ketogene Ernährungsweise, da schon die mehrstündige Fastenperiode zur Ketose führt.

Neueinsteiger in das Intervallfasten beklagen mitunter, dass sie sich körperlich schwach fühlen und schlecht konzentrieren können. Glücklicherweise ist das Phänomen nicht von langer Dauer und kehrt sich ins Gegenteil um. Mit der Zeit fühlst du dich auf nüchternen Magen weitaus fokussierter und hast mehr Energie als zuvor.

Ich persönlich fühle mich großartig am Morgen und strotze vor Energie bis zum Mittagessen. Wenn ich mir hingegen mit einem üppigen Frühstück den Bauch vollschlage, merke ich, dass es mich unkonzentriert macht und nicht richtig wach werden lässt.

In folgenden Fällen solltest du einen Arzt oder Ernährungsberater aussuchen, bevor dem mit dem Intervallfasten loslegst:

  • bei Medikamenteneinnahme
  • bei Untergewicht
  • wenn du an einer Essstörung leidest oder daran gelitten hast
  • wenn du eine Frau bist, die ein Kind bekommen möchte
  • bei Schwangerschaft
  • bei Menstruationsproblemen

Trotz der hier aufgezählten hinweise und Einschränkungen ist das intermittierende Fasten eine sehr sichere, erprobte und natürliche Ernährungsform mit enormen gesundheitlichen Vorteilen. Die permanente Kalorienzufuhr durch ständige Snacks und Zwischenmahlzeiten entspricht dagegen nicht der natürlichen Ernährungsweise.

Beobachte wie es dir geht, wenn du die ein oder andere Mahlzeit ausfallen lässt und spüre in dich hinein. Wenn du Zweifel hast, ob du das Intervallfasten richtig durchführst oder ob du dafür gesundheitlich geeignet bist, solltest du den Rat eines Arztes oder Ernährungscoachs hinzuziehen.

Wie fängst du am besten an?

Wenn du früh zu Abend isst, acht Stunden durchschläfst und morgens keinen großen Hunger verspürst, wirst du das intermittierendes Fasten mit Leichtigkeit durchhalten.

Die 16-8 Methode gilt daher als besonders einsteigerfreundlich, zumal du mit deinen Familienmitgliedern, Freunden und Arbeitskollegen meist gemeinsam am Tisch sitzen kannst. Du brauchst keine Ausreden und Entschuldigungen mehr, um dein Ernährungsprogramm durchzuziehen.

Den meisten fällt es besonders einfach, das Frühstück ausfallen zu lassen und etwa früher zu Abend zu essen bzw. das Mittagessen nach hinten zu verschieben.

Idealerweise nimmst du den Großteil deines Kohlenhydratbedarfs mit dem Abendmahl zu dir. Die Kohlenhydrate geben dir ein beruhigendes, entspannendes Gefühl, da sie Stresshormone reduzieren und den Parasympathikus aktivieren. (16)

Mit den Kohlenhydraten zu später Stunde stabilisiert du dein Leptin-, Ghrelin- und Adiponektinlevel. Wenn du gut gesättigt, jedoch nicht übertrieben vollgestopft bist, findest du einen besonders erholsamen Schlaf. (17)

Idealerweise hast du zwei Stunden bevor du zu Bett gehst, deine letzte Mahlzeit zu dir genommen.
Nach einigen Wochen hat sich dein Organismus daran gewöhnt, dass die regelmäßige Energiezufuhr über die Nahrung ausbleibt. Dein Körper erlernt von Neuem, dass er neben dem Zuckerstoffwechsel auch über den Fettstoffwechsel laufen kann, bei dem du einen leichten ketogenen Zustand eintrittst.

Mit der Zeit hast du deine metabolische Flexibilität soweit erhöht, dass es dir nicht schwerfallen wird, die Fastenperiode auf 20, 24 Stunden oder komplette Tage auszudehnen.

Mit etwas Willenskraft schaffst du es dann, die schwächer werdenden Signale, die dein knurrender Magen aussendet, zu ignorieren. Dann wird es ein Leichtes für dich sein, spontan eine Mahlzeit ausfallen zu lassen, wenn dir danach ist.

Es erhöht ungemein die Lebensqualität, selbst bestimmen zu können, wann du isst und du es dir nicht von deinem Hungergefühl diktieren lassen musst.

Ich empfehle dir die hier aufgezeigten unterschiedlichen Fastenprotokolle auszutesten, damit du ein Gefühl bekommst, welche Methode dir am besten zusagt. Erleichtert dir die Ernährungsumstellung, desto leichter wird es sein, sie zu einer neuen Gewohnheit werden zu lassen.

Die Vorteile von intermittierendem Fasten im Überblick:

  • Mehr Zeit
  • Mehr Energie
  • Mehr Konzentration
  • Einfaches Abnehmen
  • Höhere Insulinsensitivität
  • Niedrigerer Blutzuckerspiegel
  • Mehr Neurogenese im Gehirn
  • Mehr Wachstumsfaktor und Zellregeneration
  • Autophagie / Zellreinigung
  • Geringeres Risiko für Herzkrankheiten
  • Geringeres Risiko für Alzheimer

FAQ:

Für wie viele Stunden sollte ich mindestens fasten?

