DMSO (Dimethylsulfoxid) ist ein altbewährtes und faszinierendes Mittel. Als Ergänzung zum ausführlichen Podcast-Interview mit dem DMSO-Experten Hartmut Fischer dient dieser Artikel, dir ein umfassendes Bild zur breitgefächterten Wirkung von DMSO (Dimethylsulfoxid) als therapeutisches Mittel zu geben.
Ist DMSO ein Allheilmittel?
Das organische Lösungsmittel Dimethylsulfoxid, auch als DMSO bekannt, ist kein klassisches Arzneimittel. Du bekommst es weder von deinem Hausarzt verschrieben, noch kannst du es in der Apotheke kaufen. Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel.
Dennoch wird dieser schwefelhaltigen Flüssigkeit eine beeindruckende Reihe von positiven Wirkungen auf die Gesundheit zugesprochen.
So kommt es, dass DMSO in manchen Kreisen als „Wundermittel“ oder „Allzweckwaffe“ bezeichnet wird. Denn in Dimethylsulfoxid steckt viel Potenzial, das nur darauf wartet, von der breiten Allgemeinheit entdeckt zu werden.
Es überrascht sehr, auf welch vielfältige und zugleich höchst spezielle Weise DMSO in unserem Körper wirkt.
Es ist, ohne übertreiben zu wollen, eine einzigartige Substanz, die sich von anderen geläufigen Naturheilmitteln unterscheidet. Aber ist es nun wirklich ein „Allheilmittel“?
Dieser Artikel wird dich auf sachliche Art darüber aufklären, was DMSO (Dimethylsulfoxid) ist, wie es für den therapeutischen Gebrauch entdeckt wurde, welche gesundheitsförderlichen Eigenschaften dem Mittel zugesprochen werden, was bei der Einnahme zu beachten ist und ob im Gebrauch Nebenwirkungen auftreten können.
Wenn du noch tiefer in die Materie gehen möchtest, dann höre in die vierteilige Podcast-Episode zum Thema Dimethylsulfoxid hinein, zu dem wir die Expertise des DMSO- Spezialisten Dr. Hartmut Fischer als Interviewpartner herangezogen haben.
Was ist DMSO?
Dimethylsulfoxid ist eine niedermolekulare, organische Schwefelverbindung, die von Natur aus auf der Erde reichlich vorkommt. Es wird vor allem in den Ozeanen von Mikroorganismen produziert. Es besteht aus zwei Methyl-Gruppen und reduzierten Schwefel – ein Sulfoxide. MSM ist die oxidierte Variante von DMSO.
DMSO ist eine Substanz, die ursprünglich in chemischen Laboren und in der verarbeitenden Industrie als Lösungsmittel seine Verwendung gefunden hat. Es hat nämlich die besondere Eigenschaft, eine sowohl fett- als auch wasserlösliche Flüssigkeit zu sein – ampiphile Lösungsmittel sagt der Chemiker dazu.
Darüber hinaus findet Dimethylsulfoxid Anwendung in der Kältetechnik als Gefrierschutzmittel. Es sorgt dafür, dass sich beim Einfrieren keine Eiskristalle bilden und ist für diesen Zweck wirkungsvoller als Glycerin.
Einst war das DMSO, das im Handel erhältlich war, ein synthetisiertes Nebenprodukt aus Abfällen, das bei der Produktion in der Papierindustrie und der Holzverarbeitung übrig geblieben ist. Wer hätte gedacht, dass dieses „Nebenprodukt“ doch so wertvoll ist?
Heute wird es in einem halbsynthetischen Verfahren extrahiert, wodurch es einen höheren Reinheitsgehalt hat. Mit der Bezeichnung DMSO Ph. Eur. ist es pharmazeutisch zertifiziert und frei verkäuflich und unterliegt nicht dem Arzneimittelgesetz. Achte auf den Zusatz Ph. Eur., wenn du DMSO kaufen möchtest.
DMSO wird als transparente, geruchlose, wässrige Lösung, zumeist in einer Konzentration von 99,9% verkauft. Für die orale Einnahme ist eine Dosierung von 1-5 ml täglich in Wasser üblich.
