MMS gilt als ein Wundermittel, dazu trägt nicht nur der Name bei, sondern auch die vielen Erfolgsgeschichten. MMS steht für Miracle Mineral Solution, auch die Bezeichnung Master Mineral Supplement ist geläufig, was auf Deutsch so viel heißt wie Wunder Minerallösung. Die Erwartungshaltung wird also schon durch den Namen hochgehalten. Es gibt unzählige Berichte von Tausenden Menschen, die sich von den schlimmsten Krankheiten erlöst wurden und MMS bei allen möglichen Wehwehchen wie Erkältung, Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen einsetzen. Behörden und Fachleute warnen vor allerdings vor der Einnahme von MMS. Was ist also dran an den positiven und negativen Behauptungen? In diesem Beitrag erfährst du alles über MMS, was du wissen musst, um dir eine eigene Meinung bilden zu können. Was ist MMS, wie wirkt es, wie wird es angewendet und was ist an den Warnungen dran.

Was ist MMS?

Das Miracle Mineral wird als Wundermittel angepriesen. Der Hauptwirkstoff Chlordioxid ist aber kein neues Wundermittel, sondern schon seit 1811 bekannt für viele Anwendungsbereiche. Die chemische Lösung wird als chlorfreies Bleichmittel in der Zellstoffindustrie eingesetzt, sowie zur Desinfektion von Nahrungsmitteln. Selbst in der Trinkwasserentkeimung wird es offiziell seit Jahren verwendet. Jim Humble, der als Entdecker von MMS gilt, hat 1996 demnach nichts Neues erfunden, sondern lediglich etwas Altbekanntes neu verwendet. Auf diese Geschichte kommen wir später noch zurück.

Die ursprüngliche Form von MMS

Das Miracle Mineral ist Natrium, genauer gesagt, Natriumchlorit (NaClO2), nicht zu verwechseln mit Kochsalz (Natriumchlorid = NaCl). Um Chlordioxid (ClO2) traditionell nach Humble herzustellen, muss das Natriumchlorit mit einer Säure aktiviert werden. Das Ergebnis wird als MMS bezeichnet.

Wichtig zu wissen:

  • Chlordioxid ist nicht identisch mit Chlor.
  • Chlordioxid ist nicht giftig, Chlor hingegen schon.

Die eigenverantwortliche Anwendung dieser MMS Lösung wird heute nicht mehr unbedingt empfohlen. Diese Form von MMS entfaltet seine Wirkung bis hin zum Darm und führt unter Umständen zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schleimhautreizungen. Der freie Wirkstoff Chlordioxid ist bei Raumtemperatur ein instabiles und äußerst explosives Gas. Die Zubereitung erfolgt daher immer erst an Ort und Stelle kurz vor der Verwendung. Sein Erkennungszeichen ist der unangenehme Geruch und Geschmack.

Die neue Form von MMS

Glücklicherweise gibt es heutzutage eine neue Version, bei der das Anmischen entfällt und auch die Temperatur keine Rolle spielt. Die Rede ist von Chlordioxid Lösung (CDL) oder auch Chlordioxid Solution (CDS). CDL enthält kein Natriumchlorit, denn es ist das bereits an Wasser gebundene Chlordioxidgas. Praktischerweise ist es sofort bereit für die Anwendung ohne zusätzliche Wartezeit für die Aktivierung. Zudem ist die Chlordioxid Lösung wesentlich verträglicher als das klassische MMS, denn es gelangt nicht bis in den Darm, sondern wird komplett im Magen aufgenommen. Allerdings ist diese Lösung geringer konzentriert und daher schwächer in der Wirkung als die traditionelle Form von MMS. MMS ist weder ein zugelassenes Arzneimittel noch ein Nahrungsergänzungsmittel (Supplement). Es ist auch kein natürliches pflanzliches Mittel und erst recht nicht homöopathisch. Die in diesem Artikel beschriebene Anwendung und Einnahme erfolgt in Eigenverantwortung.

Bei welchen Symptomen oder Krankheiten hilft MMS?

