Biohacking entstand als eine Bewegung aus einem akademischen Milieu heraus. Freies Forschen jenseits der Universitäten war das Ziel. Gegenstand der Forschung war alles außerhalb des menschlichen Körpers.

Spätestens mit Dave Asprey entstand ein neuer Zweig des Biohacking mit dem Ziel die EIGENE Biologie zu verbessern. Dafür darf der gesamte Werkzeugkasten der Menschlichen Erfahrung und Technologie verwendet werden.

Bei Bio360 geht es um Wissen und Befähigung, Gesundheit und Leistungsfähigkeit in die eigne Hand zu nehmen und konkrete Ergebnisse zu erzielen.

Siehe auch: Biohacking – Die Grundlagen

Die Geschichte des traditionellen Biohacking

Biohacking entstand 1988 in den USA als DIY-Biology oder Do-It-Yourself-Biology. Der Hintergrund sind akademische Kreise die den Drang verspürten, Forschung in die eigene Hand zu nehmen. Es entstanden Garagenlabors in denen an Genen, Amöben und Bakterien experimentiert wurde. Das Ganze wurde in erster Linie als Hobby betrieben.

Im Jahre 2005 begann die kleine Szene der DIY Biologen mit der Hacker Szene in Kontakt zu kommen. Es wurden einfache Experimente vorgeführt und die Bewegung gewann dadurch an Fahrt.

Ebenso im Jahre 2005 erschien ein beachteter Artikel im bekannten Magazin Wired von Rob Carlson mit dem übersetzten Titel: „Die Ära der Garagenbiologie ist da. Machst du mit? Nimm dir einen Moment Zeit und kaufe ein Labor bei Ebay.“ Noch im selben Jahr installierte er das erste Garagenlabor und arbeitete an Projekten die er bereits im Molecular Sciences Institue in Berkeley, Kalifornien begonnen hatte.

Die Politische Dimension

Die DIY Biologie bzw. das Biohacking hat auch eine politische Komponente. In einer Zeit wo Forschungsgelder hauptsächlich von großen Konzernen kommen und alles patentiert und monetarisiert bzw. monopolisiert wird was nicht Niet und Nagelfest ist, steht das Biohacking da als der Wunsch, eine freie Alternative zur Mainstreamforschung zu bieten.

In der Biohacking Idee vereinen sich verschiedene Bewegungen der 80er, 90, und 2000er Jahre.

Die Hacker Szene

Geschichte des Biohacking

Hierzulande ist der Begriff hacken oft mit einer negativen Konnotation versehen. Das Alltagsverständnis des Hacking ist das unerlaubte Eindringen in ein System zum Ziele etwas im eigenen Vorteil zu manipulieren. Klar das das niemand will. Wir denken an gehackte Kreditkarten, wir es mir selbst schon passiert ist. Einen solchen Hacker wünscht man sich dann zum Mond.

Der Begriff des Hacking kommt aber ursprünglich aus wissenschaftlich, universitären Kreisen. Mit Hacks bezeichnete man kleine Tricks oder Gemeinheiten die man unter den Studenten machte.

Der Begriff war positiv geprägt von Innovation, Erfindung, Ideenreichtum und dem Finden von Abkürzungen.

Die DIY Bewegung

Was in den 1950ern anfing, nahm in den 70ern und 80ern erst richtig Fahrt auf. Mach es selber. Der Slogan wurde schnell zum Inbegriff der Selbstermächtigung. Vom Handwerker über den Musiker zum Autor fingen die Menschen an, Ihre Karriere und Ihre Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks selbst zu bestimmen und zu verwirklichen. Kreativität, Spontanität und Improvisation standen im Vordergrund. Auf der anderen Seite gab es ein Misstrauen gegenüber Autoritäten und eine Ablehnung passiven Konsumverhaltens.

Die Open Source Szene

Die Open Source Szene ging gedanklich aus der DIY Szene hervor. Software sollte allgemein und öffentlich lesbar sein, wie Luther es von der Bibel forderte. Die erdrückende Dominanz von Microsoft in den 90er Jahren und deren zweifelhafte Marktmethoden führten beispielsweise dazu, dass 1998 der Quelltext des unwirtschaftlich gewordenen Netscape Navigator veröffentlicht wurde. Daraus entstand dann das Mozilla Projekt und beispielsweise der populäre Firefox Browser.

Die Biohacking Szene

Die DIY Biologie entstand also aus dem Geiste dieser drei Bewegungen. Biologie sollte allgemein verfügbar werden und verstanden werden können. Wissenschaftler und Studenten teilten ihr Wissen mit wissenschaftlich nicht vorgebildeten Menschen zum gemeinsamen Experimentieren.