Die ersten positiven Effekte stellen sich nach etwa 12 Stunden ohne Nahrungsaufnahme ein. Idealerweise fastest du jedoch für mindestens 16 Stunden, die volle Wirkung des intermittierenden Fastens mitzunehmen.

Je flexibler du deine Fastenperioden gestaltest, desto gesünder. Im Idealfall schaffst du es problemlos, auch einmal für ein oder zwei Tage ganz ohne Nahrung auszukommen. Längeres Fasten trägt ungemein dazu bei, dass sich dein Körper grundlegend regeneriert.

Welche Nahrung nehme ich in der Fastenzeit zu mir?

Im Grunde genommen, lässt du nur ein oder zwei Mahlzeiten aus und musst deine Ernährung nicht umstellen. Du isst das weiter, was du gewohnt bist. Natürlich freut sich dein Körper, wenn es gesunde Lebensmittel sind.

Was kann ich in den Fastenperioden trinken?

Alle ungesüßten Getränke wie Wasser, Tees und schwarzer Kaffee sind erlaubt. Generell solltest du auf alles Zuckerhaltige, Alkohol und auch Getränke mit Süßstoffen verzichtet werden.

Darf ich während der Fastenperiode wirklich keine Kalorien zu mir nehmen?

Die Puristen unter den Fastenden würden sagen: Auf gar keinen Fall! Die Kalorienaufnahme sollte in dieser Zeit bei Null liegen.
Andere geben sich etwas toleranter und gönnen sich einen Spritzer Zitronensaft und eine Prise Salz im obligatorischen Glas Wasser, dass sie nach dem Aufstehen trinken.

Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob das intermittierende Fasten mit Getränken die keine Kohlenhydrate aber Fett und somit auch reichlich Kalorien enthalten, sinnvoll ergänzt werden kann.

Der fettlastige Butterkaffee oder Bulletproof Coffee hat zwar genauso viele Kalorien wie ein kleines Frühstück, lässt aber bis zum späten Nachmittag keine Hungergefühle aufkommen.

Ist es ungesund das Frühstück ausfallen zu lassen?

Im Gegenteil. Gerade in Deutschland hält sich hartnäckig die Ansicht, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sein soll. Viele haben jedoch am Morgen keinen großen Hunger und zwingen sich ihr Frühstücksbrot hinein im Glauben, wie würden sonst nicht genügend Energie für den Tag mitbringen.

Wenn du wieder erlernt hast, auf dein natürliches Hungergefühl zu achten, wirst du merken, ob es dir leichter fällt am Morgen oder am Abend deine Mahlzeit ausfallen zu lassen.

So manch einer praktiziert intermittierendes Fasten in Kombination mit einem ungesunden Lebenswandel. Wer abends viel Alkohol trinkt und am nächsten Morgen auf nüchterne, Magen sich nur von Kaffee und Zigaretten ernährt, trägt nichts zu seiner Gesundheit bei.

Kann ich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, während ich faste?

Ja. Die darin enthaltenen Kalorien bzw. Kohlenhydrate sind verschwindend gering. Allerdings sind einige Nahrungsergänzungsmittel fettlöslich, wie zum Beispiel die Vitamine A, E, D, K und sollten daher mit der fettreichen Nahrung zusammen aufgenommen werden. Oder du kombinierst die Einnahme mit Omega 3 Fischöl-Kapseln.

Werden durch das intermittierendes Fasten Muskeln abgebaut?

Jede stärkere Gewichtsabnahme hat auch einen gewissen Muskelabbau zur Folge. Es ist daher zu empfehlen, das Intervallfasten mit Muskelaufbau durch ein gezieltes Krafttraining zu kombinieren und dich mit ausreichend Proteine zu versorgen.
Durch das Intervallfasten werden allerdings weitaus weniger Muskeln abgebaut, durch eine herkömmliche kalorienreduzierte Diät.

Verlangsamt intermittierendes Fasten meinen Stoffwechsel?

Nein. Ganz im Gegenteil. Studien haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten den Stoffwechsel sogar beschleunigt in Gang gesetzt. Erst längere Fastenperioden ab 72 Stunden tragen dazu bei, dass sich der Metabolismus verlangsamt.

Sollten Kinder intermittierend Fasten?

Nein. Allerdings darfst du ihrem natürlichen Hungergefühl gerne mal vertrauen und sollte nicht darauf beharren, dass sie zu einer bestimmten Uhrzeit etwas essen müssen. Kinder haben ein gutes Körpergefühl dafür, wann sie ihre Nahrung brauchen.

Fazit: Ist intermittierendes Fasten etwas für dich?

Kein Mensch wird gezwungen, Intervallfasten zu praktizieren. Es ist ein großartiges Instrument, um das eigene Wohlbefinden und viele Gesundheitsparameter entscheidend zu verbessern. Aber es ist nicht zwingend nötig und ganz sicher auch kein alleiniges Allheilmittel. Eine ausgewogene Ernährung, ein guter Schlaf und viel Bewegung sind absolut entscheidend. Wer bereits all dies praktiziert, braucht eventuell kein intermittierendes Fasten in seinem Leben.

