Wenn kribbelnde und brennende Füße dir den Schlaf rauben, leidest du vermutlich am sogenannten Burning Feet Syndrom. Neben bestimmten Erkrankungen und damit einhergehenden Therapien oder verengten Blutgefäßen kann das Kribbeln und Brennen auch ausgelöst werden durch einen Nährstoffmangel. Besonders ärgerlich ist, dass sich das Burning Feet Syndrom vorwiegend nachts bemerkbar macht, wenn du eigentlich schlafen möchtest. Warum genau es zu lästigem und auch schmerzhaftem Kribbeln und Brennen in den Füßen kommen kann und was du dagegen tun kannst, will ich dir im folgenden Artikel genauer erklären.

Was sind die Ursachen für das Burning Feet Syndrom?

Unser Körper ist ein Wunderwerk. Alles hängt miteinander zusammen, komplexe Stoffwechselvorgänge steuern rund um die Uhr die wichtigen Funktionen. Gerät etwas aus dem Gleichgewicht, stört das in der Folge viele fein aufeinander abgestimmte Abläufe und kann langfristig Schaden anrichten. Beim Burning Feet Syndrom ist das auch so. Wenn keine Grunderkrankungen vorliegen, die diese Missempfindungen erklären würden, du auch nicht gerade beispielsweise in der Folge einer Chemotherapie eine Schädigung der Nerven entwickelst und auch keine verengten Blutgefäße in den Beinen hast, liegt die Ursache für die Symptome woanders: Ursächlich für das Kribbeln und Brennen in den Füßen ist dann ein Ungleichgewicht im Hormon- oder Vitaminhaushalt, in dessen Folge bestimmte Stoffwechselvorgänge durcheinandergeraten. Zunächst musst du also herausfinden, warum deine Füße nachts kribbeln, schmerzen und sich eventuell irgendwie heiß anfühlen.

Schmerzen durch verengte Gefäße und hohen Blutdruck

Menschen mit hohem Blutdruck, Raucher oder Diabetiker haben ein höheres Risiko, Engstellen in den Gefäßen zu entwickeln. Durch Ablagerungen an der Gefäßinnenwand bilden sich Engstellen. Deshalb kann die Versorgung mit Sauerstoff in den Extremitäten vermindert sein und im schlimmsten Fall unterbrochen werden. Bemerkbar macht sich dieser Umstand mit der Schädigung feinster Nerven in den Füßen, wodurch Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühl entstehen können. Wenn du zur Risikogruppe gehörst, solltest du bei kribbelnden, brennenden und tauben Füßen oder Zehen einen Arzt aufsuchen, denn im schlimmsten Fall könnte das auf eine Thrombose hindeuten. Thrombosen in den Beinen können zu einer Lungenembolie oder einem Herzinfarkt führen.

Schmerzen durch Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Produktion der Hormone in der Schilddrüse vermindert. Das hat Folgen für den Stoffwechsel. Schon kleine hormonelle Schwankungen beeinflussen die Abläufe in deinem Körper maßgeblich – bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sind dauerhaft zu wenig Hormone für einen optimalen Stoffwechsel verfügbar. Ohne diese wichtigen Botenstoffe funktioniert also vieles nicht mehr so, wie dein Körper das bräuchte. Die Schilddrüsenhormone sind für dein Herz und den gesamten Kreislauf essenziell, denn sie erweitern die Blutgefäße und regulieren den Blutdruck. Außerdem spielen sie eine Rolle für das Fett und das Bindegewebe sowie für die Nieren- und Darmfunktion. Unter dem Strich kann also ein hormonelles Ungleichgewicht langfristig auch deine Blutgefäße und Nerven schädigen, was zum Burning Feet Syndrom beitragen kann.

