Bemerkst du bei dir eine plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund? Passt du nicht mehr in deine Lieblingsjeans, hast aber nicht wirklich etwas an deiner Ernährung oder Bewegung geändert? Zeigt die Waage immer mehr Gewicht an und du kommst nicht dahinter, was es sein könnte? Kann dein Arzt auch nicht sagen, was dahinter steckt?

Einige der häufigsten Ursachen dafür habe ich hier für dich zusammengetragen. Findest du den Grund, kannst du etwas dagegen unternehmen.

Plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund

Wir alle haben manchmal Phasen, in denen das Gewicht schwankt. Wo wir ohne ersichtlichen Grund einige Kilogramm Gewicht mehr auf der Waage haben und nicht wissen, warum.

Doch es gibt einen Unterschied zwischen Tagesschwankungen von 2 Kilogramm und einer wirklichen Gewichtszunahme ohne Grund von 5-10 Kilogramm oder mehr. Besonders haarig wird es, wenn du das bemerkst und verkniffen jeden Tag aufs Neue auf die Waage steigst, um dein Körpergewicht zu messen.

Teilweise hast du schon Angst vor der Waage und traust dich nicht mal mehr, Wasser zu trinken – wegen möglichen Wassereinlagerungen. Das kann doch gar nicht stimmen. Hat sich mein Körper gegen mich verschworen oder was ist da los?

Ich muss dich an dieser Stelle beruhigen! Dein Körper verschwört sich nicht gegen dich – dein Körper ist dein bester Freund und immer für dich da. Wenn etwas Unerklärliches geschieht, wie etwas eine grundlose Gewichtszunahme, dann hat das meist seine Gründe.

Dann will dir dein Körper etwas sagen. Wenn du die Sprache und Symptome deines Körpers verstehst, dann weißt du auch, was nun zu tun ist.

Doch lass mich dir zunächst einige Ursachen nennen, was für die plötzliche Gewichtszunahme ohne Grund verantwortlich sein könnte:

Vorab: Zyklusstörungen bei Frauen

Bei Frauen kommt es jeden Monat zyklusbedingt zu einer Gewichtszu- und -abnahme mit einigen Wassereinlagerungen. Bei der einen Frau fällt dieser kleiner aus, bei einer anderen größer. Bis zu 4 Kilogramm Unterschied innerhalb von 2 Wochen sind möglich.

Besonders stark ist er, wenn du die Pille einnimmst oder anderweitig einen Überschuss an Hormonen wie Östrogenen aufweist, etwa durch Kosmetika oder östrogen-artige Lebensmittel wie Soja.

Ich kann dich beruhigen: Es handelt sich dabei nicht um Fett, sondern hauptsächlich um Wassereinlagerungen. Dein Körper speichert gegen Ende des Zyklus‘ mehr Wasser ein und scheidet es dann am Anfang des neuen Zyklus‘ wieder aus. Das ist der größte Unterschied im Körpergewicht – viel Wasser, kaum Fett.

Wenn du um deine Tage herum stressbedingt mehr isst (besonders Süßes mit kurzen Kohlenhydraten), wird dieser Effekt noch verstärkt. Denn der Zucker wird zuerst in Leber und Muskeln gespeichert und bindet dort viel Wasser. Oft werden die Kalorien dahinter auch unterschätzt.

Wenn es jeden Monat vorkommt, dass du während des Zyklus‘ mehrere Kilogramm zu- und abnimmst, suche deinen Frauenarzt auf. Lass die Sexualhormone Östrogen, Progesteron, Testosteron und Cortisol nachmessen und überlege, auf eine Alternative zur Pille zu wechseln.

Weitere wichtige Ursachen für Gewichtszunahme ohne Grund:

Gewichtszunahme ohne Grund Sport

Eine kleine Gewichtsschwankung ist normal – ist es zu viel, frage gerne beim Arzt nach.