Das intermittierende Fasten ist eine einfache und zugleich wirkungsvolle Methode, um sowohl dein subjektives Wohlbefinden als auch messbare Gesundheitsparameter entscheidend zu verbessern.

Mit dieser mächtigen Biohacking-Methode gewinnst du an Lebenszeit, bringst deine Zellen auf Vordermann, hast mehr Energie, wirst schlanker, smarter, schützt dich vor neurodegenerativen Krankheiten, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sparst dabei auch noch Geld.

Auch wenn das intermittierende Fasten derzeit in Mode zu kommen scheint: Es ist kein Allheilmittel und nicht jeder wird sich mit dem Teilzeitfasten anfreunden können. Manche fühlen sich einfach besser, wenn ich dreimal am Tag Bilder häufiger etwas essen.
Eine ausgewogene Ernährung, guter Schlaf und viel Bewegung sind letztendlich wichtiger, als an einem bestimmten Ernährungsprotokoll festzuhalten.

Dennoch kannst du gerne den Versuch wagen und dich dabei beobachten, ob du dich mit dem Intervallfasten besser fühlst.
Lasse schon morgen einmal das Frühstück ausfallen und stelle fest, wie lange es dauert, bis dich dein Hungergefühl übermannt. Wenn du ohne Magenknurren bis zum Mittag durchhältst, und dabei bemerkst, dass du dich leichter, fitter und fokussierter fühlst, stehen die Chancen nicht schlecht, dass du die richtige Ernährungsform für dich gefunden hast.

Auf so einfache Weise wirst du mit keiner anderen konventionellen Diät zu einer besseren Gesundheit beitragen können. Probiere es einfach aus. Es gibt praktisch nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

 

Ausgewogene Ernährung: So isst du gesund

Ausgewogene Ernährung: So isst du gesund

Du möchtest dich gesund ernähren, weißt aber nicht so genau, wie? An dieser Stelle möchte ich dir einige persönliche Tipps und etwas Hintergrundwissen vermitteln, damit du in der Lage bist, gesunde Nahrungsmittel von ungesunden zu unterscheiden und den Wert von Lebensmitteln besser einzuschätzen.

 Eine ausgewogene Ernährung mit nicht verarbeiteten Lebensmitteln stellt einen der wichtigsten Pfeiler für unsere Gesundheit dar. Allein die Tatsache, dass wir täglich 3 bis 5 Mal am Tag etwas essen verdeutlicht die elementare Bedeutung der Ernährung für unsere Gesundheit. Dabei sind mehrere Portionen Obst, Gemüse und Ballaststoffe pro Tag schon ein guter Anfang. Allerdings ist die Frage, was genau für eine grundlegend gesunde Lebensweise wichtig ist, noch wesentlich komplexer.

 Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Gesundheit 

 Wir nehmen über unsere Nahrung alle Stoffe auf, die notwendig sind, um unseren Körper aufzubauen und optimal zu versorgen. Trotz individueller Unterschiede gibt es Dinge, die allgemeine Gültigkeit haben: Eine Unterversorgung mit Kalorien etwa führt zur Gewichtsreduktion, zu viele Kalorien führen zu Übergewicht, ein chronisches Übermaß an Zucker zu Diabetes Typ 2. Diese Regeln sind für uns alle gleich, genauso wie die Tatsache, dass wir ohne Wasser kaum länger als 3 Tage überleben. 

 Eine ausgewogene Ernährung ist also eine der wirkungsvollsten Biohacking-Methoden. Die Qualität und Menge deiner Nahrung entscheiden darüber, ob du gesund oder krank, energiegeladen oder schlapp durch den Tag gehst. Eine ausgewogene Ernährung ist deshalb das Fundament für eine gesunde Lebensweise.  

 Die Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung 

 Du solltest über einige grundlegende Dinge Bescheid wissen, um ein Gefühl für gesunde Ernährung zu bekommen. Dazu zählt zum einen das Know-how bezüglich deines Kalorienbedarfs und zum anderen die Kenntnis der elementaren Bestandteile der Nahrungsmittel, die du zu dir nimmst. Nur so kannst du dauerhaft dafür sorgen, dass du so lange wie möglich gesund bleibst und deinem Körper nicht durch falsche Energielieferanten schadest.  

 Kalorien: So viel wie nötig 

 Für eine ausgewogene Ernährung solltest du täglich in etwa so viele Kalorien zu dir nehmen, wie du durch den Grundumsatz plus Bewegung verbrauchst. Das muss nicht kleinlich auf einen exakten Kalorienwert kalkuliert sein. Unser natürliches Regelinstrument in Bezug auf den Energiebedarf ist eigentlich der Hunger. Im Grunde bräuchten wir keine Nährwerttabellen und Kalorienzähler-Apps zurate ziehen. Aber aufgrund der westlichen industrialisierten Lebensweise ist leider vielen von uns das natürliche Hungergefühl abhandengekommen. Durch das permanente Nahrungsangebot, dem wir heute ausgesetzt sind, erliegen wir im hektischen Alltag viel zu oft den Versuchungen aus der duftenden Backstube oder dem Bratwurststand um die Ecke.