Schmerzen durch Nährstoffmangel

Speziell ein Mangel an Pantothensäure – bekannt als Vitamin B5 – kann die Ursache für das Burning Feet Syndrom und somit für brennende Füße sein bzw. es begünstigen. Vitamin B5 ist wichtig für das zentrale Nervensystem. Wenn du zu wenig davon zu dir nimmst, leidet langfristig dessen Funktionstüchtigkeit. Ein Symptom kann dann das Burning Feet Syndrom sein. Eigentlich ist Pantothensäure in vielen Lebensmitteln enthalten, dennoch kann bei zu einseitiger Ernährung ein Mangel entstehen. Sofern du Weißbrot, Nudeln, Süßigkeiten und verarbeitete Lebensmittel bevorzugst, kann das kritisch werden. Wenn du dich aber ausgewogen ernährst, solltest du in ausreichendem Maß mit Vitamin B5 versorgt sein. Gute Lieferanten für Vitamin B5 sind unter anderem

  • Forelle, Lachs und Hering
  • Butter
  • Schweineleber und Rindfleisch in Bioqualität, idealerweise aus Weidehaltung
  • Blumenkohl und Brokkoli
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte, speziell Linsen, Sojabohnen, Sojasprossen, Erbsen
  • Ei
  • Vollmilch
  • Nüsse, speziell Hasel- und Erdnüsse oder Cashew-Kerne
  • Wassermelone und Preiselbeeren
  • Steinpilze und Champignons
  • Schwarztee

Wie mit so vielem im Leben ist es das richtige Maß, welches deinen Körper gesund hält. Grundsätzlich solltest du also nicht literweise Vollmilch trinken oder jeden Abend eine ganze Packung Nüsse verputzen. Achte darauf, dich abwechslungsreich und frisch zu ernähren. Wie das geht, kannst du in meinem Artikel „Ausgewogene Ernährung: So isst du gesund“ nachlesen. Zum Thema Nährstoffmangel gibt es hier weitere Informationen: Nährstoffmängel – wie du sie erkennst und beseitigst.

So linderst du deine Beschwerden in den Füßen

Um die Symptome in deinen Füßen zu lindern und wieder einen erholsamen Schlaf zu bekommen, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Je nachdem, welchen Ursprungs deine Beschwerden sind, kannst du zum einen Arzt zurate ziehen, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Aber auch ganz grundsätzlich deinem Körper dabei helfen, wieder mehr Wohlbefinden zu erlangen. Dabei spielt die Ernährung eine ebenso wichtige Rolle, wie auch deine gesamte Lebensweise.

Akute Maßnahmen

Um akute Beschwerden in den Füßen, wie etwa Kribbeln, Schmerzen oder das Gefühl von Überwärmung zu lindern, sind Kältekompressen empfehlenswert. Coolpacks oder auch einfach kühles bis lauwarmes Wasser können dir kurzfristig helfen. Dabei solltest du etwa eine Viertelstunde lang die Füße kühlen. Außerdem hilft es, die Beine ein wenig hochzulagern.

Ausreichend trinken

Wenn du zu wenig Flüssigkeit zu dir nimmst, dickt dein Blut ein. Damit es gut fließen kann, solltest du deshalb grundsätzlich genug stilles Wasser oder ungesüßten Tee über den Tag verteilt trinken. Das hilft deinem Körper, Sauerstoff und Nährstoffe an die Stellen zu transportieren, wo sie gebraucht werden. Außerdem entlastest du deine Nieren und tust obendrein auch noch deinem Äußeren etwas Gutes. Denn wer dauerhaft zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, dessen Haut wird auf lange Sicht in Mitleidenschaft gezogen.

Ausgewogene Ernährung

Versuche, deine Ernährung vielfältig und frisch zu gestalten. Verzichte, wann immer möglich auf Zucker und reduziere den Konsum von Kohlenhydraten. Gemüse, gute Fette, Eier und ab und an ein qualitativ hochwertiges Stück Fleisch versorgen dich mit allem, was du brauchst. Weil es auch beim Burning Feet Syndrom nicht nur um das eine Vitamin und die eine Erkrankung, sondern um das Zusammenspiel innerhalb des gesamten Organismus geht, wirken sich auch Mangelerscheinungen an anderer Stelle in der Konsequenz auf Empfindungsstörungen aus.