Bis vor einigen Jahrzehnten war es ein beliebtes Arzneimittel für eine ganze Palette von Beschwerden und in jeder Apotheke leicht erhältlich. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat es seinen Beinamen „Allheilmittel“ bekommen.
Damals galt es als ein beliebtes Breitbrand-Medikament für den Hausgebrauch. Dieser Spiegel-Artikel von 1965 ist ein Zeugnis für die sagenhafte Wirkung, die DMSO einst zugesprochen würde.
Heute ist das Mittel fast in Vergessenheit geraten. In der Apotheke wird man hierzulande nicht mehr fündig. Die einfachste Bezugsquelle für DMSO ist letztendlich der Internethandel.
Das einzige pharmazeutische Produkt, in dem heute noch DMSO enthalten ist, ist die Schmerzsalbe Dolobene. Der Wirkstoff gilt als besonders schlagkräftig, um stumpfe Verletzungen Prellungen oder Verstauchungen schnell abschwellen zu lassen und das Schmerzempfinden zu dämpfen.
Doch DMSO kann noch viel mehr. Es gibt zehntausende Forschungsstudien, die sich mit der Wirksamkeit der Substanz beschäftigt haben. Viele davon werden heute wieder zugänglich gemacht, sehr viele davon stammen aus der ehemaligen UDSSR.
Warum das Mittel nicht den großen Durchbruch in der Allgemeinmedizin geschafft hat, könnte genügend Gesprächsstoff für Spekulationen bieten. Es wird ja häufig nachgesagt, dass mit Substanzen, die besonders gut wirken, hinzu auch noch sicher in der Anwendung sind und gleichzeitig wenig kosten, kein Geschäft gemacht werden kann. Vielleicht liegen die wahren Gründe am Mauerblümchendasein, dass DMSO einfach zu gut und günstig ist.
Wie wirkt DMSO?
DMSO wird in der Regel oral als Tropfenflüssigkeit oder transdermal in Form einer Salbe, Spray oder Creme verabreicht, die in die Haut einzieht. Im menschlichen Blutkreislauf angelangt, wird es in jeder Dosierung in die organische Schwefelverbindung MSM (Methylsulfonylmethan) umgewandelt (chemisch kein Sulfoxid, sondern ein Sulfonoxid).
DMSO hat einen pharmakologischen Effekt auf drei Ebenen gleichzeitig.
- DMSO selbst hat eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung.
- Es ist ein Auszugsmittel, welches die Heilwirkung von anderen Stoffen potenziert
- DMSO trägt die heilsamen Wirkstoffe anderer Substanzen bis in die tiefsten Zellstruktur des menschlichen Körpers hinein
Das liest sich nach einem erstaunlich breiten Wirkspektrum, das seinesgleichen sucht. DMSO ist in dieser Beziehung wahrhaftig eine einzigartige Substanz. (1)
DMSO wird auch als „Dachstoff“ bezeichnet, da es viele verschiedene Wirkungen unter einem Dach vereint.
- Die in der Substanz enthalten Wirkstoffe ermöglichen es zum einen, dass der Schmerz unterdrückt wird und akute sowie chronische Entzündungen abschwellen.
- Auf einer anderen Ebene wirkt DMSO als Auszugsmittel, dass die Wirkung von anderen Substanzen verstärkt.
- Hinzu kommt auf einer dritten Ebene, das es die Voraussetzungen dafür bereitstellt, dass die heilende Wirkung dieser Substanzen bis in das Innerste der Zellmembranen gelangen kann.
Schauen wir uns einmal an, wie sich die Wirkweise von DMSO auf den drei Ebenen im Detail bemerkbar macht.
1. Therapeutische Wirkung von DMSO
Wirkungsvoll gegen Entzündungen und Schmerzen
Dimethylsulfoxid hat stark entzündungshemmende (antiphlogistische) und schmerzlindernde (analgetische) Eigenschaften. (2) Gleichzeitig zeichnet sich die Schwefellösung durch eine sehr geringe Toxizität aus. (3) Auch wenn größere Mengen DMSO verschluckt werden sollten, kommt es nicht zu Vergiftungserscheinungen.