Gewichtszunahme ohne Grund? 7 häufige Ursachen

Diese Ursachen sind aus den verschiedensten Lebensbereichen und müssen nicht immer an Erkrankungen oder Problemen im Körper liegen. Gegen einige kannst du etwas tun, gegen andere nur teilweise.

Du wirst im Laufe der Aufzählungen vielleicht merken, wo du etwas tun kannst und eingreifen kannst und wo weniger:

#1 Alter

Im Laufe der Jahre wachsen deine Fettpolster, obwohl du alles machst, wie immer, und nicht mehr Kalorien isst, als sonst? Das ist normal und dem altersbedingten Abbau geschuldet, der ganz natürlich ist:

Mit dem Alter läuft der Stoffwechsel immer langsamer. Das ist ein Fakt, den du nur teilweise beeinflussen kannst. Weniger Stoffwechsel- und Sexualhormone werden gebildet, Muskelmasse wird abgebaut, das Herz-Kreislauf-System lässt nach.

Indem du dich gesund und eiweißreich ernährst, Stress meidest, auf komplexe Kohlenhydrate achtest, gut schläfst und Sport betreibst, kannst du dem altersbedingten Abbau und einem Anstieg des Körpergewichts entgegenwirken.

#2 Muskeln

Treibst du aktuell bzw. in den letzten Monaten weniger Sport und hast weniger Bewegung als normal? Könnte es altersbedingter Muskelabbau sein, dem du durch gutes Krafttraining entgegenwirken könntest?

Deine Muskeln verbrauchen mit am meisten Energie und Fett im Körper. Indem du sie fit hältst, kontrollierst du damit auch deinen Energieverbrauch und deine Figur.

#3 Medikamente

Einige Medikamente wirken sich negativ auf den Stoffwechsel aus. Dann ist die Gewichtszunahme ohne Grund so etwas wie eine Nebenwirkung dieser Medikamente. Oftmals sind es Stoffe, die bei Erkrankungen wie Bluthochdruck und Typ 2 Diabetes gegeben werden, oder kortisonhaltige Präparate.

Durch sie kommt es zu Umstellungen im Stoffwechsel, zur Schwächung der Muskulatur, Unterdrückung des Immunsystems, oder zur Reduktion deiner allgemeinen Aktivität. Dadurch auch die Gewichtszunahme.

#4 Schilddrüse

Einer der häufigsten Gründe, aber auch einer der am wenigsten verstandene:

Die Schilddrüse ist zwar nicht groß, beeinflusst die Stoffwechsel-Gesundheit aber wie keine andere Hormondrüse. Von den verschiedenen Hormonen, die die Schilddrüse produziert, ist das Schilddrüsenhormon Thyroxin (fT4) das wichtigste: Es wird im Körper da, wo es gebraucht wird, in aktives fT3 umgewandelt.

fT3 beeinflusst, wie viel Energie (Kalorien) verbraucht wird, wie viel Wachstum und Regeneration durchgeführt wird, wie es uns geht und wie wir uns fühlen.

Zu wenig fT3 bedeutet: Schilddrüsenunterfunktion. Das kann die Konsequenz haben, dass du weniger Energie verbrauchst und dadurch an Gewicht zunimmst.

Häufig steckt auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis dahinter. Durch sie greift das Immunsystem Zellen der Schilddrüse an und zerstört sie teilweise. Dadurch bildet sie weniger Schilddrüsenhormone – auch dadurch kommt es zur Gewichtszunahme. Diese ist gewissermaßen ein Symptom der Unterfunktion.

Wichtig ist in jedem Fall eine Stressreduktion, da Stress die Schilddrüse bei der Arbeit behindert. Außerdem benötigt die Schilddrüse Nährstoffe, die meist zu kurz kommen: Jod (vorsichtig bei Hashimoto), Selen, Zink, Eisen und B-Vitamine. Über eine gesunde Ernährung und gezielte Nährstoffgabe kann dem entgegen gewirkt werden

Könnte es die Schilddrüse sein? Ein Bluttest beim Arzt (Messung der Hormone TSH, fT4 und fT3) hilft weiter.

