Hast du schon mal von einer Fastenkur gehört, beziehungsweise eine durchgeführt? Nein? Kein Problem, denn hier habe ich alle wichtigen Informationen von gesundheitlichen Vorteilen bis hin zur Durchführung für dich zusammengefasst. Ziel ist es dir einen Eindruck zu geben, wie die Fastenkur sich auf den Körper auswirkt und ob du diese schließlich selbst testen möchtest.

Was bedeutet fasten?

Das Wort „Fasten“ kommt aus dem germanischen und stellt sich aus dem althochdeutschen Wort fastēn zusammen. Dies bedeutet im christlichen Sinne “an den Geboten der Enthaltsamkeit festhalten”. Das Fasten ist eine uralte Methode, die bereits im Christentum, Judentum, Hinduismus und Islam durchgeführt wurde. Kurz und knapp bedeutet es für eine bestimmte Zeit auf das Essen zu verzichten. Nur Wasser und Kräutertee (ohne Koffein) darf zu sich genommen werden. Der Grundgedanke ist seinem Verdauungssystem eine Pause zu gönnen, sodass die Energie, die in der Regel für die Verdauung genutzt wird, stattdessen für den restlichen Körper einzusetzen.

Die drei verschiedenen Optionen

Hierbei unterscheiden wir drei verschiedene Optionen der Fastenkur. Diese wurden vor allem in der Antike und in dem Mittelalter genutzt. Beachte, dass es mittlerweile auch noch viele weitere Fasten-Arten gibt, wie das Saft-Fasten und das Intervallfasten.

  • Ganz-Fasten: Hier wird auf eine vollständige Nahrungsaufnahme verzichtet. In dieser Fastenzeit verzichtet die Person sogar auf das Trinken von Wasser.
  • Halb-Fasten: Bei dem Halb-Fasten handelt es sich um eine Methode, die dem heutigen Intervallfasten ähnelt. Statt sich hierbei allerdings auf die Zeit zu fokussieren, ist mehr die Anzahl der Mahlzeiten wichtig. Es wird nur eine Mahlzeit am Tag gegessen, doch Wasser ist den ganzen Tag über erlaubt.
  • Abstinenz-Fasten: Bei dem Abstinenz-Fasten geht es darum auf bestimmte Lebensmittel, beziehungsweise Getränke zu verzichten.

Das Fasten muss aber nicht immer etwas mit der Gesundheit zu tun haben, denn vor allem in der Religion steht es für die Abwehr des Bösen und der Reinigung der Seele und des Körpers. Wie bereits erwähnt, finden wir das Fasten in vielen verschiedenen Religionen, beispielsweise der Ramadan im Islam. Hie wird über einem Monat tagsüber auf Nahrung verzichtet und am Ende des Monats eine riesige Feier veranstaltet.

Selbst in der Politik können wir das Fasten finden, denn der Hungerstreik ist der bewusste Verzicht auf den Konsum von Nahrung als politische Stellungnahme. Auch hier kann man von Fasten sprechen, da für eine bestimmte Zeit kein Essen zu sich genommen wird.

Das ist der Hintergrund des Heilfastens

Heilfasten hat nichts mit Religion und Politik zu tun, sondern mit der Gesundheit. Das erste Mal wurde der Begriff „Heilfasten“ von Otto Buchinger in seinem Buch „Heilfasten“ im Jahre 1935 thematisiert. Dieser war Arzt bei der Marine und wurde bezüglich gesundheitlicher Probleme nach 40 Jahren entlassen. Er behandelte sich selber mit zwei langen Fastenkuren und konnte sich so von all seinen gesundheitlichen Problemen befreien. Er gründete im Anschluss seine eigene Praxis und berichtete in seinem Buch über seine Erfahrung mit dem Heilfasten und wie er diese in 15 Jahren bei diversen Patienten eingesetzt hat. Die Wirksamkeit ist unumstritten, denn noch heute gibt es diverse Buchinger Kliniken in Deutschland und auch weitere Fasten-Kliniken wurden im deutschen Raum gegründet.

Heilfasten ist eine Option, wenn du bereits bestimmte Grunderkrankungen und Beschwerden hast und diese auf einem natürlichen Wege heilen möchtest. Nicht nur das, denn auch als Prävention und als Unterstützung der Gesundheit des Körpers eignet sich das Fasten hervorragend. Der Hintergrund ist auch die Idee, dass unser Körper sich bei einer äußeren Verletzung selbst heilt, wieso also nicht auch von innen? Wenn wir dem Körper die Zeit und die Energie geben, dann kann dieser sich selber heilen. Nicht nur das, denn durch die bewusste Fastenzeit geben wir unserem Körper einen Reset. Wir gewöhnen uns Koffein, Zucker, Salz, etc. ab und können im Anschluss des Heilfastens mit gesunden Änderungen unseren Lebensstil anpassen.