Chlordioxid gilt als einer der stärksten Viren- und Bakterienkiller, was sich in der Trinkwasserreinigung längst bewährt hat. Es wird als Heilmittel für Malaria, HIV, Hepatitis-Viren, Grippe und viele andere Krankheiten angepriesen. Malaria war die ausschlaggebende Krankheit bei der Entdeckung durch Jim Humble. Er fand dieses Wundermittel nämlich nicht etwa bei Forschungsarbeiten im Labor, sondern auf einer Expedition im Urwald, um Gold zu fördern.
Im Jahr 1997 machte der Ingenieur und Goldsucher Jim Humble eine Expedition im Dschungel von Guyana in Südamerika. Kurz nach der Ankunft erkrankten zwei seiner Begleiter an Malaria. Sie hatten nur stabilisierten Sauerstoff zur Trinkwasserreinigung dabei. Da Humble in seiner Not annahm, dass es auch beim Menschen von Nutzen sein könnte, versuchte er sein Glück. Er verabreichte den an Malaria erkrankten Männern eine Dosis dieses Desinfektionsmittels und zu seinem Erstaunen verschwand das hohe Fieber in nur einer Stunde, und nach weiteren vier Stunden waren die Männer nahezu symptomfrei. Auch als Humble sich selbst mit Malaria infizierte, trank er ebenfalls das Wasserdesinfektionsmittel. Schon nach wenigen Stunden fühlte er sich genesen. Erst viel später fand Humble heraus, was Wissenschaftler schon lange wussten, dass nämlich Chlordioxid eine noch viel stärkere oxidative Wirkung besitzt als stabilisierter Sauerstoff. Chlordioxid ist das Mittel der Wahl für alle Krankheiten die mit Erregern wie Bakterien, Pilzen und Viren in Zusammenhang stehen. Demzufolge wird es auch bei Covid19 eingesetzt. In Bolivien wurde sogar ein Gesetz erlassen, das besagt, dass bei der Behandlung von Covid19 der Wirkstoff eingesetzt werden darf. Zur Desinfektion im medizinischen Bereich wird es ebenfalls verwendet.

Wie wirkt es MMS?

Chlordioxid ist eine einfache chemische Verbindung, bestehend aus zwei Sauerstoffatomen und einem Chlorion. Kurz gesagt, zerfällt Chlordioxid spätestens bei der Anwendung in die Bestandteile Wasser, Sauerstoff und harmloses Kochsalz. Drei natürliche Stoffe, die nicht nur nicht schädlich sind, sondern die der Körper sogar benötigt. Chlordioxid ist ein Sauerstoffträger, denn es arbeitet mit Oxidation statt mit Giften. Als Oxidation wird der Vorgang bezeichnet, bei der ein Stoff reduziert wird durch Abgabe von Elektronen. Auch unser Körper macht sich Oxidation zunutze: Unser Stoffwechsel oxidiert Nahrung in zahlreichen Schritten zu körpereigenen Stoffen, Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Wenn Chlordioxid auf eine Säure trifft, dann führt dies zu einer Oxidation. Die Krankheitserreger, Bakterien, Pilze, Parasiten- und Tumorzellen verbrennen sozusagen.

Wie wird MMS angewendet?

Das Wundermittel Chlordioxid kann innerlich und äußerlich angewandt werden. Bei Hauptproblemen wird die verdünnte Lösung mit einer Sprühflasche auf die Haut aufgetragen. Du kannst dir auch die Zähne damit putzen und Mundspülungen durchführen. Chlordioxid wird auch als Therapie per Einlauf und als Infusion bei schweren Fällen verwendet. Humble empfiehlt in seinen Büchern mit einer Startprozedur zu beginnen, um den Körper auf die Einnahme von MMS vorzubereiten. Diese Startprozedur soll die Nebenwirkungen reduzieren und dich davon abhalten, dass du zu früh aufgibst. Um MMS zu aktivieren, muss zum Natriumchlorit eine Säure beigemischt werden. Die ideale Säure ist Salzsäure. Im Internet kannst du Produkte zur Trinkwasserdesinfektion bestellen: 25%ige Natriumchlorit Lösung und 4%iger Salzsäure.