 Hochkalorische Lebensmittel sind oft nicht gesund 

 Um es dir zu veranschaulichen: Über den Daumen gerechnet, braucht ein Erwachsener zwischen 1.500 und 2.500 Kalorien pro Tag. Das ist stark abhängig von der Konstitution und der Lebensweise – also davon, ob sich jemand viel bewegt, eine Grunderkrankung hat oder Ähnliches. Ein Schokocroissant vom Bäcker hat etwa 400 Kalorien. Mit etwa 5 Schokocroissants könnte der Kalorienbedarf also gedeckt werden. Wahrscheinlich wirst du keine 5 Schokocroissants pro Tag vertilgen, aber allein das Wissen darum, dass ein Schokocroissant schon fast ein Viertel deines täglichen Kalorienbedarfs deckt – ohne dabei deinem Körper gesunde und lebensnotwendige Nährstoffe oder Vitamine und Ballaststoffe zu bieten – ist schon hilfreich, um zu bewerten, was du isst, um deinen Kalorienbedarf zu decken. Gesund, oder nicht? Nun: Ein Schokocroissant enthält lediglich Fett, Kohlenhydrate mit viel industriell verarbeitetem Zucker und ein bisschen Eiweiß. Mehr nicht.

 Lassen wir das einmal kurz sacken.

 Du siehst: Viele unserer stets verfügbaren Lebensmittel haben regelrechtes Suchtpotenzial und mit gesunder Ernährung nicht mehr viel zu tun. Im Übermaß genossen führen aber gerade die Dinge, die vielen besonders gut schmecken, langfristig zu metabolischen Störungen – etwa einem hohen Blutzuckerspiegel, Insulinsensitivität bis hin zu Diabetes. 

 Das Hungergefühl ist kein verlässliches Instrument mehr. Oft ist es der Kopf, der nach Essen verlangt – nicht der Magen. Der Blick in den Spiegel zeigt jedoch schnell, ob wir unserem Hungergefühl noch vertrauen können. 

Fette & Cholesterin

 Einer der größten wissenschaftlichen Irrtümer des letzten Jahrhunderts betrifft die Fette. Seit Ende der 1950er-Jahre werden gesättigte Fette in Verbindung mit Cholesterin dämonisiert und mit Herz-Kreislaufkrankheiten in Verbindung gebracht.

 Der Ursprung dieser These liegt in den Arbeiten von Ancel Keys. Sie gelten mittlerweile als widerlegt (1). Dennoch haben sie in vielen Köpfen zu der Ansicht geführt, dass Fett per se ungesund ist und, so gut es geht, reduziert werden sollte. Das muss allerdings differenzierter betrachtet und eingeordnet werden: Ja, es gibt wirklich gesunde Fette und Fette, die langfristig ungesund sind, wenn du sie im Übermaß zu dir nimmst. Wie überall gilt auch hier: Die Menge macht das Gift. Aber ganz ohne die inzwischen geradezu dämonisierten gesättigten Fettsäuren kann der gesunde Körper auch nicht funktionieren. Fette werden von Körper als Baustoff für unsere Zellwände, als Energielieferant für unsere Mitochondrien und für den Transport von Kalzium in die Knochen verwendet. Sie sind daher lebensnotwendig. 

 Welches Fett gilt als gesund?

 Die ungesättigten Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren braucht dein Körper, um die sogenannten „Eicosanoide“ zu produzieren. Diese hormonähnlichen Botenstoffe sind für deinen Körper sehr wichtig. Sie helfen nicht nur dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, sondern sind auch an den Reaktionen des Körpers auf Allergien oder Fieber und Entzündungen beteiligt. Ihnen wird auch eine wichtige Rolle bei der Regulation der Blutgerinnung, der Salzausscheidung und Schmerzempfinden attestiert. Sogar im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen oder neuronalen Erkrankungen – etwa Alzheimer oder Depression – werden diese Eicosanoide aufgeführt, weil ein Mangel diese Erkrankungen begünstigen könnte. 

 Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren gelten deshalb als besonders gesund. Du findest sie zum Beispiel in

  • Leinsamen
  • Nüssen
  • Fettem Seefisch
  • Fischöl  
  • Algen
  • Rosenkohl
  • Avocado
  • Sehr hochwertigen kalt gepressten Olivenölen

 Ungesättigte Omega-6-Fettsäuren finden sich beispielsweise in 

  • Hochwertigen pflanzlichen Ölen aus Distel, Sonnenblume, Weizenkeimen oder Sesam
  • Schweineleber
  • Hühnerfleisch
  • Fettem Seefisch
  • Eigelb

 Generell ist es wichtig, dass das Verhältnis stimmt. Du solltest in etwa fünfmal so viele Omega-3-Fettsäuren zu dir nehmen wie Omega-6-Fettsäuren.

 Sind gesättigte Fettsäuren wirklich so ungesund?