Das sind die gesundheitlichen Vorteile des Heilfastens

Neben den bereits genannten Vorzügen ist ein großer Vorteil der Fastenkur, dass wir nicht nur unserem Organismus eine Pause geben, sondern wir die Kraft bekommen klar zu denken. Viele Menschen denken das Fasten das Gleiche ist wie hungern, doch das entspricht nicht der Wahrheit. Ja, in beiden Fällen wird keine Nahrung aufgenommen, doch ist fasten eine zeitlich begrenzte Praktik. Statt Muskeln abzubauen und der Gesundheit zu schaden, wird dem Körper eine Pause gegeben.

Damals, als für das tägliche Essen noch gejagt und gesammelt werden musste, kam es regelmäßig zu Fastenzeiten in der Ernährung. Essen gab es nicht im Überfluss, es musste rationiert werden und an manchen Tagen gab es kein Essen. Heutzutage gehen wir in den Supermarkt oder an unseren Kühlschrank, essen rund um die Uhr und leben im Überfluss. Das ist unser Körper nicht gewohnt und dieser bekommt so keine Möglichkeit die Energie in die Heilung von Krankheiten und Verletzungen zu stecken, stattdessen wird jegliche Energie aufgebracht, um das Essen zu verdauen.

Durchführung des Heilfastens – 5 wichtige Tipps

Du spielst mit dem Gedanken das Heilfasten einmal selber durchzuführen? Dann habe ich hier die 5 besten Tipps für dich, damit du auch genau weißt, worauf du achten musst.

Erstelle einen Fastenplan

Je nachdem welche Art des Fastens du planst, kannst du einen Fastenplan erstellen. Hierbei kannst du nicht nur aufschreiben, welche Flüssigkeiten du zu dir nehmen wirst, sondern auch die konkrete Länge bestimmen. Zudem kannst du in diesem Plan täglich deine Gedanken und auch wie du dich fühlst aufschreiben. Solltest du eine lange Fastenkur planen, dann rate ich dir, dich von einem Therapeuten unterstützen zu lassen, um deine Gesundheit zu sichern.

Nutze den richtigen Zeitpunkt

Heilfasten hat keinen konkreten Zeitplan, ob „nur“ für 2 Tage bis hin zu zwei Wochen – du entscheidest. Suche dir allerdings einen passenden Zeitpunkt aus. In dieser Zeit solltest du dir eine Pause gönnen können, möglichst nicht arbeiten müssen und zudem auch keine Feiern, wie Geburtstage geplant haben. Dies sind unnötige Versuchungen, welche dir die Umsetzung erschweren werden.

Bereite dich vor

Vorbereitung ist extrem wichtig! Zwar scheint der Gedanke so einfach zu sein „Ich esse einfach nichts für ein paar Tage“, doch vor allem die ersten drei Tage können schwierig sein. Wenn du dann auch noch weißt, dass du reichlich Versuchungen in deiner Wohnung versteckt hast, dann stehen die Chancen gut, dass du dich diesen Versuchungen hingeben wirst. Entferne jegliche Lebensmittel, Snacks, Alkohol, etc. und bringe dich gar nicht erst in Versuchung.

Vermeide anstrengende Bewegungen

Beachte, dass du dir in dieser Zeit keine Kalorien und demnach auch keine Energie zugeführt bekommst, sodass du anstrengende Bewegungen und Sport vermeiden solltest. Wenn du am Ende des Tages leichtes Yoga oder dich strecken möchtest, dann kannst du das gerne machen.

Setze auf die passende Motivation

Hast du ein bestimmtes Ziel oder ein Resultat, welches du durch das Heilfasten erreichen möchtest? Dann schreibe es auf, mache eine Collage oder visualisiere dein Ziel. Habe deine Motivation für die Fastenkur immer in Sichtweite, sodass du dich in der ersten Zeit immer und immer wieder daran erinnern kannst, wieso du das Heilfasten überhaupt durchgeführt. Unser Gehirn und unser Ego tricksen und gerne aus, sobald es ungemütlich wird, daher ist es wichtig ein Ziel zu haben!

Fastenbrechen – So geht es!