Üblicherweise wird DMSO oral verabreicht, oder wird als Creme aufgetragen und zieht über die Haut in den Körper ein.
Abschwellender Effekt bei Prellungen und Verstauchungen
Das bekannteste Einsatzgebiet von DMSO ist bei der Behandlung von lokalen Schmerzen.
Auf die Haut aufgetragen, hat DMSO eine stark abschwellende Wirkung bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen oder Blutergüssen. Das Mittel wird daher schon seit langem erfolgreich in der Sportmedizin angewandt.
Es gibt ein Spray, das 60 % DMSO in Verbindung mit Magnesiumchlorid enthält und bei so manchem Fußballspieler dabei geholfen hat, weitgehend schmerzfrei das Spiel bis zum Ende durchzustehen und bei der nächsten Partie völlig regeneriert wieder antreten zu können.
Eine brasilianische Studie belegt, darf eine DMSO-Salbe mit einer therapeutischen Ultraschallbehandlung in der abschwellenden Wirkung bessere Resultate erzielt, als vergleichbare Behandlungsformen. (4)
Dies lässt sich übrigens auch bei Arthrose gut nutzen – MSM hat sich bei Arthrose sehr bewährt, doch DMSO zeigt die selben Wirkungen.
Gegen Rheuma und verengte Blutgefäße
Wenn DMSO auf die Haut aufgetragen wirkt, trägt die transdermale Wirkung auch bei Rheumapatienten zu einer schnellen Linderung ihrer Schmerzen bei. Bei Arthrose tritt dies auch auf.
Da die reine Schwefellösung in hochkonzentrierter Form zu Hautreizungen führen kann, vermischt man sie vor der Behandlung mit isotopischen Meerwasser oder destilliertem Wasser. In der Regel wird der Konzentrationsgehalt, je nach Anwendungsgebiet, auf 10 % bis 75% reduziert.
DMSO wirkt zudem gefäßerweiternd und fördert somit auch die Durchblutung des gesamten Organismus und auch die Sauerstoffzufuhr zu den Zellen.
Bekämpft ‚Freie Radikale‘
Eine weitere Wirkung die unmittelbar durch die Einnahme von DMSO ausgelöst wird, ist die Bindung von ‚Freien Radikalen‘. Dabei geht die Schwefelverbindung selektiv vor und bekämpft nicht wie ein typisches Antioxidans wahllos sämtliche Freie Radikale, denen der Organismus ausgesetzt ist.
Heute weiß man, dass es für den menschlichen Organismus langfristig besser ist, nicht alle Freien Radikale radikal auszumerzen, sondern ein gewisses Maß an Oxidation im Körper zugelassen werden sollte. DMSO geht dabei sehr clever vor, indem es nur bestimmte Freie Radikale gezielt angeht und ihre zellschädigende Wirkung so in Schach hält.
2. DMSO als Auszugsmittel
Kräuterauszüge leicht selbst gemacht
DMSO ist wohlmöglich das effektivste Auszugsmittel, für deren Herstellung kein besonderes Fachwissen erforderlich ist und auf das Jedermann zurückgreifen kann. Es ist amphiphil und löst wasser- und fettlösliche Inhaltsstoffe aus dem jeweiligen Stoff.
Mit der Schwefellösung kannst du auf einfache Weise hochpotente Naturheilmittel selbst herstellen, indem du z.b. Heilpilze oder frische Heilkräuter wie Oregano, Propolis, Mariendisteln oder Beifuß in die Flüssigkeit einlegst und für einige Zeit einziehen lässt.
In DMSO eingelegte Tinkturen wirken etwa doppelt so stark wie alkoholische Extrakte. Hinzu kommt die besondere Eigenschaft, dass sowohl fettlösliche als auch wasserlösliche Bestandteile der Wirkstoffe herausgelöst werden können.