 Wenn du zu viel davon zu dir nimmst, dann sind gesättigte Fettsäuren tatsächlich ungesund. Und genau das ist der Knackpunkt in Bezug auf verpackte Lebensmittel aus dem Supermarkt: In verarbeiteten Lebensmitteln sind oft Unmengen gesättigter Fettsäuren enthalten, die du auf den ersten Blick gar nicht wahrnehmen kannst. Auch, wenn du gesättigte Fettsäuren eigentlich brauchst, damit dein Körper Energie hat, er die Biomembranen in Schuss halten und die inneren Organe schützen kann: Nimm diese gesättigten Fettsäuren bewusst zu dir – und zwar in Form von geklärter Butter oder Kokosöl, wenn du mit frischen Lebensmitteln kochst. Das solltest du auch nicht täglich machen – aber stets diese Fette den anderen vorziehen, wenn du sie erhitzen möchtest. Die enthaltene Buttersäure in Lebensmitteln mit gesättigten Fettsäuren ist wichtig für die Regulation genetischer Informationen, Palmitin- und Myristinsäure haben eine Funktion im Immunstoffwechsel, und Palmitinsäure ist außerdem am Hormonstoffwechsel beteiligt.

Kochen mit Fett

 Der Vorteil dieser gesättigten Fettsäuren ist, dass sie zum Kochen geeignet sind, da sie nur langsam oxidieren und daher weit höhere Temperaturen aushalten können. Olivenöl sollte kalt gepresst sein und nur roh, beispielsweise im Salat verwendet werden. Kaltgepresstes, natives Olivenöl ist zwar gesund, zum Braten jedoch völlig ungeeignet. Pflanzenfette wie Rapsöl, Sonnenblumenkernöl, Sojaöl sind toxisch, oxidiert und krebserregend. Du solltest darauf also verzichten. Die pflanzliche Margarine ist ein Kunstprodukt aus dem Lebensmittellabor und enthält Transfette. Butter, vor allem aus Weidehaltung und Ghee-Butter gehört hingegen zu den „guten Fetten“. Frittierte Nahrung ist besonders ungesund. Beim Frittieren werden die hochinstabilen, nicht gesättigten Pflanzenfette immer wieder erhitzt. Das Resultat ist noch verheerender als die reine Nutzung von pflanzlichen Fetten. 

Proteine & Aminosäuren

 Zur gesunden Ernährung gehören auch Proteine. Muskeln, Haut, Haare und Knochen sind auf Proteine angewiesen, auch Stoffwechselprozesse und infolgedessen auch das Immunsystem brauchen Proteine, um gut zu funktionieren. Weil Proteine aus Aminosäuren gebildet werden, ist deren Aufnahme durch eine ausgewogene Ernährung im Alltag für eine grundlegend gesunde Lebensweise unabdingbar. 

 Lebensmittel mit essenziellen Aminosäuren

 Eine gute Quelle für essenzielle Aminosäuren sind Lebensmittel wie Algen wie Chlorella und Spirulina, Eier, Fleisch, Fisch und Bohnen. Milchprodukte enthalten auch eine Menge an Aminosäuren, werden aber von mir nur eingeschränkt empfohlen. Da viele von diesen Aminosäuren vor allem in tierischen Produkten enthalten sind, sollten Vegetarier besonders darauf achten, dass sie sich proteinreich und ausgewogen ernähren. 

Kohlenhydrate: Ja – aber bitte die Richtigen

 Kohlenhydrate finden sich vor allem in Obst, Gemüse, Knollen, Getreideerzeugnissen, stärkehaltiger Nahrung und allen Produkten, die industriell verarbeiteten Zucker enthalten.

 Der Körper wandelt Kohlenhydrate in Glukose um. Die Glukose gelangt über das Verdauungssystem und den Blutkreislauf in die Mitochondrien der einzelnen Zellen. Dort werden sie in Adenosintriphosphat (ATP) zu Energie verwandelt, die wir für unsere Körperfunktion benötigen.

 Entgegen der landläufigen Meinung sind Kohlenhydrate, im Gegensatz zu Fett, nicht lebensnotwendig. Die wenige Glukose, die der Körper benötigt, kann er sich auch aus Proteinen herstellen (Gluconeogenese).

 Heutzutage decken wir einen Großteil unserer Kalorieneinnahme über Kohlenhydrate ab. Die Ernährung hat sich dabei zugunsten der Kohlenhydrate verschoben – ist dadurch aber nicht mehr so ausgewogen, wie sie es sein sollte. Denn nicht etwa Obst oder Gemüse stehen im Alltag oft auf dem Speiseplan, sondern ausgerechnet Getreideerzeugnisse und zuckerhaltige Lebensmittel haben sich als Basis unserer Ernährung etabliert. Diese Form der Nahrungsaufnahme ist jedoch problematisch, denn sie kann Auslöser für chronische Krankheiten sein. Speziell stark verarbeitete Produkte bieten kaum Nährstoffe und tauchen noch viel zu oft in unserer Ernährung auf. Metabolische Störungen wie Nährstoffmangel, Diabetes und Übergewicht sind einige der Folgen.

 Gute und schlechte Kohlenhydrate

 Heutzutage machen überwiegend industriell verarbeitete Kohlenhydrate die Grundlage unserer täglichen Ernährung aus, was alles andere als eine ausgewogene Ernährung darstellt. Fast jede Mahlzeit ist begleitet von einem Getreideprodukt, das oft aus Auszugsmehl hergestellt ist und sich in Pasta, Pizza, Brot und in fast allem, was eine Verpackung hat, findet.

