Hanföl ist ein Speiseöl, welches aus Nutzhanf gewonnen wird. Die Hanfpflanze war bereits vor sehr vielen Jahren als Heilkraut für seine Wirkung bekannt und geschätzt. Gesundheitsbewusste Menschen verwenden das Öl in der Küche oder auch als Zusatz in Kosmetikprodukten. Wichtig zu wissen ist, dass Hanföl kein THC enthält und daher auch keinerlei berauschende Wirkung hat.
Was ist Hanföl und welche Inhaltsstoffe hat es?
Die Nutzpflanze Cannabis sativa ist der Ursprung des Hanföls. Um das Öl aus Hanf herzustellen, werden die Samen der Pflanze gepresst. Hanfsamenöl und Hanföl sind demnach dasselbe mit ähnlichen Bezeichnungen. Kenner wissen die dunkelgrüne bis grün-gelbliche Farbe und den aromatisch nussigen Geschmack des Hanföls zu schätzen, sowie die gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe des Hanföls.
Auch umweltbewusste Menschen bevorzugen Hanföl, weil es als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Hanffasern entsteht und dadurch nachhaltiger ist als etwa Kokos- oder Palmöl. Zudem wird das Hanföl hierzulande angebaut, wodurch wiederum Transportkosten entfallen und die regionale Kaufkraft gefördert wird.
Hanföl enthält wertvolle Inhaltsstoffe
Aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe leistet Hanföl einen positiven Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Hanföl beinhaltet hohe Mengen von den für uns essenziellen ungesättigten Fettsäuren wie Palmitinsäure und Stearinsäure. Aber auch der wichtigste Vertreter der einfach ungesättigten Fettsäuren, die Ölsäure, auch Oleinsäure genannt, ist in den Inhaltsstoffen des Hanföls vertreten.
Zudem bietet das Hanfsamenöl ein hervorragendes Verhältnis von 3 zu 1 der lebenswichtigen Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren. Die enthaltene pflanzliche Omega-3-Fettsäure ist die Alpha-Linolensäure (ALA). Wichtige Vertreter von pflanzlichen Omega-6-Fettsäuren sind die Linolsäure und Gamma-Linolensäure.
Es heißt zwar, dass der Körper aus ALA selbst DHA und EPA (die tierischen Omega-3-Fettsäuren) herstellen kann. Doch die Umwandlungsrate scheint wesentlich geringer zu sein, wie neuere Studien zeigen. Du solltest dich daher nicht nur auf die pflanzlichen Quellen des Hanföls verlassen.
Das Speiseöl aus Hanf enthält weiterhin Vitamine wie Vitamin B1, Vitamin B2 und Vitamin E. Außerdem enthält das Hanföl wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen, Natrium, Mangan und Zink.
Weitere, in geringeren Anteilen, enthaltenen Nährstoffe des Hanföls:
- Phytosterine
- Eiweiße
- Chlorophylle (daher die grünliche Farbe)
- Carotinoide
Beim Kauf des Produktes aus Hanf solltest du immer darauf achten, dass es sich um ein kaltgepresstes Öl in einer dunklen Flasche handelt. Bewahre das Hanföl an einem kühlen, dunklen Ort und verbrauche es innerhalb von circa 8 Monaten, nachdem du die Flasche geöffnet hast. Licht und Sauerstoff zerstören die wertvollen Fettsäuren des Hanföls auf Dauer. Schmeckt das Hanföl nicht mehr mild nussig, sondern bitter, ist es bereits verdorben.
Wo liegt der Unterschied zwischen Hanföl und CBD Öl?
Viele Menschen werfen die Begriffe Hanfsamenöl und CBD Öl unwissentlich in einen Topf. Dabei handelt es sich um zwei völlig verschiedene Produkte, die sich in einigen Punkten unterscheiden:
- Herstellung
- Inhalt
- Einsatz
- Preis
- Dosierung
Der Hauptunterschied liegt in der chemischen Zusammensetzung:
- CBD Öl enthält einen hohen Anteil an Cannabidiol, welches verschiedene Erkrankungen lindern kann.
- Gewöhnliches Hanföl hingegen weist kaum Cannabinoide auf.
Hanföl wird nur aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt. CBD Öl dagegen wird meist nur aus Blüten und Blättern gewonnen.
Der Preis für CBD Öl liegt deutlich über dem Preis für Hanfsamenöl. Aber dafür ist auch die Dosierung entsprechend gering bei der Verwendung von CBD Öl, im Gegensatz zu Hanföl. Während Hanföl eher als Lebensmittel gilt, ist CBD Öl ein therapeutisches Mittel.
Vorteile und Wirkung von Hanföl
Hanföl soll, aufgrund der im richtigen Verhältnis enthaltenen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, zu einem gesteigerten Allgemeinbefinden beitragen. Außerdem wirkt es sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Damit geht ein geringeres Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck einher, die wiederum eng mit entzündlichen Erkrankungen in Verbindung stehen.
Das Hanföl trägt auch zu einer guten Hirnfunktion bei und sorgt für die Regeneration der Zellen.
Zu den ernährungsphysiologischen Vorteilen von Hanföl gesellen sich weitere Vorteile, wenn es um die Pflege der Haut geht. Das Hanföl befeuchtet und reinigt die Haut und bildet zudem eine Schutzschicht auf der Haut, die Irritationen vorbeugt und Akne lindern kann. Demnach findet Hanföl nicht nur bei Akne Anwendung, sondern auch bei Erkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte. Hanföl wird aufgrund des hohen Vitamin E-Gehalts und der enthaltenen Gamma-Linolensäure häufig in Pflegeprodukte für Haut und Haar eingesetzt.