Ausreichend Bewegung

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Bewegung in einem auf dich und deine Kondition angepassten Umfang ist sehr wichtig für einen gesunden Organismus. Dabei geht es nicht in erster Linie um eine gute Figur. Es geht vor allem auch darum, die fein aufeinander abgestimmten Vorgänge in deinem Körper in Schwung zu halten. Bewegung beeinflusst den Hormonhaushalt, dadurch auch die Psyche und den gesamten Stoffwechsel – allein schon durch die mechanischen Reize der Gefäße und Muskeln. Wer sich über den Tag ausreichend bewegt hat, findet leichter in den Schlaf. Auch die Blutgefäße in den Beinen und Füßen profitieren von etwas Sport. Dafür musst du nicht zum Ausdauersportler werden. Je nach Konstitution reicht mitunter ein für dich angenehmes Pensum in Form eines Spaziergangs, einer kleinen Runde mit dem Fahrrad oder ein paar gezielten Fitnessübungen.

Schlafhygiene

Eine gute Schlafhygiene ist wichtig, um deinen Körper in den Ruhemodus zu versetzen. Verzichte abends auf Bildschirmarbeit, lege das Handy beiseite, schalte den Fernseher etwas früher aus. Dann können deine Augen sich auf die Nacht einstellen und werden nicht durch künstliches Licht irritiert. Zur Schlafhygiene gehört außerdem ein passender Rhythmus bezüglich deiner letzten Mahlzeit des Tages. Rituale können dir außerdem helfen, den Tag auf die immer gleiche Weise ausklingen zu lassen und deinem Gehirn damit zu signalisieren: Jetzt ist Zeit fürs Bett. In Bezug auf das Burning Feet Syndrom kann dir eine gute Schlafhygiene auch dabei helfen, die durch die Symptome vielleicht entstandene Angst vor dem Zubettgehen etwas zu lindern. Zudem regeneriert dein Körper im Schlaf – was ganz direkten Einfluss auf einen gut funktionierenden Stoffwechsel hat. Hier gibt es Tipps für bessere Schlafhygiene.

Entgiftung

Wenn du das Gefühl hast, deinen Körper einmal von Grund auf von schädlichen Substanzen befreien zu wollen, kannst eine Entgiftung dir guttun. Nicht nur durch Zigarettenrauch oder Alkohol nimmst du Gifte zu dir – in vielen Lebensmitteln, in Amalgamfüllungen oder in manchen Kosmetika lauern Stoffe, die dem Organismus Schaden. Allerdings bringt es nicht viel, sich Hals über Kopf in eine der erstbesten Entgiftungsdiäten zu stürzen. Nachhaltig und sinnvoll entgiftest du erst, wenn du dich darauf gut vorbereitest und dich vorab mit deinem Körper und deinem Lebensstil gezielt auseinandersetzt. Wenn du dich genauer zum Thema Entgiftung informieren möchtest, dann kannst du im Podcast nachhören, wie es klappt: Effektive Entgiftung

Kleine Veränderungen bewirken viel

Wenn du unter dem Burning Feet Syndrom leidest, kannst du allein durch kleine Anpassungen deines Lebensstils schon viel für deinen Körper tun. Sofern bestimmte Erkrankungen bei dir ausgeschlossen werden können, bist du mit einer Überprüfung deiner Gewohnheiten gut beraten. Bewegst du dich genug? Wie sieht deine Ernährung aus? Kannst du dir vorstellen, nach und nach bestimmte Kleinigkeiten an deinem Lebensstil zu verändern? Befasse dich einmal mit den Grundlagen des Biohacking: Wenn du dir klarmachst, dass auch kleine Veränderungen in Richtung eines gesünderen Lebensstils sich nachhaltig auf deine Gesundheit auswirken, fällt es dir nicht mehr so schwer, den jeweils nächsten Schritt zu gehen. Fange da an, wo dir eine Veränderung am leichtesten fällt. Sicher wirst du so das Burning Feet Syndrom nicht innerhalb von ein paar Tagen hinter dir lassen. Aber dein Körper kann so die Kurve kriegen, um langfristig wieder besser zu funktionieren und möglicherweise nach und nach bereits entstandene Schäden wieder zu kompensieren.

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