Trotz des reichhaltigen Nahrungsmittelangebots und einer Vielfalt von Produkten im Supermarkt ist unsere Ernährung zunehmend unausgewogener und wenig abwechslungsreich. 

Kohlenhydrate sind per se keinesfalls schlecht und dürfen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ohne Bedenken einen Großteil des Kalorienbedarfs abdecken. Aber eben nicht ausschließlich durch Getreideprodukte.

Der Hauptlieferant für Kohlenhydrate sollten vor allem Dingen eine Vielfalt von verschiedenen, lokal und biologisch angebaute Gemüsesorten der Saison sein. Diese können dann gerne mit hochwertigen Fetten angereichert werden, damit sie sättigen und geschmacksintensiver sind. Wie ich bereits erwähnt habe, sollten täglich mehrere Portionen frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Damit bist du in jedem Fall besser beraten als mit mehreren Portionen verarbeiteten Getreideprodukten wie etwa Butterbrezel, Croissant, Fertigpizza oder dem schnellen Nudelgericht für zwischendurch. Und ganz nebenbei liefert Gemüse dir auch wichtige Ballaststoffe, die deine Verdauung ankurbeln.

Mineralien

 Mineralien sind unverzichtbar für etliche Körperfunktionen. Sie müssen für eine ausgewogene Ernährung von außen zugeführt werden, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann.

 Dabei sollte die Zufuhr ausgewogen sein. Weder zu viel noch zu wenig ist gut. Der Mineralstoffmangel ist ein gegenwärtiges Massenphänomen. Wenn der Körper bestimmte Baustoffe nicht zur Verfügung hat, kommt es früher oder später zu Fehlfunktionen. Der Mensch baut Energie ab und wird krank. Mit einer mineralstoffreichen, ausgewogenen Ernährung sollte diese Dysbalance wieder ausgeglichen werden.

 Trotz reichhaltigem Nahrungsangebot hat ein überraschend hoher Anteil der westlichen Bevölkerung eine Unterversorgung an bestimmten lebensnotwendigen Mineralien.

 Durch jahrtausendelangen Ackerbau sind mancherorts die Böden derart ausgelaugt, dass Erzeugnisse nicht mehr die Nährstoffdichte wie einst enthalten. Hinzu kommt der Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden, was ebenfalls dazu führt, dass die Nahrung heutzutage nicht mehr so hochwertig ist und weniger Mineralien enthält (2,3). Besonders wichtig ist die Versorgung mit den vier wichtigen Mineralstoffen Magnesium, Zink, Selen und Jod. In den USA sollen beispielsweise 80% Prozent der Bevölkerung an Magnesiummangel leiden, hierzulande sind es nicht viel weniger. In diesem Blogartikel und Podcast gehen wir tiefer im Detail zu diesem Thema ein.

 Wer die Gewächshaus-Monokulturen in Südspanien oder den Niederlanden gesehen hat, kann erahnen, dass dort keine hochwertigen Nahrungsmittel herangezüchtet werden. Mineralstoffe durch Kunstdünger hinzuzufügen, stört meines Erachtens das natürliche Gleichgewicht. Im Zweifel traue ich persönlich deshalb eher der Natur und greife daher stets auf Bio-Produkte zurück.

 

 Nahrungsmittel mit bestimmten Mineralien

 Hier bekommst du einen kleinen Überblick über wichtige Mineralien – und in welchen Lebensmitteln sie vorkommen. Wenn du einige Portionen dieser Lebensmittel im Alltag in deinen Speiseplan integrierst, dann ist das lecker und gesund.

Calcium: grünes Gemüse (Spinat, Grünkohl, Brokkoli)

Chrom: Pilze, Tomaten, Rosenkohl, Blattgemüse

Eisen: grünes Blattgemüse (Endivien, Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Feldsalat)
Kalium: Birnen, Spinat, Beeren, Bananen, Sellerie, Grünkohl, Auberginen
Kupfer: Mandeln und Nüsse, Schwarzwurzeln, Artischocken
Magnesium: grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Beeren, Bananen und Orangen
Mangan: grünes Blattgemüse, Beerenobst, Bananen, Schwarzwurzeln, Erbsen, Meerrettich und Apfel.
Zink: Nüsse, Haferflocken, Innereien, rotes Fleisch und Milchprodukte – wie etwa Käse

Vitamine

Es ist kein Geheimnis, dass dein Körper Vitamine braucht. Gesund sind Vitamine vor allem deshalb, weil sie ganz entscheidend die biochemischen Vorgänge im Körper beeinflussen und dafür sorgen, dass Organe, Nerven, Haut und Knochen gut mit allem versorgt werden, was nötig ist. 

Allein schon über mehrere tägliche Portionen Rohkostgemüse und Obst kannst du viel dafür tun, dass dein Organismus genügend Vitamine bekommt.

Welche Vitamine sind in welchen Nahrungsmitteln?