Das ist vor allem interessant bei der Herstellung von Extrakten aus Heilpilzen wie Reishi, Chaga, Cordyceps & Co. Diese Heilpilze entfalten ihr volles Wirkspektrum nur dann, wenn sie in einer Lösung eingelegt werden, die sowohl fett- als auch wasserlöslich ist.
Dem Thema Heilpilze sind übrigens zwei ausführliche Podcast-Folgen und ein Blogartikel gewidmet, in dem auch auf das Extraktionsverfahren eingegangen wird.
Höhere Bioverfügbarkeit durch DMSO
Ein weiterer, bedeutender Vorteil von Kräuterauszügen oder Pilzextrakten, die in DMSO eingelegt werden, ist die höhere Bioverfügbarkeit. (5)
Wer selbstgepflückte oder im Garten herangezogene Heilkräuter mit DMSO zu einem hochpotenten Mittel in Eigenregie herstellt, kann viel Geld sparen. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, brauchst Du nur noch ein Bruchteil des Wirkstoffs.
Der Verkaufspreis von DMSO im Online-Handel ist im Vergleich zu anderen Medikamenten oder Naturheilkundemitteln erstaunlich günstig.
Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass diese Lösung weiter verdünnt wird und nur wenige Tropfen gebraucht werden, um eine Wirkung zu erzielen.
Es macht Spaß, eigene Mittel herzustellen und damit Gesundheitserfolge feiern zu können. Im Grunde genommen kann DMSO mit so ziemlich allem kombiniert werden, was es auf der Welt gibt.
Man sollte DMSO jedoch nicht mit toxischen Substanzen zusammen mischen, da es ihre giftige Wirkung ebenfalls potenziert und in den Organismus einschleust.
Um beim Herstellungsverfahren alles richtig zu machen, empfiehlt es sachkundige Literatur zu Rate zu ziehen, oder sich im Internet schlau zu machen. Die Inhalte von Dr. Hartmut Fischer sind dabei eine gute Adresse.
3. DMSO als sogenannter „Kanalöffner“
DMSO lässt Wirkstoffe tief in die Zelle eindringen
In Verbindung DMSO schaffen es bestimmte Wirkstoffe, den Körper leichter zu durchdringen und in Zellstrukturen der einzelnen Organe zu gelangen, die ohne die Schwefellösung nur schwerlich erreicht würden.
DMSO kommt somit eine Schlepperfunktion zugute, die von Hartmut Fischer auch als „Kanalöffner“ bezeichnet wird. Der Stoff bietet somit die einmalige Möglichkeit andere Substanzen tief in das Gewebe bis in die kleinste Zelle hineinzutragen. Wie genau DMSO das macht, ist noch nicht bekannt – scheinbar bindet es andere Stoffe an sich und gelangt über eigene Rezeptoren in die Zelle hinein.
Ein weiterer, bedeutender Vorteil von Auszügen aus Kräutern, Heilpilzen oder sonstigen Pflanzen, die eine therapeutische Wirkung haben und in DMSO eingelegt werden ist die potenzierte Bioverfügbarkeit.
Potenzierung der Bioverfügbarkeit bei Kurkuma
Um dies zu veranschaulichen, sehen wir einmal das Beispiel Curcumin an, das in dem Currygewürz Kurkuma enthalten ist. Curcumin ist besonders gut erforscht und gilt als ein nützliches Naturheilmittel, das starke entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. (6)
Der Nachteil von Curcumin ist, dass es isoliert eingenommen, nur über eine sehr niedrige Bioverfügbarkeit verfügt. Die entzündungshemmenden Wirkstoffe werden vom Körper nur im geringe Maße absorbiert und größtenteils wieder ausgeschieden.
Aus diesem Grunde macht es nicht viel Sinn, große Mengen an Kurkuma zu vertilgen in der Hoffnung, etwas Gutes für die Gesundheit zu tun. Nur, wenn man es zusammen mit anderen Wirkstoffen einnimmt, welche die Bioverfügbarkeit erhöhen, kann ein therapeutischer Effekt in Gang gesetzt werden.