Die konzentrierten essenziellen Fettsäuren in Omega-Ölen beeinflussen bei der Einnahme auch die Produktion von Eicosanoiden erheblich. Das sind Molekülgruppen, die eng mit der Regulierung der Entzündungsprozesse im Körper verbunden sind. Die regelmäßige Einnahme angemessener Mengen an Omega-Ölen kann demnach eine positive Wirkung auf arthritische Erkrankungen haben.
Die ältesten Aufzeichnungen über den Hanfanbau stammen aus dem Jahr 10.000 vor Christus. Chinesen entdeckten, dass Hanfsamen, -blätter, -blüten und -stängel zerkleinert werden können, um Öle und Salben herzustellen. Sie verwendeten Hanföl in Salben zur Linderung von Hautausschlägen und -reizungen, in Ölauszügen zur Behandlung von rheumatischen Schmerzen, Darmträgheit, Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und Malaria.
Anwendungsgebiete von Hanfsamenöl
Die positive Wirkung von Hanfsamenöl kannst du auf zweierlei Arten erfahren:
- Innere Anwendung durch Einnahme: Du kannst das Speiseöl einfach in Salate, Dressings oder Smoothies einrühren. Beim Erhitzen gehen jedoch die positiven Vorteile verloren. Eine gute Dosis besteht aus täglich 2 bis 4 TL Hanföl.
- Äußerliche Anwendung: Du kannst das Öl direkt auf die Haut auftragen, oder für einen Wickel bzw. Umschlag verwenden. Auch als Zutat von Gesichtsmasken und Haarkuren eignet sich das vielfältige Hanföl zur Anwendung.
Im Folgenden noch ein paar weitere explizite Anwendungsmöglichkeiten:
Als tägliche Feuchtigkeitspflege
Die Fette oder Lipide in Hanföl sind denen in der Haut ähnlich. Das macht das Hanföl zu einem wirksamen Feuchtigkeitsspender und Schutzmittel für die Haut. Hanföl erhöht die Elastizität der Haut und bringt neues Leben in trockene, müde oder dehydrierte Haut.
Bei Hautirritationen und Ekzemen
Hanföl spendet der Haut Feuchtigkeit und führt ihr mehr Sauerstoff zu, was es zu einem guten Pflegemittel von Ekzemen und trockener, juckender Haut wie Neurodermitis und Schuppenflechte macht. Da es sich bei Hanföl um ein Naturprodukt ohne bekannte Nebenwirkungen handelt, ist es ideal zur Behandlung von Hautirritationen.
Bei Hautrötung und Reizung durch Akne
Mit der Zeit kann das Öl aus den Hanfsamen dazu beitragen, Akne zu beseitigen, indem es die Haut gesund und feucht hält. Es zieht schnell ein, verstopft die Poren nicht und hilft der Haut, die Ölproduktion auszugleichen.
Make-up-Entferner
Verteile das Öl über das ganze Gesicht und entferne dann mit einem feuchten sauberen Waschlappen das Make-up. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass das Gesicht schon bei der Reinigung mit dem Hanföl gepflegt wird.
Achte auf eine ausgewogene Omega 3 Zufuhr
Wir wissen heutzutage, dass der Mensch für einen gesunden Körper alle Omega Fettsäuren benötigt. Allerdings wissen wir aber auch, dass ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren zu Entzündungen und somit zu Erkrankungen führen kann. Andere Pflanzenöle wie Distelöl oder Sonnenblumenöl enthalten ebenfalls Omega Fettsäuren, allerdings bestehen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren fast nur aus Omega-6-Fettsäuren.
Somit lässt sich kaltgepresstes Hanföl mit seinen gesundheitlichen Vorteilen ideal in den Alltag integrieren. Das Öl aus Hanfsamen ist außerdem geschmacklich eine Bereicherung für viele Gerichte und sollte wegen der gesundheitlichen Vorteile in keiner Küche fehlen. Auch als Körperpflege hat es positive Wirkungen. Ich rate jedem, sich mit den Inhaltsstoffen in Kosmetikprodukten genauer auseinanderzusetzen und auf mehr natürliche Produkte im Bad zu setzen.
Diese Artikel könnten dich auch noch interessieren:
Omega-3-Fettsäuren: Der Schlüssel für deine Gesundheit
Omega-3-Fettsäuren: Der Schlüssel für deine Gesundheit Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Nährstoffe, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Menschen spielen. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren für den menschlichen Körper,...
Matcha Tee: Das solltest du über die Wirkung wissen!
Matcha Tee ist der absolute Hit, wenn es um koffeinhaltige Getränke geht, doch welche Inhaltsstoffe lassen sich hier konkret finden, welche Vorteile gehen mit diesem Tee einher und vor allem, wie kannst du den Matcha Tee selber zubereiten? All das und mehr möchte ich...
Das Baby will nicht schlafen
Frisch gebackene Eltern haben viel um die Ohren. Erfahrene Eltern wissen, dass es mit dem Schlafen schwierig werden kann. Speziell beim ersten Kind bist du aber vielleicht besonders verunsichert. Warum nur schläft das Baby nicht ein? Warum wacht das Baby ständig auf?...
Depression: Alle wichtigen Infos im Überblick
Depressionen – sie gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Manche Menschen beschreiben ihre Depression wie eine dunkle Schleierwolke, die sich über sie legt und jegliche Emotionen in Watte hüllt. Andere erklären, dass es sich anfühlt, als wenn der Hund oder...