  • Vitamin A brauchst du für die Augen, für die Haut, die Haare und die Schleimhäute genauso wie für deine Zähne. Vor allem in Eigelb, Butter, Fisch und Leber gibt es reichlich Vitamin A. Auch Käse kann ein guter Vitamin-A-Lieferant sein. 
  • Vitamin C ist das wohl bekannteste Vitamin. Es ist wichtig für die Eisenaufnahme und die Abwehrkräfte. Viel Vitamin C liefern Hagebutten, Sanddorn und Brokkoli, aber auch Äpfel, Wildkräuter, Küchenkräuter und Kohl sind reich an Vitamin C
  • Vitamin D ist wichtig für deinen Calciumstoffwechsel und das Immunsystem. Du bekommst es hauptsächlich über das Sonnenlicht. Den Rest kannst du hauptsächlich über fetten Fisch über die Nahrung aufnehmen. Aal, Hering und Makrele bieten viel Vitamin D.
  • Vitamin E schützt deine Zellen. Beeren, Nüsse und Tomaten und auch Weizenkeimöl liefern viel Vitamin E.
  • Vitamin K spielt eine große Rolle für gesunde Knochen und die Blutgerinnung. Grüne Gemüsesorten und Kräuter sind gute Vitamin K-Lieferanten.
  • Vitamin H (auch Vitamin B7 oder Biotin): Deine Haut, deine Haare und deine Nägel brauchen Vitamin H. Ebenfalls spielt das Vitamin beim Fettstoffwechsel eine Rolle. Leber, Eigelb, Hülsenfrüchte, Nüsse, Tomaten und Spinat sind gute Vitamin H-Quellen.
  • Vitamin B12 ist für deine Blutbildung sehr wichtig. Du nimmst es am besten über tierische Produkte zu dir. Dazu gehören Fleisch aus Weidehaltung, Fisch, Eier und Käse
  • Vitamin B9 (auch Folsäure) ist elementar für alle zellerneuernden Prozesse in deinem Körper. Gemüse, Hülsenfrüchte, Eigelb und Leber bieten dir viel Folsäure.

All diese Vitamin und Mineralien findest du übrigens in meinem 360 Vital

Wie sieht eine ausgewogene Ernährung aus?

Du hast nun einiges über Kalorien, Nährstoffe und deren Bedeutung für deinen Körper erfahren. Im Alltag kannst du dieses Wissen nun nutzen, um dich gesund zu ernähren. Im Grunde genommen ist es nicht schwer: Du musst nur im Dschungel der unzähligen Ernährungstipps im Hinterkopf behalten, dass ausgewogene vor allem auf naturbelassenen, saisonale und regionale Bio-Produkten fußt.

Stelle dir eine imaginäre, direkte Linie vor, welche die Sonne mit deinem Nahrungsmittel verbindet. Je mehr diese direkte Verbindung durch Kunstdünger, Pestizide, Herbizide, Kühlhäuser und Lebensmittelfabriken unterbrochen ist, desto mehr leidet die Qualität deiner Nahrung.

Viele Lebensmittel verdienen diese Bezeichnung nicht mehr. Dazu gehört eigentlich fast alles, was man im Supermarkt kaufen kann. In dieser Beziehung habe ich persönlich eine radikale Ansicht und mache keine halben Sachen.

Um ausreichend Kalorien, Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine und Mineralien zu bekommen, solltest du als Basis für deine Lebensmittel pflanzliche Bio-Produkte wählen. Alles andere kommt von selbst – wenn du beispielsweise kochst.

Obst und Gemüse

Eine ausgewogene Ernährung besteht im Volumen hauptsächlich aus biologisch angebautem, lokalem und saisonalem Gemüse. Gemeinhin wird empfohlen, dass täglich mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst auf dem Speiseplan stehen sollten. Davon sollten 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sein. Meine persönliche Ergänzung dazu: Verzehre ein Drittel des Gemüses roh, um den Körper mit Enzymen zu versorgen, die beim Kochvorgang verloren gehen würden.

Fleisch

Ein hoher Anteil des täglichen Kalorienbedarfs sollte über hochwertige Fette abgedeckt werden. Dazu zählen neben Bio-Kokosöl, Avocados und Nüssen in Maßen unbedingt auch Produkte mit gesättigten Fettsäuren, wie beispielsweise aus Fleisch und der Speck von Tieren aus Weidehaltung, Heubutter oder Bio-Eier.

Bedenke stets: Fleisch von Tieren aus konventioneller Haltung ist säurebildend, da sie überwiegend mit Getreide gefüttert werden. Zudem werden die Schlachttiere mit Antibiotika und Hormonen behandelt, führen ein unwürdiges Dasein und können in letzter Konsequenz nur minderwertiges Fleisch abgeben.

Fisch

Fisch gehört auf jeden Fall mit zu den gesunden Lebensmitteln, weil er viele Nährstoffe enthält. Dazu zählen Eiweiß, Vitamine und Jod. Speziell fette Seefische wie Hering, Lachs oder auch Makrele bieten deinem Körper vor allem wichtige Omega-3-Fettsäuren. Aber Achtung: Die Fischkonserven und eingeschweißten Lachsstücke aus dem Kühlregal entstammen in den seltensten Fällen nachhaltiger Fischerei. Oft haben die fürs Auge appetitlich präsentierten Filets – auch die an der Fischtheke – weite Wege zurückgelegt, sind also nicht wirklich frisch und haben keine gute Klimabilanz. Zudem werden beispielsweise sowohl Lachse wie auch der bei vielen begehrte Pangasius unter abstoßenden Bedingungen für den massenweisen Verzehr gezüchtet. In solchen Fischfarmen, die es hauptsächlich in Asien gibt, haben die Tiere weder Platz zum Schwimmen, noch sind sie von Natur aus gesund. Oft bekommen die Fische Medikamente, weil sie sonst krank würden. Diese Medikamente verbleiben im Fleisch. Gesund ist das für dich deshalb nicht. Wenn du also am Meer oder an einem Gewässer wohnst, oder im Urlaub die Möglichkeit hast, frisch gefangenen Fisch aus dem Meer oder einem Fluss zu essen, dann ist dieser mit Sicherheit gesünder als der Fisch aus dem Supermarkt.