Bei Gesundheitsexperten und den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln ist dieses Prinzip bekannt. Kurkuma wird klassischerweise zusammen mit Piperin und etwas Fett eingenommen. Dieser Wirkstoff ist in schwarzem Pfeffer enthalten und erhöht die Bioverfügbarkeit um ein Vielfaches.
Günstiger und wirkungsvoller als eine liposomale Verarbeitung
Ein anderes Verfahren ist die liposomale Herstellung, bei dem Stoffe mit einer niedrigen Absorptionsrate – wie das Curcumin beispielsweise – mit Lecithin aus Sonnenblumenkernen oder Soja vermischt und dann in einem Ultraschallgerät auf eine ganz kleine Strukturgröße gebracht werden.
Pfiffige „Biohacker“ verwenden für diesen Zweck preiswerte Ultraschallreiniger für Silberbesteck, in denen sie die Wirkstoffe in der Flüssigkeit einlegen.
Erst, wenn sich das Curcumin in Fett auflöst, können die Wirkstoffe über die Nahrung wie ein Trojanisches Pferd in die Zellen gelangen und werden ohne eklatanten Wirkstoffverlust aufgenommen.
Genau nach diesem Prinzip funktioniert auch die Vermischung mit DMSO. Die Lösung führt dazu, dass das Curcumin wesentlich effektiver vom menschlichen Organismus aufgenommen wird.
Eine DMSO-Kurkuma-Auszug kann somit eine eigene liposomale Zubereitung oder ein fertiges liposomales Präparat aus dem Handel vollständig ersetzen, die weitaus aufwendiger in der Herstellung bzw. sehr kostspielig sind. Mit DMSO lassen sich hingegen zeitsparend und preiswert wirkungsvolle Präparate in Eigenregie herstellen.
Ein weiteres Beispiel ist der Cistus-Tee. Die Einnahme hält sehr erfolgreich Zecken ab, wodurch das Risiko, an Borreliose zu erkranken, gesenkt wird. Zudem hat dieser Tee antivirale und antibakterielle Eigenschaften. Der Nachteil dieses Kräutertees ist ebenfalls seine sehr geringe Bioverfügbarkeit. (7)
Hier kannst du nun mit ein paar Tropfen DMSO nachhelfen, mit dem du deinen Tee verfeinerst. Auf diese Weise können die erwünschten Wirkstoffe tief in das Gewebe gelangen und genau die Wirkung erzielen, die du dir erhoffst.
Beachte dabei, dass sich durch die Beigabe von DMSO der Geschmack deutlich verändert. Leider nicht unbedingt zum Positiven, gelinde gesagt.
Weitere therapeutische Eigenschaften von DMSO
Im Folgenden möchte ich noch auf einige weitere Vorteile von DMSO eingehen:
Eine lange Liste von positiven Wirkungen
Die Liste der vielfältigen positiven Auswirkungen auf den menschlichen Organismus (und übrigens auch von Tieren) ist damit noch längst nicht zu Ende. Weitere Behandlungen und Anwendungen sind möglich.
Der Schwefellösung wird eine therapeutisch Wirkung bei folgenden Symptomen zugesprochen:
- Antibakterielle Wirkung
- Rheumatische Beschwerden
- Migräne
- Fibromyalgie
- Entzündungen im Nase hals und Rachenbereich
- Blasenentzündung
- Arthrose
- Arthritis
- Muskelverspannung
- Venenentzündungen
- Verengung der Blutgefäße
- Verminderte Blutzufuhr
- Verklumpung der Blutplättchen
- Gewebeschutz bei Durchblutungsstörungen
- Interstitielle Zystitis
Die Transportfunktion von DMSO hat zudem den weiteren Vorteil, dass es die Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers anregt und Verengungen im Gewebe rückgängig machen kann. Auf diese Weise kann der Gefahr, einen Schlaganfall und Herzinfarkt zu erleiden, vorgebeugt werden.