Die Geschichte des neuen Biohacking

Quantified Self

Auch diese Bewegung startete wie die DIY Biologie in San Francisco. Im Jahre 2007 erschien ein Artikel von Gary Wolf und Kevin Kelly, wiederum im Wired Magazine. Es ging darum die Menschen zu vereinen, die die bereits verfügbaren Werkzeuge nutzten um Informationen in Form von quantifizierbaren Werten zu bekommen. Das Ziel war die systematische Selbstanalyse. Da fast alles was wir im Leben tun irgendeine Form von Daten erzeugt, war das Ziel von Quantified Self diese Daten zu erfassen. Technologien sollten vorangetrieben werden und  Hersteller motiviert werden. Vor allem aber sollten die Menschen untereinander in den Austausch kommen.

Die Bewegung besteht heute aus weit über 100 Gruppen in dutzenden von Ländern.

In der Hauptsache geht es darum Daten zu sammeln und zu analysieren.

Die Fortschritte des letzten Jahrzehnts im Bereich wearables, also tragbarer Technologie wie Fitnessarmbändern, Smartwatches, Herzfrequenz- oder Blutzucker-Messgeräte haben die Erfassung dieser Daten erschwinglich und einfach verfügbar gemacht. Jeder kann sofort anfangen sich zu vermessen und den Erfolg oder Misserfolg einer angewandten Strategie zu überprüfen. Im kleinen hat das sicher jeder schon mal gemacht in dem er sich mehrfach auf eine Waage gestellt hat.

Neu daran ist, die Motivation die eigene Biologie, die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die Daten werden dann am besten, wie ich es empfehle, in ein Journal eingegeben, was dann die Basis des Vergleiches darstellt. Über längere Zeiträume können so objektive Veränderungen beobachtet und noch wichtiger – korreliert werden.

Daten wie Kalorienaufnahme, Kalorienverbrauch, Ruhepuls, HRV, Schlafkontingent etc. können nun miteinander verglichen und in Zusammenhang gebracht werden. Dadurch entsteht für den Nutzer eine Beobachtungsplattform, die es bisher so nicht gab, bzw. in eingeschränkter Weise bei Ärzten oder medizinischem Personal lag. Auch heute noch nimmt der Allgemeinmediziner immer noch den Puls und hört sich die Lunge und die Herztöne an. Auch eine Form der Quantifizierung .Allerdings erfolgt das als isoliertes Ereignis an einem beliebigen Punkt. Wichtige Daten werden dabei nicht mal zur Kenntnis genommen, wie Schlaf, Ernährung, seelische Gesundheit und Stress. Hier liegt der Vorteil beim Selbst Tracking. Du kannst selbst eine Basis von Daten anlegen, die Dir darüber Aufschluss geben kann, warum es Dir heute gut oder auch nicht so gut geht. Und Du kannst den Erfolg von längerfristig angelegten Strategien verfolgen, wie Gewichtsabnahme, Körperfettanteil, Muskelkraft, Ruhepuls, Fortschritte in der Insulinresistenz usw.

Dave Asprey

Eine der prominentesten Figuren des modernen Biohackings ist sicherlich Dave Asprey. Gründer des BulletproofExec Blogs, Macher des beliebten Bulletproof Radio Podcasts und Inhaber eines Shops mit reichlich eigenen,  Produkten. Wirklich bekannt ist er allerdings um die Erfindung des Bulletproof Coffee´s geworden. Dabei handelt es sich um einen Kaffee der auf Schimmelpilze untersucht wurde und zusammen mit 2 Löffeln Weidebutter und einem Löffel MCT Öl im Mixer verarbeitet wurde. Das Resultat ist für meinen Gaumen deliziös, aber da gehen die Meinungen sicher auseinander.

Dave Asprey bezeichnet sich selbst als Biohacker. Er hat nach eignen Angaben über dreihunderttausend Dollar in die eigene Vermessung gesteckt.

Bulletproof Excecutive Dave Asprey

Bulletproof Excecutive Dave Asprey

Darüber hinaus probiert er alles an sich aus, was ihm vielversprechend scheint, um seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Er hat damit sowohl seine enorme Fettleibigkeit, als auch seine mentalen Einschränkungen überwunden. Mit diversen Biohacks hat er seinen IQ um 20 Punkte verbessern können.

Er nahm beispielsweise jahrelang Modafinil und behauptet seine Karriere dieser „Smart Drug“ zu verdanken, da sie ihm seine mentale Leistungsfähigkeit wiedergab und ihn von ständigem „Brain Fog“, dem Gefühl benebelt zu sein, befreite. Modafinil ist verschreibungspflichtig. Es gibt aber auch andere gute Produkte, sogenannte Nootropics am Markt, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern können.

Sein Podcast wurde 2014 10.5 Millionen mal runtergeladen und er ist Autor mehrerer Bücher, wie der Bulletproof Diät und Hirn Tuning.

Bei Bio360 geht es um Wissen und Befähigung, Gesundheit und Leistungsfähigkeit in die eigne Hand zu nehmen und konkrete Ergebnisse zu erzielen.