So aktivierst du MMS

Nehme ein sauberes leeres Glas und gebe 1 Tropfen der 25%igen Natriumchloritlösung hinein und füge dann 2 Tropfen der 4%igen Salzsäure hinzu. Schwenke die Tropfen im Glas vorsichtig für circa 30 Sekunden im Glas hin und her. In dieser Zeit sollte sich die Mischung bernsteinfarben färben. Lass die Lösung für genau drei Minuten stehen. Füge dann 60 bis 110 ml Wasser hinzu und trinke diese Mischung innerhalb einer Stunde.

Vorsicht: Wenn MMS in einem nicht verschlossenen Behälter aktiviert wird, kann etwas Chlordioxidgas austreten. Vermeide es daher einzuatmen bzw. die Dosis direkt unter Nase und Mund anzumischen.

Die Startprozedur sieht eine Einnahme von aktivierten MMS Tropfen in Kleinstmengen über einen Zeitraum von vier Tagen vor. In dieser Zeit erhöhst du die Dosis stufenweise von 1/4 Tropfen auf bis zu 1 Tropfen.
Da du den Tropfen nicht teilen kannst, bereitest du eine Mischung mit 1 Tropfen aktiviertem MMS und 120 ml Wasser und trinkst stündlich über einen Zeitraum von 8 Stunden genau ein Viertel dieser Mischung, also 30 ml. Der Rest muss entsorgt werden, da die Wirkung verloren geht, wenn es länger steht.
Am zweiten und dritten Tag wird jeweils ein halber Tropfen, also 60 ml der Mischung, stündlich über 8 Stunden getrunken. Am 4. Tag trinkst du wieder einmal pro Stunde für 8 Stunden 3/4 der Mischung, also 90 ml. Die klassische Variante der oralen Einnahme von MMS nach Humble hat sich seit seiner Entdeckung nicht großartig verändert. Sie wird von ihm in nachfolgender Weise bei allgemeinen Gesundheitsproblemen empfohlen:
Anwendung nach Jim Humble Standardprotokoll:
Nimm maximal 3 Tropfen aktivierte MMS Lösung in 120 ml Wasser, jeweils einmal pro Stunde, für acht aufeinanderfolgende Stunden, jeden Tag für drei Wochen oder solang, bis du wieder gesund bist. Starte nicht sofort mit 3 Tropfen pro Stunde. Sondern versuche dich langsam auf 3 Tropfen zu steigern.

Wenn dein Körper eine Erhöhung der Anzahl der Tropfen nicht verträgt, dann bleibe bei dem, was für dich am besten funktioniert. Manche Menschen gelangen auch mit 1 oder 2 (oder sogar weniger) Tropfen pro Stunde wieder zu Gesundheit.

Anwendung der Chlordioxid Lösung

Am Anfang dieses Artikels haben wir erläutert, dass es heutzutage eine neue Form von MMS gibt, die nur als CDL bzw. CDS bezeichnet wird. Die Anwendung mit der 0,3%igen Chlordioxid-Lösung (CDL) erfolgt nach anderen Vorgaben. Nehme eine Flasche mit 1 Liter stillem Wasser und füge 2 ml bzw. 40 Tropfen CDL hinzugefügt. Diese Flasche trinkst du über den Tag verteilt aus. Dabei entweder die 1 Liter auf 8 oder auf 12 gleiche Teile aufteilen. Dazu kannst du Teilstriche auf der Flasche markieren oder ein entsprechendes Glas mit der entsprechenden Füllmenge nehmen. Auch bei diesem Protokoll kannst du die Dosis erhöhen, wenn du die 2 ml ohne schwerwiegende Nebenwirkungen vertragen hast. Dann kannst du schrittweise um 1 ml erhöhen, also 3 ml bzw. 60 Tropfen CDL pro Tag steigern. Auf diese Weise kannst du die Dosis von CDL auf bis zu 6 ml bzw. 120 Tropfen in einem Liter steigern. Wenn du noch höher gehen musst, weil die Infektion zu stark ist, dann nimmst du eine zweite Flasche mit einem halben Liter stillen Wasser und gibst 1 ml CDL hinzu. CDL kann auch in noch höheren Dosen eingenommen werden. Manche Anwender haben bis zu 100ml pro Tag eingenommen.