Milchprodukte

Bei Milchprodukten solltest du generell zurückhaltend sein. Eine Laktoseintoleranz äußert sich nicht unbedingt in Beschwerden, die unmittelbar wahrgenommen und mit dem Milchkonsum in Zusammenhang gebracht werden. Bei vielen löst Milch jedoch langfristige, schleichende Entzündungsprozesse aus, die wiederum zu zahlreichen Folgeerkrankungen führen können (4).

Ich rate daher, eine Zeit lang auf Milchprodukte zu verzichten. Dadurch lässt sich herausfinden, ob sich das Wohlbefinden, Energielevel und der gesamte Gesundheitszustand deutlich steigert, oder ob der jahrelange Konsum von laktosehaltigen Produkten die Ursache von chronischer Müdigkeit, Verdauungsproblemen, Konzentrationsstörungen oder ähnlichen Beschwerden gewesen sein könnte. Nur auf diese Weise kannst du es herausfinden.
Wenn du keine Probleme mit Milchprodukten hast, dann kann beispielsweise Käse durchaus ab und an auf deinem Speiseplan stehen – schließlich liefert er auch wichtige Vitamine.

 Getreide

Getreideerzeugnisse und Wurzelgemüse sollten ebenfalls biologisch angebaut sein. Schaue dich in deiner Umgebung um: Gibt es einen entsprechenden Hofladen, der solche Produkte anbietet? Im Idealfall entstammen sie einer grundlegend biodynamischen Landwirtschaft. Du solltest ihren Anteil an der Gesamtkalorienmenge drastisch reduzieren, wenn du dich bisher wie die breite Masse der Bevölkerung ernährt hast.

Vor allem empfehle ich dir, auf Weizen- und Dinkelmehlprodukte zu verzichten, da sie Gluten enthalten. Gluten ist eines der Hauptverursacher für chronische Entzündungen, die über den Darm in den Blutkreislauf gelangen und sich dort über den gesamten Körper ausbreiten. Chronische Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Konzentrationsstörungen sind nur einige Folgeerscheinungen, die zutage treten können.
Die bessere Alternative sind traditionelle, nicht hochgezüchtete Getreidearten wie Kamutweizen oder Emmer (Einkorn), die in Maßen genossen weitaus weniger Schaden anrichten.

 Zucker

 Zucker – vor allem der raffinierte – sollte für dich tabu sein. Im Idealfall greifst du auf natürliche Zuckerquellen zurück, wie zum Beispiel rohem Honig aus der Umgebung oder Obst. Der ausschließlich aus Fruktose bestehende und hochgradig prozessierte Agavendicksaft gehört definitiv nicht zu den gesunden Zuckeralternativen. Mehr zum Thema Zucker erfährst du in diesem Podcast

 

Was Du für eine ausgewogene Ernährung auf jeden Fall vermeiden solltest

 Wie du schon gelesen hast: Zucker gehört nicht zu den gesunden Lebensmitteln. Was du außerdem vermeiden solltest, wenn du dich gesund ernähren möchtest:

 Pflanzenöle wie Sonnenblumenkern-Öl oder Rapsöl

  • Frittiertes
  • Fleischprodukte aus konventioneller Haltung
  • Produkte mit Verpackung, denn sie sind verarbeitet.
  • Softdrinks und Fruchtsäfte

Gesunde Ernährung geht ganz einfach

 Unter dem Strich hast du nun das Handwerkszeug, um dich gesund zu ernähren. Wenn du auf frische regionale Produkte setzt, nichts isst, was eine Verpackung hat und der Hauptbestandteil deiner Nahrung aus Gemüse und Obst besteht, dann bist du auf dem richtigen Weg. Widme deiner Ernährung mehr Aufmerksamkeit – du wirst sehen: Gesund sind die Lebensmittel, die naturbelassen sind und deinem Körper keine Stoffe zuführen, die er von Natur aus gar nicht kennt. Pestizide oder chemische Geschmacksverstärker sowie Zucker sind nicht nur überflüssig, sondern auf Dauer sogar giftig. Bedenke: Etliche Zivilisationskrankheiten sind neu und erst in Zeiten der Industrialisierung zutage getreten. Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2 und viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich auf einseitige Ernährung zurückführen. Verzichte gerne auf ungesunde Snacks. Konzentriere dich auf die gesunden Eigenschaften von Rohkost und bestimmten Fetten. Dann kannst auch du gesunde Ernährung im Alltag locker umsetzen und langfristig deinem Körper etwas Gutes tun.

 Quellen:

 

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