Das Fastenbrechen bezeichnet das Ende der Kur. Die Zeit, in der du deinen Darm wieder mit Nahrung füllst und demnach besonders stark aufpassen solltest. Je nachdem wie lange du die Kur durchgeführt hast, kann dein Darm sehr empfindlich sein, sodass es ein paar Dinge gibt, die du beim Fastenbrechen, beziehungsweise beim Fastenende berücksichtigen solltest. Statt wie bei einem klassischen Fastentag deinem Darm und deinem Körper eine Pause zu geben, musst du ihn nun langsam aber sicher wieder an das Essen heran gewöhnen.

Vielleicht hast du dir die ganze Zeit vorgestellt, wie du am Fastenende Pizza, Pasta und Co. isst, doch das solltest du nicht machen. Dein Darm ist an solch ein Essen, wegen der Kur, nicht mehr gewöhnt, sodass du dich langsam herantasten musst. Gemüsebrühe und Obst sind hierbei für den ersten Tag nach dem Fastenbrechen, die richtige Optionen. Auch am zweiten Tag und dritten Tag nach Fastenende wirst du merken, dass dein Darm und Körper mehr und mehr Zeit braucht. Versuche fettiges und schweres Essen nach der Kur zu vermeiden, Gemüsebrühe, leichte Suppen und Obst werden dir Energie schenken und zugleich deinen Darm wieder an (festes) Essen gewöhnen.

Bringe deinen Stoffwechsel nach und nach, am Ende der Fastenzeit, mit der richtigen Nahrung wieder in Gang und entscheide dich für gesunde Optionen. Dies wird dir helfen in Zukunft eine gesunde Ernährung beizubehalten auch nach Fastenende.

Wenn du noch nach weiteren Tipps und Tricks, sowie Informationen zum Heilfasten suchst, dann empfehle ich dir meine Podcast Folge mit Dr. Ruediger Dahlke anzuhören, dieser ist Humanmediziner, Psychotherapeut, Seminarleiter, Autor von 64 Büchern und absoluter Spezialist, wenn es um das Thema Heilfasten geht.

Einsatz des Heilfastens

Wie bereits erwähnt soll die Kur bei diversen Krankheiten und Beschwerden helfen, darunter unter anderem Gelenkerkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Verdauungsstörungen, Darmprobleme und sogar bei Allergien soll es helfen. Beachte allerdings, dass du das Fasten auch nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest, denn vor allem, wenn du eine längere Fastenkur machst, ist dies ein großes zeitliches Fenster, in dem dein Körper keine Energie in Form von Kalorien bekommt. Wenn du an einer Krankheit leidest oder wenn du eine längere Fastenkur planst, dann empfehle ich dir, einen Fasten-Therapeuten zurate zu ziehen.

Für wen ist das Heilfasten nichts?

Nicht jeder Mensch sollte das Heilfasten nutzen. Für wen das Heilfasten eher nichts ist, erkläre ich dir hier kurz und knapp:

  • Schwangere
  • Krebspatienten
  • Menschen mit Nierenkrankheiten
  • Menschen mit Herz Kreislauferkrankungen
  • Kinder und Babys
  • Menschen mit Essstörungen
  • Menschen mit psychischen Problemen

Wenn du dich noch mehr informieren möchtest, dann schaue auch gerne auf meinem YouTube Kanal vorbei. Hier habe ich beispielsweise ein Video für dich, in dem ich dir von der 12 Säulen der Entgiftung berichte und dich über Umweltgifte aufkläre. Dies ist auch eine gute Motivation für deine Heilfastenkur. Klicke dich einfach mal rein!

Ist die Fastenkur das Richtige für dich?

Möchtest du deinem Körper mal wieder eine Pause gönnen? Dich von lästigen gesundheitlichen Beschwerden befreien und Klarheit gewinnen? Willst du neue und gesündere Gewohnheiten in dein Leben etablieren? Dann ist das Heilfasten wie für dich gemacht!

Es kann vielseitig eingesetzt werden, du entscheidest wie lange du das Heilfasten nutzen möchtest und welche Ziele du erreichen willst. Die vielen Erfolgsgeschichten werden dich motivieren auch die ersten drei Tage problemlos durchstehen. Nimm deine Gesundheit selbst in die Hand und setze auf das Fasten!

Setze nach Fastenzeit auf leichtes Essen, wie Gemüsebrühe, Obst und Suppen, sodass sich dein Darm und Körper nach und nach wieder an die Nahrung gewöhnen kann und sich dein Stoffwechsel nach der Kur wieder in Gang setzt.

Beachte unsere Liste für wen das Heilfasten nicht geeignet ist und stelle sicher, dass du einen Fasten-Therapeuten an deiner Seite hast, vor allem wenn du eine längere Fastenkur planst. So kannst du sicher sein, dass du das Beste für deinen Körper tust und hast einen Experten, der dich dabei unterstützt deine Ziele zu erreichen.

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