Hinweise: Höre dabei immer auf deinen Körper. Wenn die Entgiftungserscheinungen, wie Übelkeit oder Durchfall zu stark werden, dann verringere die Dosis.
Geht es dir mit einer höheren Dosierung gut, die Krankheit hält sich jedoch hartnäckig, dann dosiere stufenweise hoch, 1 ml/ Tag jeweils dazu. Vitamin C als Supplement reduziert die Wirkung von MMS und kann bei akuten Nebenwirkungen zur Linderung mit kaltem Wasser eingenommen werden.

Heftige Kontroversen: MMS soll ätzend sein?

Ganz wichtig: Bei Chlordioxid handelt es sich nicht um Chlorbleiche. Nach Dr. Andreas Kalcker sind die wenigen in der Literatur bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit Chlordioxid nicht auf die orale Einnahme, sondern auf das Einatmen einer großen Menge des Chlordioxidgas (z.B. bei Defekt an einer technischen Anlage) zurückzuführen. MMS Lösungen werden oftmals gleichgesetzt mit Chlordioxid Lösungen. Dabei handelt es sich um grundsätzlich unterschiedliche Lösungen. Eine konzentrierte MMS Lösung (Natriumchlorit und Salzsäure, gemischt im Verhältnis 1:1 und mit Wasser aufgegossen) kann dunkle Stoffe bleichen, doch dies kann eine handelsübliche Chlordioxid-Lösung (0,3%ige wässrige Chlordioxid-Lösung) nicht. Allerdings ist eine Chlordioxid Einnahme nach maximal zwei Stunden nicht mehr im Körper nachweisbar. Bei auf die Haut aufgetragener Chlordioxid Anwendung ist bereits nach wenigen Minuten nichts mehr aktiv. Chlordioxid Lösungen lösen sich in natürlichen Bedingungen in diesen kurzen Zeiträumen in harmlose und körpereigene Bestandteile durch Oxidation auf.

Kann MMS bedenkenlos eingenommen werden?

Das Anmischen der Bestandteile von MSM, Natriumchlorit und Salzsäure, ist in der Tat eine Angelegenheit, die mit Bedacht durchzuführen ist. Andernfalls kann es zu Fehlern kommen, die gesundheitlich bedenklich werden können. Die Gefahren sind aber gering, wenn du immer sorgfältig und genau arbeitest unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Achte darauf, dass du das Gas bei der Herstellung von MMS beim Aktivieren mit der Salzsäure nicht einatmest. Weiterhin solltest du die Dosierung immer langsam steigern und nicht mit 15 Tropfen am Tag starten. Bei der gering dosierten fertigen Chlordioxid Lösung hingegen sind die Bedenken und Warnungen ungerechtfertigt.
Die Gefahr zu sterben liegt zwar bei 50 %, aber dafür müsste ein 80 Kilogramm schwerer Mensch satte 23,36 Gramm reines Chlordioxid einnehmen, und auch noch den Stoffwechsel einer Ratte besitzen. 23,36 Gramm Chlordioxid entspricht einer Menge von 7,79 Litern einer handelsüblichen und unverdünnten 0,3%igen wässrigen Chlordioxid Lösung. Wie wahrscheinlich ist, dass man davon solch eine Menge versehentlich trinkt? Zumal diese Menge noch mit Wasser verdünnt getrunken wird. Bekanntlich kann selbst reines Wasser tödlich sein, wenn man zu viel davon trinkt. Wie bei allem gilt auch für MMS: Die Dosis macht das Gift.

Dramatische Situationen erfordern dramatische Mittel!

Wenn ich an einer lebensbedrohlichen Krankheit leiden würde, dann würde ich das Risiko einer höheren Dosis MMS eingehen. Falls ich nur einen grippalen Infekt habe, würde ich immer die wesentlich geringer dosierte Chlordioxid Lösung CDL wählen. Wenn du also ein Wundermittel für deine Gesundheit brauchst, dann ist das Mittel mit dem Versprechen im Namen einen Versuch wert. Und vergiss nicht: All die kontroversen Berichte und Warnungen beziehen sich ausschließlich auf MMS, also Natriumchlorit Lösungen, aber nicht auf die neuere Form Chlordioxid CDL.

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