#5 Du unterschätzt, was du isst

Viele Menschen, die ungewollt zunehmen, unterschätzen, wie viel sie eigentlich essen. Oftmals sind es die Kalorien durch die vielen Snacks, die dazu kommen und sich am Ende des Tages aufsummieren. Laut Nadja Herrmann, Autorin des Bestsellers „Fettlogik überwinden“, unterschätzen viele Übergewichtige ihre tägliche Kalorienzufuhr um satte 50-60 %!

Was hilft? Ein Ernährungstagebuch und mehr Achtsamkeit im Alltag – besonders das unüberlegte Essen zwischendurch, der Keks zum Kaffee hier, der Bonbon da, das Stück Kuchen in der Mittagspause. So summieren sich auch Fett und Kohlenhydrate auf. Notiere es dir und überprüfe am Ende der Woche, ob du nicht einfach nur unterschätzt, wie viel du wirklich isst. Da ist nichts Beschämendes dabei (wir sind alle nur Menschen).

Gewichtszunahme ohne Grund Nudeln

Bist du ein Stress-Esser? Bist du dir bewusst darüber, wie viel du unbewusst isst?

#6 Du überschätzt, was du verbrauchst

Analog zum Unterschätzen, was du isst, gibt es auch das: Du überschätzt die Energie, die du verbrauchst. Erfahrungsgemäß schätzen Menschen ihren Energieverbrauch 30 % höher ein, als er tatsächlich ist.

Das gilt besonders für Menschen, die Sport treiben und viel Bewegung im Alltag haben. Der sofortige Energieverbrauch für Sport wird überschätzt und dann gerne nach dem Sport zu einem Stück Kuchen gegriffen („den habe ich mir jetzt verdient“). Da kommt dann wieder hinzu, dass das Stück Kuchen unterschätzt wird.

#7 Stress

Stress ist eines der wichtigsten Gründe, warum unser Körper Sachen macht, die wir nicht verstehen und nicht von ihm gewohnt sind. Die Schilddrüse, die Nebenniere, die Muskeln, unser Gehirn – alles scheint verrückt zu spielen, wenn wir chronisch gestresst sind. Die folgenden Erkrankungen sind auch als Symptome für die Stress-Problematik zu verstehen.

Stress ist eigentlich etwas Wichtiges, was wir zum Überleben brauchen. Von der Natur war Stress jedoch immer nur kurz und knapp gedacht, niemals dauerhaft, wie es heute der Fall ist.

Es fällt mir leicht, das so zu schreiben, doch es ist die Wahrheit: Wenn auch du dauerhaft gestresst bist, bringt das deine Hormonachsen und auch deine Gesundheit durcheinander. Mehr Wasser und Energie werden gespeichert als verbrannt. Denn im Stress ist dein Körper im Überlebens-Modus und speichert die Kalorien für schlechte Zeiten (die ja jetzt angehen, wie dein Körper glaubt).

Es ist nicht leicht, Stress im Alltag ausfindig zu machen und ihn zu reduzieren – doch glaub mir: Dieser Aufwand lohnt sich und wird dein Leben verändern!

Fazit – Gewichtszunahme ohne Grund? Etwas steckt dahinter!

Es hat immer Gründe – dein Körper will dir auch durch unerklärbare Gewichtszunahme etwas sagen. Höre auf ihn und überlege, was die Gründe sein könnten.

Was fehlt es deinem Körper, oder was ist zu viel? Warum speichert er mehr, als er verbrennt?

Es gibt immer Gründe – die herauszufinden, ist nun deine Aufgabe. Sie zu beseitigen, dabei helfe ich dir gerne in meinen weiteren Beiträgen und meinem Podcast.

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