Nachfolgend möchte ich dir noch weitere Wirkweisen des Dimethylsulfoxids vorgestellt, die aus klinischen Studien hervorgegangen sind:
Beschleunigte Heilung von Wunden und Narben
DMSO hat seinen Ruf als „Wundermittel“ nicht zuletzt dadurch erworben, da die Anwendung der verdünnten Flüssigkeit auf der Haut den Heilungsprozess von oberflächlichen Wunden um ein Vielfaches beschleunigt.
Anekdotischen Berichten zufolge sollen sogar schlecht verheilte Wunden, die zur Narbenbildung geführt haben, zu einem großen Teil wieder rückgängig gemacht worden sein.
Die einzige andere Möglichkeit, das optische Erscheinungsbild von Narben sichtbar abzuschwächen, wäre ein ungleich kostspieliger und schmerzhafter chirurgischer Eingriff per Laser, oder die sehr langwierige Anwendung von Tigergras (Gotu Kola) oder Reishi.
Anti-Aging Effekt für die Haut
In den 1960er Jahren wurde bei einer amerikanischen Studie festgestellt, dass Transplantationsgewebe, das zur Behandlung und Konservierung in einer DMSO-Lösung eingelegt war, weitaus besser erhielten blieb, als mit anderen Konservierungsflüssigkeiten.
Aus dieser Erkenntnis ließ sich ableiten, dass DMSO dazu führt, dass sich Zellen schneller regenerieren können. Die äußerliche Anwendung ist für das Hautbild wie ein Facelifting oder eine Botox-Kur, da die Faltentiefe verringert werden kann und sich das Hautbild insgesamt verbessert.
Ein Anti-Aging Gesichtswasser mit in Salzwasser verdünntem DMSO lässt sich leicht selbst herstellen. Auch eine selbstgemachte Salbe mit DMSO, Kokosöl, Reishi-Extrakt und Vitamin E ist denkbar. Dadurch wird die Haut gestrafft, mit Feuchtigkeit versorgt und das Gewebe stabilisiert.
Aktivierung des Parasympathikus
Ein weiterer erfreulicher Nebeneffekt, der mit DMSO in Verbindung steht ist die Aktivierung des Parasympathikus. Dies ist der Teil unseres autonomen Nervensystems, der verantwortlich ist für Stressabbau, Regeneration und Heilung.
Wenn sein Antagonist – der Sympathikus – überwiegend aktiviert ist, befindet sich der menschliche Organismus in einer Stressreaktion. In diesem Zustand ist der Körper nicht in der Lage, Selbstheilungskräfte zu aktivieren, sondern mobilisiert sämtliche Energien für die Wahl zwischen Flucht oder Angriff. Solange der Sympathikus aktiviert ist, ist eine Regeneration von Krankheiten nicht möglich.
Mit DMSO lässt sich diesem Problem ein Stück weit entgegenwirken, indem die parasympathische Aktivität gefördert wird.
Es gibt natürlich auch klassische Methoden wie Entspannungsübungen, autogenes Training, bestimmte Ernährungsformen oder Meditation, die zum gleichen Ziel führen.
DMSO ist kein Wundermittel, das für jede nur erdenkliche Beschwerde eine Antwort bietet. Da es jedoch den Parasympathikus fördert, regt es auch die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Letztendlich gibt es keine andere Form der Heilung als jene, die von unserem Organismus selbst angeregt wird.
DMSO zur Trinkwasseraufbereitung
Eine weitere Einsatzmöglichkeit von DMSO besteht in der Trinkwasseraufbereitung. Es neutralisiert schädliches Chlor. Zum Glück das Leitungswasser bei uns in Deutschland nicht standardmäßig mit Chlor versetzt, wie in anderen Ländern.
Man kann es im Notfall für diesen Zweck verwenden. Normalerweise sollte auf frisches Quellwasser zurückgegriffen werden, statt minderwertiges Wasser mit DMSO zu bereinigen. Ein paar Tropfen für alle Fälle als Vorrat im Arzneimittelschrank bereitzuhalten schadet jedoch sicher nicht.
Nebenwirkungen und Gefahren von DMSO
DMSO hat eine sehr geringe Toxizität. Bei sachgemäßer Anwendung und sofern man nicht allergisch gegenüber der Substanz wirkt, sollten keine nennenswerten Nebenwirkungen auftreten.
Allerdings ist es stets anzuraten, die im Handel übliche 99,9%ige Lösung auf ein richtiges Mischverhältnis zu verdünnen. In hoher Konzentration aufgetragen oder eingenommen kann es durchaus zu unerwünschten Reaktionen führen.
Es kann beispielsweise zu Hautreizungen und Rötungen kommen, wenn es unverdünnt auf die Haut aufgetragen wird. Daher sollte es je nach Verwendungszweck auf eine Konzentration von 15-30% z.B. mit Meerwasser verdünnt werden.
Wichtig ist es vor allem zu beachten, das durch die Kanalöffnerfunktion des DMSO auch schädliche Substanzen und Umweltgifte ein leichteres Spiel haben, tief in das Innere der Zellstruktur einzudringen. DMSO unterscheidet leider nicht zwischen Substanzen die für unseren Körper gut oder schädlich sind.
Bevor du anfängst, im großen Stil eigene Experimente mit der oralen Anwendung von DMSO durchzuführen, solltest du auf jeden Fall sachkundigen Rat bei deinem Arzt oder Heilpraktiker einholen.
Die DMSO-Lösung, die du über den Onlinehandel beziehst, sollte in Glasfläschchen verpackt sein. Aus Plastikbehältern können sich schädliche Weichmacher lösen, die sich mit dem darin enthalten DMSO verbinden und in deinen Körper gelangen.
Wenn du diese Aspekte berücksichtigst, verbleibt nur eine wirklich nennenswerte Nebenwirkung von DMSO. Vielleicht ist sie ja der eigentliche Grund, warum das Schwefelwasser es bislang nicht geschafft hat, bei der breiten Masse populär zu werden:
Denn DMSO hat die Eigenschaft, dass sobald es im Körper angelangt ist, zu einem Bruchteil in das ursprüngliche Dimethylsulfid zurückverwandelt wird. Wie alle Schwefelverbindungen hat es den Nebeneffekt, dass es einen unangenehmen Körpergeruch auslöst, der über die Atemluft ausgeschieden wird und an eine Knoblauchfahne erinnert.
Nach der Einnahme von DMSO hält sich der sonderbare Geruch, den man ausströmt, fast zwei Tage lang. Dabei ist die Intensität das Geruchs und die Wirkung auf die Mitmenschen in der Umgebung von Person zu Person unterschiedlich.
Da hilft es nur, seine Mitmenschen ebenfalls zur Einnahme von DMSO zu überreden, oder mit gesundem Selbstbewusstsein einfach nach Schwefel zu stinken.
Fazit – DMSO als natürliche Unterstützung
DMSO ist beileibe kein Wundermittel. Was die Schwefellösung jedoch auszeichnet, ist die besondere Wirkungsweise durch seine Dachträgerfunktion und die kanalöffnende Wirkung. Weitere Pluspunkte sind der geringe Preis, die vielfältigen Möglichkeiten der Anwendung, die einfache Art es zu verabreichen, sowie die geringen Nebenwirkungen bei üblicher Dosierung.
Es ist verwunderlich, dass das Mittel von der breiten Masse nicht viel mehr bekannt ist und nicht viel häufiger angewendet wird.
DMSO ist eine so vielfältige und faszinierende Substanz, dass ganze Bücher darüber geschrieben wurden, was DMSO alles kann und zu welchen Heilmitteln sich es mit anderen Substanzen verarbeiten lässt.
Dieser Artikel soll dir nur einen ersten Überblick über den faszinierenden Stoff DMSO geben, welches ein erstaunlich breites Anwendungspotential es hat.
In dem Podcast-Interview mit Hartmut Fischer, der international zu den bedeutendsten Experten zu diesem Thema zählt, werden wir im Detail über das wundersame Heilmittel DMSO eingehen. Wenn du mehr über das Thema wissen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall, hier einmal hineinzuhören.
Quellen:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3510103
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19900747?dopt=Abstract
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18508278
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21907339
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=tumeric
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25116860
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26510337
Weiterführende Literatur: